Zukunftsweisendes Bauprojekt in Kamp-Lintfort Biogasanlage soll 2024 in Betrieb gehen

Kreis Wesel · Auf dem Gelände des Abfallentsorgungszentrums Asdonkshof werden künftig Gas und Kompost aus Bioabfall gewonnen. Der Bau der Anlage hat begonnen. Der Bioabfallverband Niederrhein plant die Inbetriebnahme für 2024.

 Das Bild zeigt eine Visualisierung der neuen Bioabfallanlage. Sie entsteht auf dem Gelände des  Asdonkshofs.

Das Bild zeigt eine Visualisierung der neuen Bioabfallanlage. Sie entsteht auf dem Gelände des  Asdonkshofs.

Foto: mohan Karakoc, studio for professional visualisation/mohan karakoc, studio for professional visualisation

Baustart für ein zukunftsweisendes Projekt: Auf dem Gelände des Abfallentsorgungszentrums Asdonkshof in Kamp-Lintfort sind im Dezember die Baumaßnahmen für die neue, seit langem geplante Bioabfallbehandlungsanlage gestartet. Die Bezirksregierung Düsseldorf hatte im Mai die Bau- und Betriebsgenehmigung erteilt. In diesen Tagen hat die Niederrheinische Bioanlagen Gesellschaft (NBG), die Projektgesellschaft des Bioabfallverbandes Niederrhein, die Umsetzung der Planung in Angriff genommen. Der Bau der hochmodernen Bioabfallbehandlungsanlage mit Vergärungsstufe zur Biogasgewinnung und Komposterzeugung wird in Fachkreisen bundesweit mit hoher Aufmerksamkeit begleitet.

„Das innovative Anlagenkonzept ermöglicht den Verzicht der ansonsten üblichen Erzeugung von flüssigen Gärresten zur landwirtschaftlichen Verwertung. Damit wird die Bioabfallvergärung auch in den Regionen ermöglicht, in denen eine Verwertung von flüssigen Gärresten mit erheblichen ökologischen (Bodenbelastungen) und ökonomischen (hohe Entsorgungskosten) Nachteilen verbunden wäre“, teilt der Bioabfallverband Niederrhein in einer Pressemittelung mit. Das Projekt werde im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative durch das Bundesumweltministerium als Modellprojekt „Integrierte Bioabfallvergärung (InBio)“ gefördert. In der neuen Anlage werden die derzeit rund 67.500 Tonnen Bioabfälle aus den Kreisen Viersen und Wesel zu Biogas und hochwertigen Komposten verarbeitet. Das beim Vergärungsprozess entstehende Biogas wird in Blockheizkraftwerken verstromt und ins Stromnetz eingespeist. „Nach Inbetriebnahme der Anlage können dadurch Treibhausgase in einer Größenordnung von rund 10.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr  vermieden werden“, informiert Verbandsvorsteher Andreas Budde. Die neuartige Prozessgestaltung habe gleich mehrere Vorteile: „Die Biogasausbeute ist sehr hoch, flüssige Gärreste werden vermieden und vor Ort werden hochwertige Komposte produziert“, erläutert der Vorsitzende der Verbandsversammlung Axel Paulik. Um das technische Konzept umzusetzen, wird eine spezielle Kombination von Einzelkomponenten in der Voraufbereitung, der Vergärung und der Kompostierung eingesetzt. Der Abbruch der alten Verwaltungsgebäude am Standort in Kamp-Lintfort wurde bereits im Herbst abgeschlossen. Die mineralischen Reststoffe aus dem Abbruch werden recycelt und für den Neubau genutzt. Im Dezember haben die Tiefbauarbeiten begonnen.

Die Inbetriebnahme der Anlage ist für 2024 geplant. Auch der bestehende Internetauftritt des Bioabfallverbands wurde einem Relaunch unterzogen, er wird Anfang Januar 2022 mit neuer Optik und aktuellen Informationen zum Projekt unter www.bavn.de online gehen.

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