Kamp-Lintfort Grundstein für Gemeindesaal ist gelegt

Kamp-Lintfort · Die Freie evangelische Gemeinde in Hoerstgen feierte Freitag an der Molkereistraße die Grundsteinlegung für das neue Gemeindezentrum. Dort, wo bis vor wenigen Monaten der alte Saal stand, entsteht ein modernes helles Gebäude.

 Pfarrer Joachim Lang, Wilhelm Buyken (Gemeindeleitung), die Architekten Arno Kleinlützum und Jochen Hiller und Bürgermeister Christoph Landscheidt legten gestern den Grundstein für das neue Gemeindezentrum. Einbetoniert wurde auch eine Zeitkapsel. Ihr Inhalt: eine Bibel.

Pfarrer Joachim Lang, Wilhelm Buyken (Gemeindeleitung), die Architekten Arno Kleinlützum und Jochen Hiller und Bürgermeister Christoph Landscheidt legten gestern den Grundstein für das neue Gemeindezentrum. Einbetoniert wurde auch eine Zeitkapsel. Ihr Inhalt: eine Bibel.

Foto: siwe

Der Inhalt der Zeitkapsel war mit Bedacht gewählt. Darin erinnern nicht nur Tageszeitung und Gemeindepapiere an den gestrigen Tag der Grundsteinlegung, sondern auch eine Bibel. "Sie ist das Wort Gottes, auf das sich unsere Gemeinde gründet", erläuterte Pastor Joachim Lang in seiner feierlichen Ansprache. Die Mitglieder der Freien evangelischen Gemeinde freuen sich, dass ihr Bauvorhaben gut voran geht: "Es ist einfach wunderbar. Wir geben jeden Sonntag einen Bau-Report, damit alle immer auf dem neuesten Stand sind", berichtete gestern Christel Böckler, die gemeinsam mit drei weiteren Mitgliedern den Bauausschuss der Gemeinde bildet. Die Entscheidung für den Neubau habe man sich nicht leicht gemacht. Doch der alte Saal, der in einem Backsteingebäude aus dem Jahr 1900 eingerichtet war, sei für die derzeit 70 Mitglieder viel zu kein geworden. "Es war für uns ein großer Schritt, weil wir hier alle verwurzelt sind", sagte Böckler. "Aber wir wollen für die Zukunft der Gemeinde und des Orts bauen."

Und die Zukunft könnte möglicherweise schon Weihnachten eingeläutet werden: Diesen Zeitplan hat sich Architekt Arno Kleinlützum gesetzt: "Dann ist vielleicht nicht alles fertig, aber die Gemeinde kann den Tannenbaum im neuen Haus aufstellen und das Fest feiern", erklärte er gestern im RP-Gespräch. Er geht davon aus, dass der Rohbau in vier bis sechs Wochen steht, so dass anschließend der Dachstuhl errichtet werden kann. "Dann beginnen die Innenarbeiten", so der Architekt aus Neukirchen-Vluyn. Die Architektur des neuen Gebäudes ist bewusst modern angelegt. "Wir sind modern und offen, und dies soll das neue Gebäude zeigen", hob Christel Böckler hervor und berichtete von guten Gesprächen im Bauausschuss der Gemeinde, der sich regelmäßig treffe. Das Gebäude an der Molkereistraße wird eine weiße Fassade mit vielen Fenstern haben und sich so von den vorherrschenden Backsteingebäuden im Dorf absetzen. Es wird einstöckig sein, mit Küche und Nebenräumen.

Auch der Saal, der künftig bis zu 200 Menschen Platz bieten wird, solle nicht sakral wirken. Dort werden nicht nur Gottesdienste stattfinden, als Multifunktionsraum soll er Gemeindecafé und Jugendraum sein, aber auch Ort für Musik, Lesungen und Vorträgen, zu denen alle Hoerstgener eingeladen sind. "Es soll ein Ort der Begegnung werden", betonte denn auch Pastor Joachim Lang. Die Gemeinde hätte sogar die Option, auf den Nebengebäuden aufzustocken. Doch so weit ist es noch nicht. Denn die Gemeindemitglieder müssen die Kosten selbst stemmen. Als freie Gemeinde erhält sie keine Kirchensteuern, sondern finanziert sich ausschließlich aus Spenden. Rund 800.000 Euro kostet der Neubau, teilte Wilhelm Buyken, Ältester der Gemeinde, mit. Für ihn war es gestern in zweifacher Sicht ein besonderer Tag: 40 Jahre war er an der Ebertschule tätig, gestern hatte er seinen letzten Schultag.

(RP)
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