Bergbautradition in Kamp-Lintfort Bergleute feiern die Landeskirchschicht

KAMP-LINTFORT · Nachdem die Großveranstaltung 2020 aufgrund der Pandemie nicht stattfinden konnte, soll sie nun am 12. September nachgeholt werden. Auch plant die Fördergemeinschaft für Bergmannstradition den Aufbau einer Jugendabteilung.

 Der geschäftsführende Vorstand: (v.l.) Herbert Gratzer, Norbert Ballhaus, Christoph Müllmann und Gunter Hagen.

Der geschäftsführende Vorstand: (v.l.) Herbert Gratzer, Norbert Ballhaus, Christoph Müllmann und Gunter Hagen.

Foto: Norbert Prümen

Mit Bergkittel und Schachthut ziehen Mitglieder der Knappenvereine mit wehenden Fahnen durch die Stadt. Nach der Parade versammeln sie sich zu einem Gottesdienst, um sich danach bei einem Familienfest auszutauschen. So sah es bei der 47. Landeskirchschicht am 15. September 2019 in Geldern aus, zu der 650 Mitglieder von Berg- und Knappenvereinen in die Drachenstadt reisten. Und so sollte es auch bei der 48. Landeskirchschicht am 13. September 2020 in Kamp-Lintfort aussehen. Doch die Veranstaltung musste wegen der Pandemie abgesagt werden. Am 12. September 2021 soll die 48. Landeskirchschicht nachgeholt werden, erneut in Kamp-Lintfort.

„Wir rechnen mit 600 bis 650 Bergleuten“, sagte Johannes Hartmann am Mittwochabend bei der Jahreshauptversammlung der Fördergemeinschaft für Bergmannstradition linker Niederrhein in Kamp-Lintfort. Das einstige Betriebsratsmitglied des Bergwerkes Friedrich Heinrich/Rheinland, das auch Mitglied der Fördergemeinschaft ist, ist als Landesvorsitzender der Berg- und Knappenvereine in die Planung eingebunden. „Der grobe Rahmen steht“, berichtete er im neuen Versammlungsraum „Pferdestall“ im Schirrhof. „Die Kirchschicht beginnt um 10 Uhr und endet um 18 Uhr.“ Die Bergleute sollen sich am Schirrhof an der Friedrich-Heinrich-Allee treffen, sagte Manfred Reis. Er ist Beisitzer im Vorstand der Fördergemeinschaft und von der Fördergemeinschaft in die Planung eingebunden. „Die Parade geht durch die Friedrich-Heinrich-Allee“, erläuterte er vor 70 Mitgliedern.

„Dann könnte sie durch die Moerser Straße laufen, wenn der Platz reicht. Am 13. September ist auch Stadtfest.“ Über das Laga-Gelände ziehe die Parade zum Quartiersplatz am großen Förderturm, wo ein Gottesdienst gefeiert werde. Dann schließe sich eine Feier am Schirrhof an. Neben der Landeskirchschicht standen zwei weitere Themen bei der Jahreshauptversammlung an. Der Vorstand wurde neu gewählt. Die vier Mitglieder des geschäftsführenden Vorstandes, die alle im März 2018 ihr Amt antraten, wurden erneut gewählt: Norbert Ballhaus als Vorsitzender und Christoph Müllmann als sein Stellvertreter, Herbert Gratzer als Kassierer und Dr. Gunter Hagen als Schriftführer.

Als Beisitzer schieden Klaus Deuter und Heinz-Jürgen Wehmeyer aus. Ersterer, der das Team Lehrstollen weiterhin leitet, erhielt von Johannes Hartmann die Silberne Verdienstmedaille der Landes-Berg- und Knappenvereine, die selten verliehen wird. Zweiterer, der die Internetseite der Fördergemeinschaft gepflegt hatte, wurde von Norbert Ballhaus zum Ehrenmitglied ernannt. Drei Beisitzer wurden erneut gewählt: Manfred Reis, Susanne Rous und Dirk Thomas. Zum ersten Mal gehören Egon Häusler, Jörg Hunsmann und Michael Kahlert als Beisitzer dem Vorstand an.

Norbert Ballhaus gab bekannt, die Fördergemeinschaft plane, eine Jugendgruppe aufzubauen, nachdem einige Jugendliche eingetreten seien. Sie habe von der RAG-Stiftung Fördermittel erhalten, um in den Herbstferien Jugendliche an bergmännisch-handwerkliche Arbeiten heranzuführen. „Wir brauchen die Jugend, damit die Tradition weiterleben kann“, sagte der Vorsitzende der Fördergemeinschaft.

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