Müllentsorgung in Kamp-Lintfort Asdonkshof: Müllofen ist im Dauerbetrieb

Der Corona-Krisenstab sorgt für die Sicherheit der Mitarbeiter im Abfallentsorgungsbetrieb in Kamp-Lintfort. Dreh- und Angelpunkt vieler Dienstleistungen für die Bürger ist der Wertstoffhof am Asdonkshof.

 Sie stehen für die 186 Mitarbeiter des Abfallentsorgungszentrums mit Sitz in Kamp-Lintfort.

Sie stehen für die 186 Mitarbeiter des Abfallentsorgungszentrums mit Sitz in Kamp-Lintfort.

Foto: Cornelia Bothen

„Menschen, die besonders relevante Beruf ausüben, werden in Corona-Tagen häufig und zurecht als Helden bezeichnet. Denn ohne diese Berufsgruppen würde unser System nicht funktionieren. Dabei haben die meisten sicher das Pflegepersonal in Krankenhäusern und Altenheimen, das Personal an der Supermarktkasse oder vielleicht noch die Müllabfuhr im Kopf“, heißt es in einer Pressemitteilung des Abfallentsorgungszentrums Asdonkshof in Kamp-Lintfort. Eher selten oder gar nicht werde an die dahinter liegende systemrelevante Infrastruktur gedacht, denn auch diese müsse funktionieren, damit Helden und Heldinnen agieren könnten. „Wir verstehen uns nicht als Helden. Aber der größte Teil unserer Belegschaft kann seinen Job nun mal nicht im Home Office erledigen. Wie meine Mannschaft das hinbekommt, darauf bin ich richtig stolz“, berichtet Peter Bollig, Geschäftsführer am Asdonkshof.

Dreh- und Angelpunkt vieler Dienstleistungen für die Bürger sei der Wertstoffhof am Asdonkshof. Gerade in Zeiten der Krise würden viele Menschen mehr Zeit zu Hause verbringen und sich Renovierungs- und Entrümpelungsaktionen widmen. Hohe Nachfrage und zum Teil auch wenig Geduld träfen derzeit auf ein reduziertes Annahmeangebot und ein aufwendigeres Anmeldeprozedere. Wartezeiten auf Termine ließen sich nicht vermeiden. Dies stoße auch nicht immer auf Verständnis. Trotzdem sei ein solches Vorgehen unerlässlich, um die Gesundheit der anliefernden Bürger und der Mitarbeiter am Asdonkshof zu schützen. Elke Ismael vom Vertriebsteam schildert: „Wir tun wirklich alles, um möglichst jedem seinen Wunschtermin zu ermöglichen. Aufgrund der Flut der Anfragen ist dies aber praktisch unmöglich. Wir bitten um Geduld und Verständnis.“

 Im Dauerbetrieb: der Müllofen. Hausmüll und Gewerbeabfälle würden im Schichtbetrieb Tag und Nacht umweltschonend verbrannt und die entstehende Energie als Strom und Fernwärme genutzt, so das Unternehmen. Mit viel Aufwand werde derzeit dafür gesorgt, dass die Schichten keinen Kontakt untereinander haben – denn es soll auf jeden Fall vermieden werden, dass durch einen Infektions- oder Quarantänefall ein ganzer Teil der Belegschaft ausfalle und der Betrieb eingestellt werden müsse, heißt es in der Pressemitteilung: „Formal heißt das: Sicherstellung der Entsorgungssicherheit. Rein praktisch würde das bedeuten, dass in einem solchen Fall irgendwann die Mülltonnen nicht mehr geleert würden. Das wäre nicht zuletzt aus hygienischen Gründen nicht auszudenken“ berichtet Peter Bollig. Aber auch in vielen anderen Bereichen, zum Beispiel der Deponie, dem Bio-Kompostwerk und der Sortieranlage gehe der Betrieb nahezu normal weiter. Damit dies möglich ist, musste sich Projektingenieurin Inke Titscher, Mitglied im Corona-Krisenstab, einiges einfallen lassen: „Wir haben die Bedingungen jedes Arbeitsplatzes unter Corona-Aspekten noch einmal genau unter die Lupe genommen und optimiert. Mehrmals täglich werden alle relevanten Kontaktflächen von einem Mitarbeiter mit unserem ‚Coronamobil‘, einem kleinen Elektroscooter, angefahren und desinfiziert. Ein Notfallszenario sieht sogar das Waschen unsere Atemschutzmasken vor, die wir ja auch schon für unsere alltägliche Arbeit brauchen, da der Markt zeitweise leergefegt war – Not macht erfinderisch.“

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