Kunst in Kamp-Lintfort Bronze-Skulpturen locken in die Orangerie

Kamp-Lintfort · Die Galerie Schürmann präsentiert ab Sonntag die Arbeiten des Bildhauers Hannes Helmke in der westlichen Orangerie am Terrassengarten. Es ist eine Kooperation mit der Stadt Kamp-Lintfort.

 Galerist Andreas Verfürth, Jennifer Wachtendonk vom Kulturbüro und Kulturdezernent Christoph Müllmann freuen sich auf die Ausstellung.

Galerist Andreas Verfürth, Jennifer Wachtendonk vom Kulturbüro und Kulturdezernent Christoph Müllmann freuen sich auf die Ausstellung.

Foto: Rüdiger Bechhaus

Die Bronze-Skulpturen von Hannes Helmke erinnern an uns selbst – so wie sie da stehen oder im Schneidersitz hocken und verträumt in die Ferne blicken oder einander zugewandt sind. Nein, sie posieren nicht einfach. Jede in Bronze festgehaltene Gebärde vermittelt Emotion und Haltung. „Der Mensch steht immer im Mittelpunkt seines Schaffens“, sagt Andreas Verfürth, Inhaber der Galerie Schürmann über die Kunst des Bildhauers Hannes Helmkes. Zweimal hat er dessen Arbeiten bereits in die Klosterstadt geholt und sowohl in seiner Galerie als auch im Gewölbekeller des Klosters präsentiert. Ab Sonntag ermöglicht der Galerist den Kunstinteressierten aber einen weitaus größeren und fascettenreicheren Einblick in die Welt der ein wenig spröden, aber markanten Helmke-Skulpturen. Insgesamt 33 Figuren sind dann in der renovierten westlichen Orangerie am Terrrassengarten zu sehen.

„Das hat fast schon einen musealen Charakter“, schwärmt Andreas Verfürth. Es ist die zweite Kunstausstellung, die er im Auftrag der Stadt für die westliche Orangerie konzipiert hat. Der Fokus im Glashaus am Eingang zum Terrassengarten liegt seitdem vor allem auf Bildhauerei. „Was die Qualität der Ausstellungen betrifft, haben wir mit der Erfahrung von Andreas Verfürth noch ein Schüppchen drauf gelegt“, erklärt Kulturdezernent Christoph Müllmann in einem Pressegespräch am Freitag. Hannes Helmke, betont der Galerist, sei ein Bildhauer durch und durch, der sich nach einer Holzbildhauerlehre dem Material Bronze zugewandt habe. „Es ist sein Werkzeug. Damit baut er die Skulpturen Stück für Stück auf“, sagt Verfürth.

Charakteristisch für die Bronzeplastiken des Bildhauers sind die sehr lang gestreckten Körper, die an Schatten im fahlen Licht der Dunkelheit erinnern. Markant sind die großen Hände und Füße. Bewusst verzichtet der Bildhauer auf die Ausarbeitung der Gesichter: „Helmke will sich nicht festlegen und überlässt es dem Betrachter, die Skulpturen für sich selbst zu benennen“, erläutert der Galerist die Intention des Künstlers. Ebenso zeichnen sich die skurrilen Figuren durch eine raue, spröde wirkende Oberfläche aus.

„Ich kenne keinen Bildhauer, der so wie Helmke arbeitet“, betont denn auch Galerist Andreas Verfürth. Ganz neu ist übrigens die Figur, die die Besucher vor dem Eingang zur Orangerie erwartet und ihre Arme wie zur Begrüßung ausbreitet, 650 Kilo ist sie samt Sockel schwer. Eine der bekanntesten Skulpturen von Hannes Helmke ist „De Utkieker“. Er steht vier Meter hoch auf einer Aussichtsdüne auf der Nordsee-Insel Spiekeroog. Dort verbringt der Bildhauer die Sommermonate. Die regelmäßigen Aufenthalte dort seien für ihn zu einer wichtigen Inspirationsquelle geworden. Kein Wunder, dass auf Spiekeroog schon mehrere Bronzeskulpturen ihren Platz gefunden haben.

Das neue Konzept für die städtischen Ausstellungen in der westlichen Orangerie scheint aufzugehen. Die erste Ausstellung mit Werken von Armin Göhringer sahen etwa 1000 Besucher des Terrassengartens. „Es war an den Wochenenden immer sehr gut besucht“, berichtet der Inhaber der Galerie Schürmann.

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