Kamp-Lintfort Kiesabbau: Grüne wollen „Ausmaß der Zerstörung“ vor Augen führen

Kamp-Lintfort · Die Grünen wollen weiter Aufklärungsarbeit über den geplanten Kiesabbau im Wickrather Feld in Kamp-Lintfort leisten. „Wir arbeiten eng mit der Interessengemeinschaft Dachsbruch zusammen“, betonte Fraktionschef Johannes Tuschen am Dienstag.

Obwohl schon 5000 Unterschriften gegen den Abbau gesammelt wurden, sollen aus Sicht der Grünen noch mehr Bürger über die Ausmaße des Vorhabens informiert werden.

Der Regionalplan Ruhr sieht vor, den Abbau besonders auf Kamp-Lintforter Stadtgebiet auszuweiten. Im Wickrather Feld (Dachsbruch) soll ein 91,7 Hektar großer Bereich abgegraben werden, so groß wie 126 Fußballfelder. „Es handelt sich aber um eine einmalige Natur- und Kulturlandschaft am Niederrhein. Wir finden, dass jeder einmal die Ausmaße der geplanten Zerstörung mit eigenen Augen gesehen haben sollte“, betonte Tuschen. Die Grünen laden deshalb zu einer Radtour rund um das geplante Auskiesungsgelände ein. Die Tour startet am 3. Oktober um 11 Uhr an der Dachsbergschänke (Kreuzung B 510, Feldstraße, Mühlenstraße). Bei einer Picknickpause auf dem Grundstück der Familie Rams haben die Teilnehmer dann die Gelegenheit, mit den Mitgliedern der Interessengemeinschaft ins Gespräch zu kommen. Die Route wird elf Kilometer lang und gegen 14 zu Ende sein. Optional bieten die Grünen auch eine Verlängerung der Tour über den K-Weg ins Niephauser Feld an. Der Wanderweg durchquert das geplante Auskiesungsgelände. „Dort befinden sich auch Euregio-Reitwege“, betont Tuschen. Ein Thema auf der Radtour wird beispielsweise die Frage sein, ob die Kiesunternehmen eigentlich die Bodenschätze ins Ausland verkaufen dürfen. „Das Gesetz sagt, dass sie nur regional zu verwenden sind“, erläuterte Johannes Tuschen. Tatsächlich seien 2016 rund 9,5 Millionen Tonnen aber in die Niederlande exportiert worden. „Wenn man das Gesetz wörtlich nimmt, ist dies nicht statthaft“, sagt der Fraktionschef der Grünen. Er kritisiert besonders, wie die Behörden die Mengen festsetzen, die ausgekiest werden sollen. „Man richtet sich nach dem, was die Unternehmen vorgeben.“

Wer auf Radtour dabei sein möchte, meldet sich per E-Mail an: typograf@johannes-tuschen.de.

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