Kamp-Lintfort Gewerbsmäßiger Betrug in Kamp-Lintforter Handyladen?

Kamp-Lintfort · Mit gefälschten Daten soll ein Trio reihenweise Handyverträge abgeschlossen haben und so an hohe Provisionen und teure Mobiltelefone gekommen sein. Wegen gewerbsmäßigen Betruges, Urkundenfälschung und Diebstahls müssen sie sich vor der großen Strafkammer in Moers verantworten.

Zwei der Angeklagten, eine 30-Jährige aus Duisburg und ein 31-Jähriger aus Oberhausen haben in den Handyshops in Kamp-Lintfort und Viersen gearbeitet. Dem Mann werden 435 Fälle des gemeinschaftlichen gewerbsmäßigen Betrugs vorgeworfen. Der dritte Angeklagte soll die Angestellten mit gefälschten Verträgen versorgt haben. Ihm werden 435 Fälle der gewerbsmäßigen Urkundenfälschung vorgeworfen. Beide Männer müssen sich außerdem wegen Diebstahls in 360 Fällen verantworten.

Dazu wollten sie sich bisher nicht äußern. Die 30-Jährige bestritt ihre Schuld, ihr werden rund 300 Taten zur Last gelegt. Es geht um mehrere hundert Handys und einen Schaden im fünfstelligen Bereich. Zunächst stand auch der Betreiber des Handy-Shops in Kamp-Lintfort unter Verdacht. Dieser Verdacht bestätigte sich nicht. Die Angeklagten sollen Personalausweise gefälscht und mit den Kopien Verträge abgeschlossen haben. Jeder Abschluss brachte hohe Provisionen. Der 33-Jährige soll für das Anfertigen der Kopien Handys erhalten und verkauft haben. Eine ehemalige Mitarbeiterin berichtete, dass der 33-Jährige oft gekommen sei, obwohl er dort nicht arbeitete und kein Kunde war. Auch sie stand unter Verdacht, weil sie 125 ungültige Verträge abgeschlossen haben sollte. Sie konnte allerdings nachweisen, dass sie meist nicht anwesend war, wenn ihr Passwort genutzt wurde. Das sei bekannt gewesen, also hätten mehrere ihr Konto nutzen können. Sie habe befürchtet, dass der 31-Jährige in kriminelle Machenschaften verstrickt ist. Einmal habe er sie gebeten, ihm ein falsches Alibi zu geben. Die Taten fielen durch Zufall auf: einer der Angeklagten war nach einem Verkehrsverstoß angehalten worden. In seinem Wagen wurden Kopien von gefälschten Ausweisen gefunden. Der Prozess wird am 3. Februar fortgesetzt. Es müssen noch viele Zeugen gehört werden.

(bil)
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