Auf dem Wochenmarkt Alle Beeren kommen frisch vom Feld

Serie | Kamp-Lintfort · Gut 17 Meter lang ist der Verkaufsstand von Norbert Klanten. Der Landwirt bietet dort eine Vielzahl an Gemüse- und Obstsorten an. Er betreibt auf seinem Hof den Wickrather Bauernladen.

 Norbert Klanten an seinem Stand. Schon im nächsten Jahr möchte er auch selbst angebaute Trauben auf den Märkten in Kamp-Lintfort zum Verkauf anbieten.

Norbert Klanten an seinem Stand. Schon im nächsten Jahr möchte er auch selbst angebaute Trauben auf den Märkten in Kamp-Lintfort zum Verkauf anbieten.

Foto: Norbert Prümen

„Schauen Sie sich um! Sie werden nicht viel sehen, was wir nicht haben.“ Das stimmt. Die Vielfalt an Obst und Gemüse, die der Kamp-Lintforter Landwirt Norbert Klanten allwöchentlich auf den vier heimischen Wochenmärkten am Prinzenplatz, in Geisbruch, in der Moerser Straße und am Ebertplatz anzubieten hat, ist wirklich bemerkenswert. Gut 17 Meter ist sein Stand lang, und es vergeht kaum eine Minute, in der die Damen, die dahinter bedienen, nicht alle Hände voll zu tun haben. Das war nicht immer so. Als Norbert Klanten mit dem Marktgeschäft begann, hatte er anfangs lediglich einen kleinen Tisch, an dem er in der Saison seine eigenen, damals auf rund drei Hektar produzierten Erdbeeren anbot.

Später kamen dann auch Blaubeeren und Spargel dazu. „Und so ging es dann immer weiter“, erinnert er sich noch gut. Das Land mit dem dazugehörigen Hof an der Rheurdter Straße 533 hatte sein Vater 1965 gekauft und betrieb dort auch einen kleinen Bauernladen. Den Laden gibt es heute noch, ebenso die Erdbeerfelder, doch seit Norbert Klanten den Betrieb 1997 von seinem inzwischen verstorbenen Vater übernommen hat, verwirklichte der heute 55-Jährige dort zusätzlich viele neue Ideen. So erweiterte er den Anbau auf seinen Feldern nicht nur durch Blaubeeren und Spargel, sondern testete auch immer wieder verschiedene Erdbeersorten auf bessere geschmackliche und andere qualitative Eigenschaften.

Wenn alles klappt, wird er im nächsten Jahr sogar seine selbst angebauten Trauben anbieten. „Die Pflanzen stehen schon“, erklärt er. „Hier in dieser Gegend müssen sie allerdings, um gute Früchte zu tragen, überdacht werden.“ Eine beachtliche Investition, doch Norbert Klanten setzt nicht nur bei seinen eigenen Produkten, sondern auch im Einkauf auf heimische Qualität. „Natürlich gibt es an meinem Marktstand auch Bananen und Orangen. Aber bei den meisten Sachen achte ich darauf, dass sie aus der Region oder zumindest aus Deutschland kommen.“ Dazu fährt er mindestens zweimal die Woche zum Großmarkt nach Düsseldorf. Darüber hinaus verfügt er über eine Reihe von speziell auf die Lagerung von Früchten und Gemüsen ausgerichtete Kühlhäuser. Norbert Klantens Arbeitstag beginnt in der Regel schon ganz früh morgens um 3.30 Uhr und endet oft erst gegen 19 Uhr.

Das gilt besonders während der Erdbeer- und Spargelernte, in der er regelmäßig rund 40 Angestellte aus Deutschland und Rumänien beschäftigt. In dieser Zeit ist er meist nur zum Auf- und Abbauen oder zum Nachliefern von besonders gefragten Waren an seinem Marktstand anzutreffen. „Ich bin hauptsächlich für Produktion, Einkauf und Organisation zuständig“, beschreibt er seine Aufgaben. Auf die Frage, ob er den direkten Kontakt zu seinen Kunden nicht manchmal etwas vermisst, überlegt er zunächst ein Weilchen und nickt dann: „Ja, in gewisser Weise schon, aber es macht mir genauso viel Spaß, wenn das, was ich hier mache, gut funktioniert, und wenn unsere Angebote bei den Kunden gut ankommen.“

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