Neues Domizil in Kamp-Lintfort benötigt Aquarienverein sucht neue Räume

Kamp-Lintfort · Der Verein muss bis zum Jahresende sein Domizil im Diesterwegforum an der Vinnstraße verlassen, weil dort eine neue Grundschule öffnet.

 Die Stadt bot den Mitgliedern als Ersatz-Bleibe ein ehemaliges Ladenlokal an. Das sei aber schlecht wärmegedämmt, so der Verein.

Die Stadt bot den Mitgliedern als Ersatz-Bleibe ein ehemaliges Ladenlokal an. Das sei aber schlecht wärmegedämmt, so der Verein.

Foto: Norbert Prümen

Anfang nächsten Jahres feiert der Aquarienverein „Amazonas 73“ seinen 50. Geburtstag. Wo das sein wird, steht noch nicht fest. „Wir wurden am 20. Februar 1973 gegründet“, erzählt Vorsitzender Dirk Geweke. „Im Dezember 2022 müssen wir unsere Vereinsräume im Diesterwegforum verlassen. Dann beginnt hier ein Umbau. Im August 2023 zieht eine neue Grundschule ins Diesterwegforum ein.“

 Der Verein hat insgesamt 80 Aquarien mit Zierfischen, für die er nun eine neue Bleibe suchen muss.

Der Verein hat insgesamt 80 Aquarien mit Zierfischen, für die er nun eine neue Bleibe suchen muss.

Foto: Norbert Prümen

Im Dezember 2021 erfuhren die Mitglieder von den städtischen Plänen, Teile des Gebäudes an der Ecke von Vinn- und Ringstraße wieder in eine Schule zu verwandeln, weil die Anzahl der Kinder und damit der Schüler in der Hochschulstadt zunimmt. Wie die Volkshochschule, die in das Sparkassengebäude an der Ecke von Kamperdick- und Hardenbergstraße in der Innenstadt umzieht, sollen auch der Musikzug Kamp-Lintfort (RP berichtete) und der Aquarienverein die Räume im Diesterwegforum räumen. Erst 2015 waren viele Kamp-Lintforter Vereine dorthin gezogen, die vorher im Terhardtshof ihr Zuhause hatten. Dieser war ebenfalls ein städtisches Gebäude gewesen, lag genauso an der Vinnstraße und musste einem neuem Gewerbegebiet weichen.

„Das Diesterwegforum ist ein Haus der Vereine“, erläutert Kassierer Sascha Ondrazek. „Die Vereine sind froh, hier zu sein. Es gibt Parkplätze vor der Tür. Die Kaltmiete ist gering, wie die Nebenkosten, vor allem die Wärme. Das Gebäude befindet sich in einem guten Zustand.“ Das wäre in dem ehemaligen Ladenlokal zwischen dem Cari-Treff und dem Rathaus am Karl-Flügel-Platz anders, das dem Aquarienverein von der Stadt angeboten wurde. „Dieses Ladenlokal ist 200 Quadratmeter groß“, berichtet der stellvertretende Vorsitzende Volker Ondrazek. „Bislang haben wir 100 Quadratmeter im Souterrain des Diesterwegforums. Das Ladenlokal ist in den 1970er Jahren gebaut worden und ist schlecht wärmegedämmt. Es hat große Fensterflächen. Wir könnten die Heizkosten nicht bezahlen. Außerdem gibt es dort keine kostenlosen Parkplätze.“ Die Mitgliedsbeiträge massiv erhöhen, um Heizkosten abzudecken, will der Verein nicht. „Wir haben 26 Mitglieder“, berichtet Börsenwart Carsten Hackenitz. „Fast alle sind aktiv. Wir haben uns in den letzten Jahren sehr verjüngt. Wir haben eine Jugendabteilung mit vier Mitgliedern. Ich bin mit 58 Jahren das zweitälteste Mitglied. Wenn die Heizkosten um 1000 Euro im Monat höher liegen würden, hätten wir die Beiträge um 50 Euro im Monat für die erwachsenen Mitglieder zu erhöhen – oder um 600 Euro im Jahr. Das wäre das Aus für den Aquarienverein Amazonas 73. Das wäre schade, weil in den letzten Jahren viele Aquarienvereine ihre Aktivitäten stark zurückgefahren habe, zum Beispiel in Krefeld, Viersen oder Mönchengladbach“, betonen die Mitglieder.

Deshalb suchen die Vereinsmitglieder eine Lösung, am besten in Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn oder Rheinberg, da die Mitglieder aus einem Gebiet zwischen Duisburg, Geldern und Xanten kommen. „Wir haben 80 Aquarien“, sagt Vorsitzender Dirk Geweke und erklärt weiter: „Wir treffen uns jeden Mittwoch ab 18 Uhr und jeden Freitag ab 19 Uhr. Wir veranstalten acht große Zierfisch- und Pflanzenbörsen im Jahr. Zum Beispiel Neonsalmler, Sumatrabarben oder Schwertträger wechseln dort die Besitzer. Es kommen bis zu 200 Besucher. Die Verkaufsbörsen machen viel Arbeit, sind aber unsere wichtigste Einnahmequelle.“

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