Fairer Handel in Kamp-Lintfort „Weltgarten“ könnte zur Laga entstehen

KAMP-LINTFORT · Der Verein „fair//rhein“ plant, bei der Landesgartenschau einen Bereich zu betreiben, in dem Besucher erfahren, wie sich ihr Lebensstil auf die Erde auswirkt. Allerdings sind die Verhandlungen noch offen.

 Der Verein „fair//rhein“ betreibt in Kamp-Lintfort auch einen Weltladen an der Schulstraße. Dieser wurde kürzlich renoviert.

Der Verein „fair//rhein“ betreibt in Kamp-Lintfort auch einen Weltladen an der Schulstraße. Dieser wurde kürzlich renoviert.

Foto: Lutz Hartmann Verein zur Förderung des fairen Handel(n)s am Niederrhein e.V. Regionales Vertriebszentrum Kamp-Lintfort

Im westfälischen Tierpark Nordhorn war der „Weltgarten“ im Jahr 2018 anzuschauen, unübersehbar mittendrin ein weißes Kuppelzelt mit zehn Metern Durchmesser. Am 17. April 2019 eröffnet die Bundesgartenschau in Heilbronn in Nordwürttemberg. Auch dort wird der „Weltgarten“ wieder geöffnet sein, allerdings ohne Kuppelzelt. 364 Tage später, am 16. April 2020, könnte der „Weltgarten“ auf dem Gelände der Landesgartenschau in Kamp-Lintfort aufgebaut sein – mit Kuppelzelt. Im Zelt und auf dem Gelände könnten Besucher an Mitmachstationen erfahren, wie sich ihr Lebensstill ökologisch und ökonomisch auf andere Menschen auf dem Globus auswirkt. Träger des „Weltgartens“ ist das Eine Welt Netz Nordrhein-Westfalen.

„Das Zelt ist 75 Quadratmeter groß“, berichtet Reinhard Schmeer als Vorsitzender dieses Vereins „fair//rhein“. Dieser Verein versorgt über seine Kamp-Lintforter Zentrale Eine-Welt-Läden und Eine Welt-Gruppen am Niederrhein mit vielfältigen Produkten aus fairem Handel, unter anderem Kaffee und Schokolade. Er soll vor Ort Betreiber des Weltgarten sein. Zurzeit laufen die Verhandlungen, die noch offen sind.

„Das Gelände um das Zelt, insgesamt 625 Quadratmeter, würden wir gerne mit einem Kaffee- und einem Orangen-Parcours gestalten“, erläutert der Vorsitzende. „Wir planen Hochbeete anzulegen. Wir wollen das Weltverteilungsspiel ,Die Welt als Dorf‘ aufbauen, das Schüler im Rahmen eines Grünen Klassenzimmers durchlaufen können. Und im Gelände wollen wir Sitzgelegenheiten aufstellen, auf denen Besucher eine Tasse fair gehandelten Bio-Kaffee oder -Tee genießen können. Dort könnten sie sich ausruhen oder über Enkelverträglichkeit ihres Lebensstils nachdenken und diskutieren.“

Im Kuppelzelt und auf dem Außengelände würden Mitmachstationen und Informationstafeln zum spielerischen Erfahren und Lesen aufgebaut werden. Seit 2005, als das Kuppelzelt bei der Landesgartenschau in Leverkusen das erste Mal aufgeschlagen wurde, wird es immer wieder aktualisiert. Seitdem wechselte das Zelt mehrfach seinen Standort. Es war zum Beispiel von 2011 bis 2013 im Kölner Zoo aufgebaut oder danach drei Jahre lang im Allwetterzoo in Münster. Insgesamt schauten sich bis heute fast drei Millionen Besucher den „Weltgarten“ an.

In Kamp-Lintfort sollen eine pädagogische Kraft und zwei Teilzeitkräfte die Besucher im und um das Kuppelzelt betreuen. „Außerdem suchen wir Ehrenamtliche“, berichtet Reinhard Schmeer, der bis vor zehn Jahren Pfarrer in Moers-Asberg war. „Erste Interessenten haben sich schon gemeldet. Sie sollen Freunde des Eine-Welt-Gedankens sein.“

Doch noch ist es nicht soweit. Der kleine Verein hat in den nächsten Wochen einige Fragen zu lösen, etwa die, wie der Eigenanteil zu erbringen ist. „Zurzeit laufen unter anderem Gespräche mit der Laga-GmbH, mit dem Eine Welt Netz und der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW“, berichtet der Vorsitzende.

„Wir müssen die Kalkulation klar haben, damit wir den Antrag an den Hauptförderer stellen können. Davon hängt es ab, ob wir Betreiber sein können und wir in der Lage sind, einen Vertrag mit der Laga-GmbH abzuschließen“, sagt Schmeer. „Ich hoffe, am Ende der Verhandlungen kommt ein positives Ergebnis heraus.“

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