Landwirtschaft in Kamp-Lintfort Blogger auf Expedition zum Biofleisch auf Haus Frohnenbruch

Der Heinsberger Sternekoch Rainer Hensen und Blogger kochten auf dem Biolandhof Frohnenbruch mit Zutaten aus der ökologischen Landwirtschaft.

 Influencer und Blogger trafen sich zum Workshop auf dem Biolandhof Frohnenbruch von Familie Bird in Hoerstgen an der Schloßallee 81.

Influencer und Blogger trafen sich zum Workshop auf dem Biolandhof Frohnenbruch von Familie Bird in Hoerstgen an der Schloßallee 81.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Sein Restaurant „St. Jacques“ erhielt 2002 einen Michelin-Stern. Doch am Samstag weilte Rainer Hensen nicht im Heinsberger Stadtteil Randerath. Der 58 Jahre alte Sternekoch und Biospitzenkoch stand trotzdem in einer Küche, um ein Menü zuzubereiten. In Hoerstgen kochte er auf dem Biolandhof Frohnenbruch von Klaus und Bärbel Bird mit 15 Bloggern, die über ihre Einträge im Internet für Biofleisch werben sollen.

Bei der achten Station der bundesweiten Aktion „Expedition Biofleisch“ hatte er traditionelle Gerichte mit einem französischen Touch ausgesucht. Tartar aus der Rinderhüfte, eine Gemüsevinaigrette oder ein Rapunzel-Salat hatte er unter anderem als Vorspeisen gewählt, wie Kartoffelklöße, Rotkohl und Schweinebauch als Hauptspeise sowie einen Apfelkuchen Tarte Tatin mit Vanilleeis als Nachspeise. „Ich koche nach der Jahreszeit und mit ökologischen Zutaten“, erzählte der Sternkoch.

Beim Essen, das sich dem gemeinsamen Kochen anschloss, erläuterte er seine Head-To-Tale-Philosophie: „Der Respekt vor dem Tier gebietet uns, das ganze Tier zu essen. Es hat sein Leben für uns hingegeben. Alles vom Tier ist zu verwerten.“ Deshalb werfe er vom Kopf bis zum Schwanz nichts weg, koche zum Beispiel die Knochen für einen Fond aus. Er kaufe sein Fleisch regional von Bauernhöfen ein, die ökologisch herstellen würden, weil er wissen wolle, woher es komme und wie die Tiere gehalten würden. Mit der Kopf-zum-Schwanz-Philosophie traf er am Samstag den Nerv der Blogger, zum Beispiel den von Maja Nett. „Ich bin Flexitarierin“, berichtete die 34 Jahre alte Bonnerin. „Ich esse nicht jeden Tag Fleisch, aber wenn dann gutes, das ein bisschen teurer sein darf. Ich kaufe es aus der Region. So weiß ich, wo es herkommt.“ Beruflich arbeitet sie für die Interseite von „Chefkoch.de“ Zutatenlisten aus. Außerdem stellt sie einen Blog über die schnelle Feierabendküche ins Netz der Netze, um so als Bloggerin Multiplikatorin zu sein.

Auch Blogger Thomas Holzportz legt Wert auf gutes Fleisch. „Ich kaufe es auch im Ausland ein“, berichtete der 32 Jahre als Grevenbroicher, der Grillkurse gibt, landwirtschafte Betriebe nach Besuchen bewertet und einen eigenen Blog hat. „Gutes Fleisch hat seinen Preis“, betonte er. Wie die anderen ließ er sich nach dem gemeinsamen Essen von Klaus und Bärbel Bird zeigen, wie Hühner, Schweine und Rinder in Kamp-Lintfort aufwachsen.

Die bundesweite Aktion „Expedition Biofleisch“ ist Teil des „Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen ökologischer Landwirtschaft“, kurz „BÖLN“. Dieses wird vom Bundeslandwirtschaftsministerium finanziert. Ziel ist es, den Anteil der ökologischen Landwirtschaft bis 2030 auf 20 Prozent auszubauen, wie es im Koalitionsvertrag der Großen Koalition festgelegt ist. Dabei sollen Blogger helfen, die im Internet Multiplikatoren sind, um für biologische Landwirtschaft zu werben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort