Soziales in Kamp-Lintfort Awo startet drei neue Projekte im Quartier

Kamp-Lintfort · Um drei wegweisende Projekte ist die Awo im Kreis Wesel reicher. Im Quartier Kamp-Lintfort geht es um gutes, generationenübergreifendes Zusammenleben in der Altsiedlung. Die zweite Initiative dreht sich um alevitische und muslimische Sozialarbeit. Das dritte, im Kreis Wesel bislang das einzige Angebot, umfasst eine qualifizierte Beratung bei Diskriminierungsfällen.

 Die Awo startet in der Altsiedlung das Projekt „altsiedlung.zusammen.halten“. Es geht darum, die Lebenssituation im Quartier zu verbessern.  Foto: crei

Die Awo startet in der Altsiedlung das Projekt „altsiedlung.zusammen.halten“. Es geht darum, die Lebenssituation im Quartier zu verbessern. Foto: crei

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Drei neue Awo-Projekte sind in Kamp-Lintfort gestartet. Ziele sind die soziale Gerechtigkeit und der soziale Frieden und die sind nötig, weil Gesellschaften im Quartier sich verändern. Für Kamp-Lintfort bedeutet es konkret, die Zufriedenheit im Quartier Altsiedlung über Projektarbeit zu ermitteln.

Fachleute sprechen von der Sozialraumanalyse. Das Projekt „altsiedlung.zusammen.halten“ ist im Juni gestartet und konzentriert sich darauf, Dinge zu verbessern. Über Interviews und Fragebogenaktionen oder beim Besuch der Awo-Sprechstunde an der Boegenhofstraße 6 werden Bedürfnisse ermittelt, beispielsweise zur Nahversorgung, oder ob die ärztliche Versorgung ausreichend ist oder woran es mangelt. Klappt es mit der Integration?

„Auch das Thema Sicherheit auf der Straße gehört dazu“, sagt Olga Weinknecht, Awo-Fachbereich Beratung, Inklusion und Innovation. Ähnliches gilt für Familien und Jugendliche, die sich aus einer ganz anderen Perspektive zu den Themen aufstellen. Eines der Ziele ist der Aufbau eines Quartiernetzwerkes. Anne Stiller ist Ansprechpartnerin. Sie möchte die neue Projekte und Handlungsoptionen mit den Anwohnern entwickeln, „die zu mehr Zusammenhalt und Toleranz in der Altsiedlung beitragen sollen“, heißt es im Flyer. Finanziert wird das einjährige Projekt über Mittel des „Deutschen Hilfswerks der Deutschen Fernsehlotterie“.

Anders ist die Ausrichtung des zweiten Awo-Projektes. Die Dialog- und Lernplattform zur Unterstützung und Stärkung muslimischer und alevitischer Sozialarbeit vor Ort, so der offizielle Titel, setzt auf das Ehrenamt in den Vereinen. „Es geht um ein Projekt auf Augenhöhe mit den muslimischen und alevitischen Vereinen. Über eine Übungsleiterausbildung bei der Wohlfahrtspflege können sie professionalisiert werden“, erläutert Olga Weinknecht das neue Angebot.

Das Projekt ist ebenfalls in der Boegenstraße untergebracht. Behnaaz Jansen ist Ansprechpartnerin. Das dritte Projekt, die Antidiskriminierungsstelle, ist deshalb besonders, weil es bislang nur 42 im Land gibt. Im Kreis Wesel ist sie die einzige Anlaufstelle, die sich an Menschen mit Diskriminierungserfahrung im Beruf und Alltag wenden können. Misbah Shahzad, sie spricht zehn Sprachen, und ihr Kollege Mohamed Tajni sind Ansprechpartner. Diskriminierung hat viele Facetten. „Wir begleiten bis zur Schlichtung oder bis zum Prozess“, so Olga Weinknecht. Zu finden ist diese Servicestelle an der Vinnstraße 40.

Das Projekt Altsiedlung.zusammen.halten hat seinen Standort an der Boegenhofstraße 6. Anne Stiller ist erreichbar unter Telefon: 02842 9291981. Gemeinsam lernen im Dialog, muslimische und alevitische Sozialarbeit wird von Behnaaz Jansen ebenfalls an der Boegenstraße begleitet (Telefon: 02842 9291123). Misbah Shazad und Mohamed Tnaji haben ihr Büro an der Vinnstraße 40 (Telefon: 02842 928014).

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