Bildung in Kamp-Lintfort 120 Schüler nutzen in Kamp-Lintfort die „Extrazeit zum Lernen“

Kamp-Lintfort · Die Stadt Kamp-Lintfort beteiligt sich auf Initiative des Pädagogen Peter Schiffler an der Bildungsoffensive des Landes gegen die Folgen der Corona-Pandemie. Unterstützt von vier Jugendeinrichtungen in der Stadt erhalten Schüler die Chance, den Schulstoff aus zwei Jahren Pandemie nachzuholen und zu vertiefen.

 Die Schüler treffen sich zweimal in der Woche zur Extrazeit.

Die Schüler treffen sich zweimal in der Woche zur Extrazeit.

Foto: Norbert Prümen

Vier Träger von Jugendeinrichtungen in Kamp-Lintfort ermöglichen Kindern und Jugendlichen seit Ende 2021 eine Extrazeit zum Lernen: Auf Initiative von Peter Schiffler, langjähriger Schulleiter in der Hochschulstadt und Vorsitzender des Jugendkulturvereins Kaliber, üben CEC-Connect, SCI-Jugendcafé, Awo und Kaliber den Schulterschluss. In ihren Einrichtungen erhalten Schüler ab der ersten Grundschulklasse kostenfrei Nachhilfe in Mathematik, Deutsch und Englisch, um das aufzuholen, was durch zwei Jahre Corona-Pandemie mit wechselndem Präsenz- und Distanzunterricht auf der Strecke blieb. Das Konzept, das Peter Schiffler für die Extrazeit entwickelte, sieht jedoch nicht nur Pauken von Unterrichtsstoff vor.

Den Kindern werden darüber hinaus kreative Angebote gemacht, um auch die Kompetenzen im Miteinander zu stärken. „Wir haben zum Beispiel Vogelhäuser gebaut“, erzählt Rainer Klotz von CEC Connect. Auch Lernspiele und die Arbeit mit iPads stehen auf dem Programm. Nach anfänglich zögerlichem Start betreuen die vier Einrichtungen inzwischen 120 Grund- und Sekundarschüler in zehn Gruppen.

Weitere Gruppen sind in Planung. Peter Schiffler denkt da zum Beispiel an die geflüchteten Kinder aus der Ukraine. Unterstützt wird das Projekt durch die Stadt Kamp-Lintfort, die insbesondere bei der Antragstellung um die Fördermittel aus der Bildungsoffensive gegen die Folgen der Pandemie half. Das Land trägt 80 Prozent der in Kamp-Lintfort für die „Extrazeit“ entstehenden Kosten, die Stadt übernimmt die restlichen 20 Prozent.

Schwierig sei es gewesen, berichten die Jugendeinrichtungen, die Betreuer für die Lerngruppen zu finden. In jeder Gruppe stehen mindestens zwei zur Verfügung. Engagiert sind Lehrkräfte, Studierende, pädagogische Fachkräfte und Sozialarbeitende, die den Schülern helfen, Rückstände aufzuholen. Dabei stehen die beteiligten Einrichtungen in engem Kontakt mit den Schulen in der Stadt. Teilnehmen können alle Kinder und Jugendliche, die Nachfrage ist groß. Bei der Extrazeit zum Lernen treffen sich die Schüler zweimal in der Woche zu je drei Stunden. Das Fazit der vier Jugendeinrichtungen ist positiv. „Es haben sich einige Schüler um Noten verbessern können“, berichtet Milan Djuric, Leiter des SCI-Jugendcafés an der Moerser Straße. Die Extrazeit läuft noch bis zu den Sommerferien.

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