Kamp-Lintfort Gruppe flickt Räder für Flüchtlingskinder

Kamp-Lintfort · Die Rad-Aktion ist der Auftakt zu einem großen Patenschaftsprojekt, mit dem jugendliche Flüchtlinge in Kamp-Lintfort eingebunden werden sollen. Die Paten sind gleichaltrige Jugendliche.

 Sandra Szumotalski (mob. Jugendarbeit Stadt Kamp-Lintfort), Thomas Witt (Servicebetriebe AKS), Sascha Scheidt (Bikes&Beer Company) und Mike Silbert (KaLiber) präsentieren die fertigen Räder.

Sandra Szumotalski (mob. Jugendarbeit Stadt Kamp-Lintfort), Thomas Witt (Servicebetriebe AKS), Sascha Scheidt (Bikes&Beer Company) und Mike Silbert (KaLiber) präsentieren die fertigen Räder.

Foto: Marcus Koopmann

Der Probelauf für ein neues Projekt für jugendliche Flüchtlinge ist abgeschlossen. Zehn Mitglieder der "Bike and Beers Company" reparierten am Samstag Fahrräder für junge Neuankömmlinge. "Aus 16 Fahrrädern, die nicht mehr liefen, haben wir neun zusammengebaut, die wieder laufen", erzählt Fahrrad- und Bier-Kompanie-Präsident Bastian Wehmeier. "Es sind Räder für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Den Schrott, der übrig geblieben ist, wird vom städtischen Betreib ASK abgeholt." Zurzeit stehen die reparierten Fahrräder noch im Hof hinter dem Jugend- und Kulturcafé Kaliber, das im Alten Rathaus liegt.

In den nächsten Wochen sollen sie junge Flüchtlinge erhalten, wenn das neue Projekt für Flüchtlinge aus der Startphase herausgekommen ist. Darin sollen sechs Jugendliche Paten aus Kamp-Lintfort von sechs neuangekommenen Jugendlichen werden. "Die Jugendlichen sollen die Nachmittage miteinander verbringen", erläutert Kaliber-Vorsitzender Mike Silbert. "Sie sollen von gleichaltrigen Jugendlichen lernen, wo man hingehen kann, erfahren, welche Regeln, welche Etiketten und welche Umgangsformen es gibt. Sie sollen sich einfach sicherer fühlen."

Geplant ist, dass die Jugendlichen von einem Planungsgremium unterstützt und beraten werden. Neben den jungen Leuten werden Ralf Müller von der Mobilen Jugendarbeit, eine Mitarbeiterin des Sozialamtes, eine Vertreterin des internationalen Bundes und gegebenenfalls weitere Vertreter dem Gremium angehören. Es soll sich in den Räumen der Mobilen Jugendarbeit treffen, die sich über dem Kaliber im Alten Rathaus befinden. "Von dort aus können sie die verschiedenen Einrichtungen für Jugendliche besuchen", sagt Sandra Szumotalski als Mitarbeiterin des Statteilzentrums Altes Rathaus. Zurzeit würden die Mitarbeiter des Schulsozialdienstes und des Allgemeinen Sozialen Dienstes gezielt Kamp-Lintforter Jugendliche ansprechen, beim Projekt mitzumachen. Die Jugendlichen sollen sich mit ihren eigenen Vorschlägen und Vorstellungen in das neue Partnerschaftsprojekt einbringen. Zumindest ist dies das Anliegen von Ralf Müller, der Ende September die Idee zu dem Projekt hatte. Es ist angelegt für Jugendliche von zwölf bis 18 Jahren. Wenn es auf positive Resonanz stößt, will das Gremium es ausweiten.

Einen endgültigen Namen hat das Double-Six- oder Route-66-Projekt noch nicht. Der soll sich im Laufe der Zeit finden. Sandra Szumotalski geht davon aus, dass es gut anlaufen wird, genauso gut wie der Probelauf mit den Fahrrädern im Kaliber. Unter dem Motto "Ein Bike für Kids" hatte der Verein darum gebeten, gebrauchte Fahrräder abzugeben. Innerhalb von zwei Wochen waren - wie erwähnt - 16 zusammengekommen. "Die Spendenbereitschaft ist groß", sagt Mike Silbert. "Zurzeit brauchen wir aber keine Fahrräder mehr, sondern Jugendliche, die bei dem Projekt mitmachen."

Ansprechpartner für das Patenschaftsprojekt ist Ralf Müller, Mitarbeiter für die mobile Jugendarbeit des Amtes für Schule, Jugend und Sport der Stadt Kamp-Lintfort. Er ist unter der Telefonnummer 02842 9118844 zu erreichen.

(got)
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