Serie Hochschule Rhein-Waal Gute Studienleistung wird gefördert

Moers · Stipendien, Preise, Auszeichnungen: Studenten der Hochschule Rhein-Waal treffen in der Region auf viele Förderer. Dazu gehören auch der Rotary Club Kamp-Lintfort und der Unternehmerverband Metall-Ruhr Niederrhein.

Kamp-Lintfort (RP/aka) Studium, studentische Hilfskraft an der Hochschule, Teilzeitstelle im Krankenhaus und soziales Engagement. "Unser Stipendiat Ace Vergel Lat ist fleißig, zielstrebig und clever. Er verkörpert, was die hiesige Wirtschaft als Mitarbeiter sucht", sagt Martin Jonetzko, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes. Er lud den Oberhausener mit philippinischen Wurzeln, der an der Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort im 5. Semester Arbeits- und Organisationspsychologie studiert, nun in das Haus der Unternehmer zum Kennenlernen ein. Lat ist einer von sieben Studierenden aus der Region, die der Unternehmerverband Metall Ruhr-Niederrhein mit einem Deutschlandstipendium unterstützt.

Deutschlandstipendien bringen Wirtschaft und Wissenschaft zusammen. Dieses Stipendium fördert Studenten, die sich durch sehr gute akademische Leistungen auszeichnen. Bei der Vergabe wird auch gesellschaftliches Engagement honoriert. Ein Stipendium umfasst die Förderung mit 300 Euro im Monat, also 3600 Euro pro Jahr. Dafür wirbt die Hochschule die Hälfte bei privaten Förderern ein, die andere Hälfte finanziert der Bund. Für 2016/17 hat die Hochschule 65 Stipendiaten ausgewählt. "Unternehmen haben die Möglichkeit, potenzielle Fachkräfte kennenzulernen. Für die Studenten bieten sich Chancen für betriebsnahe Abschlussarbeiten", so die Hochschule Rhein-Waal.

"Fachkräfte-Engpässe treffen auch unsere Mitgliedsfirmen, die in der Metall- und Elektroindustrie ansässig sind. Mit den Stipendien unterstützen wir Nachwuchskräfte", erläutert Martin Jonetzko in einer Pressemitteilung. Ace Vergel Lat ist mit seinen 34 Jahren ein eher untypischer Stipendiat. Bemerkenswert ist sein Werdegang: Er erlernte nach der Fachhochschulreife die Gesundheits- und Krankenpflege und arbeitet bis heute neben seinem Studium in diesem Beruf. "Das Arbeiten in der Pflege macht mir sehr viel Spaß, doch habe ich über die Jahre in diesem Beruf festgestellt, dass die Mitarbeiter unzufriedener werden", erklärt der junge Mann.

Personalnot, Arbeitsverdichtung, Kostendruck und demografischer Wandel - das wären nur einige Stichworte. Um Modelle, Theorien und Konzepte mit den Themen Arbeitszufriedenheit, Arbeitsmotivation und Gesundheit zu erlernen, wählte er deshalb den Studiengang Arbeits- und Organisationspsychologie. In den kommenden Monaten absolviert der Oberhausener sein Praxissemester in der Personalabteilung der Lineg. Seine Studienschwerpunkte sind Arbeitszufriedenheit, Personalentwicklung, Talent Management und multimediales Lernen. Der zweite Stipendiat ist der 23-jährige Jannis Hüwels aus Oberhausen, der in Kamp-Lintfort Mobility and Logistics studiert und ein Auslandssemester in Michigan/USA absolviert. "Die Stipendien stehen stellvertretend dafür, dass wir die jetzigen Studenten dazu bewegen wollen, dauerhaft in dieser Region zu bleiben und Fachkräfteengpässe zu füllen", sagt Jonetzko. Deutschlandstipendien sind aber nicht die einzige Möglichkeit, junge Hochschüler auf ihrem Weg zu begleiten. Das beweist das Engagement des Rotary Clubs Kamp-Lintfort / Grafschaft Moers. Seit drei Jahren vergibt der Club einen Förderpreis in Höhe von 1000 Euro für hervorragende Leistungen an der Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort. Auch dieses Jahr hat der Rotary Club einen Preisträger gefunden. Der Rotary Club legte von Anfang an nicht nur Wert auf hervorragende wissenschaftliche Leistungen der Studenten.

Ebenso wichtig war es, dass neben der Leistung im Studium auch gesellschaftliche Aufgaben erfüllt werden. Beides - den wissenschaftlichen Anspruch und das soziale Engagement - habe man in Christian James Emsen wieder gefunden. Er erhält den Rotarypreis für seine Bachelorarbeit im Fachbereich Kommunikation und Umwelt, in der er sich mit der Frage beschäftigte, ob ein Führungswechsel in DAX-Unternehmen besser durch interne oder externe Nachfolger geregelt werden sollte.

Sein soziales Engagement lag im Bereich der Flüchtlingsarbeit. So organisierte der Preisträger Studienprogramme für geflüchtete Studenten. Außerdem ermöglichte und erleichterte er geflüchteten jungen Menschen durch sportliche Aktivitäten und Workshops das Ankommen und die Integration hier in Deutschland. Christian James Emsen hat sein Studium inzwischen mit dem Bachelor-Abschluss beendet. Er arbeit heute bei der Adidas Group im Projektmanagement.

(RP)
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