Haus des Bergmanns in Kamp-Lintfort Die Altsiedlung besteht seit 110 Jahren

Kamp-Lintfort · Wie haben die Bergleute vor mehr als 100 Jahren in der Kolonie gelebt? Das würde das Team im „Haus des Bergmanns“ gerne wissen. Es sucht Fotos und mehr für die neue Ausstellung. Wie das aktualisierte Ausstellungskonzept aussieht.

Das Foto zeigt Bewohner und Bewohnerinnen der Arbeitersiedlung der Zeche Friedrich Heinrich. Es entstand um 1919.  Foto: Verein Niederrhein, Ortsverband Kamp-Lintfort

Das Foto zeigt Bewohner und Bewohnerinnen der Arbeitersiedlung der Zeche Friedrich Heinrich. Es entstand um 1919. Foto: Verein Niederrhein, Ortsverband Kamp-Lintfort

Foto: Verein Niederrhein

Als die Zeche Friedrich Heinrich 1912 ihre erste Kohle förderte, waren auch viele der Bergarbeiterhäuser bereits fertiggestellt. Auf dem Foto von 1919 sind die Familien Schmidt, Zi(e)linski und Küntzner zu erkennen, die an der Christianstraße 22-24 dieser Zechensiedlung lebten. Ihre genaue Herkunft ist bislang unbekannt, aber wie fast alle Lintforter werden auch sie wegen der Arbeit auf dem „Pütt“ zugewandert sein, mutmaßen die Mitarbeiter des städtischen Kulturbüros und das Ausstellungsteam im Haus des Bergmanns.

Heute zählen Bergwerk und Arbeitersiedlung zur „Route Industriekultur“. Bereits seit 2006 vermittelt ein ehrenamtliches Team im „Haus des Bergmanns“, mitten in der denkmalgeschützten Siedlung, die Geschichte des Bergbaus und des Arbeiterwohnens in Kamp-Lintfort. Diese Ausstellung wird nun aktualisiert und soll ab 2024 – zusammen mit der Wohnung einer Bergarbeiterfamilie, die nur wenig ergänzt wird – das Siedlungsleben der ersten Jahrzehnte, die Siedlungsgemeinschaft nach 1945 und die Lebens- und Wohnqualität der ehemaligen Bergarbeiterkolonie in der Gegenwart zeigen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt.

Dafür sind das verantwortliche Kulturbüro und das Ausstellungsteam auf Hilfe der Kamp-Lintforter Bürgerinnen und Bürger angewiesen und auf der Suche nach Unterlagen, Fotos und Videoaufnahmen zum Leben in der Altsiedlung. Personen, die entsprechendes Material besitzen und dieses zur Verfügung stellen möchten, werden gebeten, sich an das Ausstellungsteam zu wenden. Gesucht werden Fotos von Siedlungsbewohner und -bewohnerinnen in und vor ihren Häusern und Gärten über die Jahrzehnte und Fotos oder Videoaufnahmen zum jetzigen Leben in der Altsiedlung. Großes Interesse besteht auch an Materialien rund um den Zuzug der ersten „Gastarbeiter“ aus dem ehemaligen Jugoslawien und der Türkei in den 1960er-Jahren, zu den Abrissplänen und dem Teilabriss in den 1960er-Jahren, zum Vereins- und Freizeitleben in der Altsiedlung bis heute.

Das Material und die entsprechenden Informationen dazu nimmt im Auftrag des Ausstellungsteams der Kamp-Lintforter Stadtarchivar Martin Klüners persönlich entgegen. Interessierte vereinbaren per E-Mail einen Termin mit dem Stadtarchivar unter martin.klueners@kamp-lintfort.de. Anschließend werden die Materialien durch das Ausstellungsteam digitalisiert und selbstverständlich an die Eigentümer zurückgegeben. Dabei ist mit einer Bearbeitungszeit von mindestens vier Wochen zu rechnen. Falls das Material postalisch übermittelt werden soll, sind Informationen zu den Materialen sowie eine Rücksendeadresse anzugeben.

Das Ausstellungsteam bedankt sich bereits im Voraus für die Unterstützung und freut sich auf möglichst viele interessante Aufnahmen, die das Siedlungsleben in den verschiedenen Jahrzenten zeigen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort