Gründerpreis VisionM Hoffnung auf gute Geschäfte in Korea

Kamp-Lintfort/Moers · Nils Balters hat eine Agentur gegründet, mit der er in Südkorea Influencer und Unternehmen zusammenbringt.

 Nils Balters auf dem Kamp-Lintforter Hochschul-Gelände. Er ist mit seiner Firma auf dem südkoreanischen Markt tätig und hat sich um den Gründerpreis VisionM beworben.

Nils Balters auf dem Kamp-Lintforter Hochschul-Gelände. Er ist mit seiner Firma auf dem südkoreanischen Markt tätig und hat sich um den Gründerpreis VisionM beworben.

Foto: Ja/Norbert Prümen (nop)

Nils Balters hat jeden Tag mit Freunden in Südkorea Kontakt, über Telefonate, Mails und Soziale Medien. „Hinter China ist Südkorea das Land mit der höchsten Corona-Ansteckungsrate“, sagt der 25-jährige Kapellener, der in Kamp-Lintfort studiert hat und im Herbst 2019 sein Studium der Betriebswirtschaftslehre in Seoul abschloss. „In Südkorea leben 50 Millionen Menschen, die Hälfte davon in der Metropolregion Seoul. Die meisten Ansteckungen gibt es außerhalb dieser Metropolregion. Aber in und um Seoul haben alle Angst. Das wirtschaftliche Leben ist lahmgelegt.“

Das trifft ihn, da er direkt nach seinem Studienabschluss mit einer Geschäftspartnerin in Seoul das Start-up K-fluence in Südkorea gründete. Mit diesem will er Unternehmen und Influencer in Südkorea passgenau zusammenbringen. „Dort gibt es Models, die neben Kosmetik und Hotels bei ihren Followern für Motorenöl werben“, erzählt der einstige Student der Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort, der sein Auslandsemester in der Metropolregion Seoul verbrachte und sich in das Land Südkorea verliebte. „Das ist natürlich nicht glaubhaft und nicht effektiv. Das Influencer-Marketing ist noch nicht so professionell wie in den USA oder in Deutschland. Dabei ist Südkorea wirtschaftlich auf einem Stand, der an Deutschland heranreicht.“

So hatte er die Idee, dieses Influencer-Marketing zu professionalisieren. Er kontaktierte Influencer, denen er anbot, gegen einen Bonus weitere Kontakte zu Unternehmen zu vermitteln und ihre Werbeauftritte zu verbessern. „Wir bauen die Werbung in eine kleine Geschichte ein, schaffen Atmosphäre und sprechen den Nutzen des Produkts an“, sagt der Gründer. „Meine Geschäftspartnerin ist Fotografin und stellt die passenden Fotos hinzu. Online sind wir in Kontakt.“ Mittlerweile arbeitet K-fluence (der Buchstabe K steht natürlich für Korea) mit zehn Influencern zusammen. Es sind junge, schöne Menschen, die sich und andere zum Beispiel für Mode, Bodybuilding, Essen begeistern. Insgesamt sechs Millionen Mal im Monat werden ihre Einträge in Sozialen Netzwerken wie Instagram aufgerufen.

Auch Kontakte zu Unternehmen hat K-fluence geknüpft, zum Beispiel zu Hotels in Vietnam, die normalerweise gerne Kunden aus Südkorea übernachten lassen. „Zurzeit haben sie wenig Interesse an Kunden aus Südkorea, weil sie Angst vor einer Ansteckung haben“, sagt Nils Balters. Er hofft, dass irgendwann ein Impfstoff gefunden wird, die Corona-Welle abebbt und sich das wirtschaftliche Leben in Südkorea wieder normalisiert. „Dann ist der Markt für das Influencer-Marketing wieder da“, blickt er in die Zukunft.

www.k-fluence.com

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