Kamp-Lintfort Junge Talente begeistern mit Gesang und Tanz

Kamp-Lintfort · Zweimal präsentierte Stage Focus in der Kamp-Lintforter Stadthalle Ausschnitte aus gruseligen und romantischen Musicals. Nach zweieinhalb Stunden Programm wollte der Applaus nicht enden.

 Genuss für Augen und Ohren boten die Künstlerinnen und Künstler an zwei Abenden in Kamp-Lintfort.

Genuss für Augen und Ohren boten die Künstlerinnen und Künstler an zwei Abenden in Kamp-Lintfort.

Foto: siwe

Als der letzte Vorhang fiel, standen alle Musicalfans in der Stadthalle auf, um mit ihren Knicklichtern in Neon-Farben zu winken und zu klatschen. 21 Künstler von Stage Focus erschienen einzeln vor dem Vorhang, um sich zu einem kurzen Musicalausschnitt, den sie vorgetragen hatten, zu verbeugen und ihren Applaus abzuholen. Fast zehn Minuten dauerte diese Zeremonie, bis der Vorhang sich noch einmal hob. Die Künstler präsentierten sich gemeinsam, um kurz darauf eine Zugabe zu geben, "Amadeus" von Falco.

Ohne Zugabe hätten die Musicalfreunde am Freitag und am Samstag wohl gar nicht mehr aufgehört, "ihre" Stars zu feiern. Schließlich waren sie vom gut zweieinhalbstündigen Programm, das die Künstler von Stage Focus präsentiert hatten, begeistert gewesen. Am Freitagabend waren es 600 Gäste, am Samstag sogar 720, die an diesem Abend alle Plätze in der Stadthalle belegt hatten. 35 Ausschnitte aus 18 Musicals bekamen sie geboten.

Der eine Teil dieser Musicals war dramatisch und romantisch, beispielsweise "Elisabeth" von Sylvester Levay, "Les Miserables" von Claude-Michel Schönberg oder "Die Eiskönigin" von Christophe Beck sowie Robert Lopez. Der andere Teil war vom Thema her gruselig, wie "Wicked" von Stephen Schwartz, "Phantom der Oper" von Andrew Lloyd Webber, "Kuss der Spinnenfrau" von John Kander, "Der kleine Horrorladen" von Alan Menken oder "Tanz der Vampire" von Jim Steinman. Selbst wenn sich beide Teile die Waage hielten, lautete der Titel der beiden Aufführungen "Grusical", ergänzt um eine "6", um dieses Grusical von dem im letzten Herbst zu unterscheiden.

Dabei unterschied sich das "Grusical 6" natürlich nicht nur von der angehängten Ziffer von der Vorstellung im Vorjahr. Zum einen standen andere Musicalausschnitte auf dem Programm. Zum anderen hatten sich die Kostüme geändert. "Sie sind noch professioneller geworden", meinte ein weiblicher Grusicalfan in der Pause. "Jedes Jahr steigert sich Stage on Focus etwas, selbst wenn sie fast perfekt sind." Das galt am Freitag und Samstag sowohl für die Kostüme, die Lichtschau und die Tontechnik wie für die Choreographie und den Gesang.

Diese fast perfekten Aufführungen von Stage Focus, die von Michael Mrosek geleitet werden, haben sich in Musicalkreisen herumgesprochen. Selbst wenn die meisten Fans vom Niederrhein und aus dem westlichen Ruhrgebiet kamen, reisten einige auch von weiter entfernt an, beispielsweise aus Siegen. Schließlich kommt zu den fast perfekten Aufführungen das Menschliche. Die Fans spüren, wie die Künstler, die fast alle zwischen 20 und 40 Jahren alt sind, in ihren Rollen aufgehen, selbst wenn sie "nur" Amateure sind. Vor allem deshalb stehen die Zuschauer auf und klatschen minutenlang, natürlich auch, weil sie wissen, dass sich die Künstler ihrerseits mit einer Zugabe bedanken, wie am Freitag und am Samstag.

(got)
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