Kamp-Lintfort Altfelder Landwirtschaft im Wandel der Zeit

KAMP-LINTFORT · Erstmals lädt der Verein Niederrhein zu einem Vortrag in die Mediathek ein. Heinz Ermen zeigt mit 42 Bildern die Veränderung, die die Landwirtschaft durchlief. Anschließend sind die Bilder in einer Ausstellung zu sehen.

 Heinz Ermen stellte dieses Foto unserer Redaktion zur Verfügung. Die Bilder dokumentieren den Wandel, den die Landwirtschaft seit gut 100 Jahren parallel zum Lintforter Bergwerk durchläuft, das 1912 die Förderung begann.

Heinz Ermen stellte dieses Foto unserer Redaktion zur Verfügung. Die Bilder dokumentieren den Wandel, den die Landwirtschaft seit gut 100 Jahren parallel zum Lintforter Bergwerk durchläuft, das 1912 die Förderung begann.

Foto: Heinz Ermen

Heinz Ermen liegen Geschichte und Tradition am Herzen. Der 69-jährige Altfelder gehört dem Freundeskreis der Kamper Abteikirche an. Er reitet im November als St. Martin bei mehreren Martinszügen in Kamp-Lintfort mit. Er hat 2009 das Buch „Ich kann mich noch erinnern“ geschrieben. Er sammelt alte Gegenstände aus der Landwirtschaft. Er organisiert die Landpartien mit, also die monatlichen Fahrradtouren zu Landwirten in Kamp-Lintfort. Und als Freund alter Fotos wurde ihm von Ewald Niederholz eine Sammlung alter Bilder und Postkarten vererbt.

 Heinz Ermen kennt sich in Kamp-Lintfort bestens aus.

Heinz Ermen kennt sich in Kamp-Lintfort bestens aus.

Foto: Anja Katzke

Vor allem aus diesem Bestand hat Ermen Fotografien herausgesucht, die er am Dienstag, 2. Oktober, ab 19.30 Uhr in der Mediathek vorstellt. „Kamp-Lintforts Landwirtschaft im Wandel“ nennt er seinen Bildvortrag. „Durchschnittlich erzähle ich zu jedem Bild zwei Minuten“, sagt der Referent. „Bei machen ist es nur eine halbe Minute, bei manchen sind es vier. Manchmal sind es Beschreibungen, manchmal Anekdoten.“ Die Bilder dokumentieren den Wandel, den die Landwirtschaft seit gut 100 Jahren parallel zum Lintforter Bergwerk durchlief, das 1912 die Förderung begann und 2012 beendete. Auf einem Bild ist zum Beispiel eine alte Dreschmaschine zu sehen, auf einem anderen ein gemalte Luftansicht der Altfelder Molkerei Lehmkuhl, auf wiederum einem anderen Heinz Ermen, wie er ein Pferd führt, das einen 120 Jahre alten, einscharigen Hunspflug zieht.

„Meine Urgroßeltern, Theo und Hendrina Ermen, hatten nur zweieinhalb Hektar Land“, berichtet Ermen. „Sie waren Selbstversorger. Mein Urgroßvater hat als Tagelöhner bei anderen Bauern gearbeitet. Meine Großeltern Heinrich und Henriette Ermen haben den Lintforter Markt beliefert, wie meine Eltern Theodor und Käthe Ermen.“

Veranstaltet wird der Vortrag von der Ortsgruppe des Vereins Niederrhein, aus dessen Archiv Heinz Ermen einige Bilder entnahm. „Wir haben einen Teil der Sammlung von Ewald Niederholz bekommen“, erklärt Birgit Kames, Vorsitzende des Vereins Niederrhein. Es ist die erste Vortragsveranstaltung des Vereins in der Mediathek, die im Frühjahr 2017 eröffnet wurde. „Der zweite Kamp-Lintforter Heimatverein, die Vereinigung Europäische Begegnungsstätte Kloster Kamp, hat schon zu Vorträgen in die Mediathek eingeladen“, berichtet Katharina Gebauer, Leiterin der Mediathek. „Beide Vereine präsentieren ihre Arbeit in der Heimatstube der Mediathek.“

Nach dem Vortrag wird in der Mediathek eine Ausstellung eröffnet, in der vor allem Bilder des Vortrages als Vergrößerungen gezeigt werden. Auch einige Gegenstände, die Heinz Ermen gesammelt hat, sind dann bis zum 27. Oktober zu sehen, zum Beispiel das Modell eines Hunspfluges.

Heinz Ermen, „Kamp-Lintforts Landwirtschaft im Wandel der Zeit“, 2. Oktober, 19.30 Uhr, in der Kamp-Lintforter Mediathek, Freiherr-vom-Stein-Straße 26. Eintritt inklusive eines Getränkes: fünf Euro. Vorverkauf: Mediathek und Buchhandlung am Rathaus.

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