Kamp-Lintfort/Hoerstgen Gemeindesaal soll im Sommer fertig sein

Kamp-Lintfort/Hoerstgen · Zur Finanzierung des Bauvorhabens der evangelischen Kirchengemeinde im Ortsteil Hoerstgen gründete sich ein Freundesverein. Der Umbau des Gebäudes kostet 310 000 Euro. Die Bauarbeiten sollen vier bis fünf Monate dauern.

 Es geht langsam voran: Elke Pfitzer, Vorsitzende des Fördervereins (Mitte), Thomas Hirth (Kassierer, rechts), Pfarrer Jürgen Kunellis, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins (links), zeigen den leer geräumten Gemeindesaal.

Es geht langsam voran: Elke Pfitzer, Vorsitzende des Fördervereins (Mitte), Thomas Hirth (Kassierer, rechts), Pfarrer Jürgen Kunellis, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins (links), zeigen den leer geräumten Gemeindesaal.

Foto: siwe

Bauschutt, Bretter und Glaswolle liegen auf dem Boden des Gemeindesaales herum. Die Luft ist staubig. "Hier ist ein halbes Jahr nicht geheizt worden", entschuldigt sich Presbyteriumsmitglied und Kirchbaumeister Thomas Hirth für den Staub und die kühle Temperatur. "Aber diese Zeit ist bald vorbei." Denn im Februar soll der Umbau des Hoerstgener Gemeindesaals starten, nachdem in den vergangenen Tagen die verschiedenen Gewerke vergeben wurden. "Er dauert vier bis fünf Monate, wenn die Handwerker gut ineinandergreifen", sagt Architekt Holger Hölsken aus Wesel. "Im Juni oder Juli könnte alles fertig sein." Auch Hirth hofft, dass der mehr als 100 Jahre alte Saal im Sommer renoviert ist, will sich aber nicht unter Zeitdruck setzen lassen. "Es wäre schön, wenn wir Erntedank 2014 im renovierten Saal feiern könnten", sagt der Kirchbaumeister.

Er schließt Verzögerungen aber nicht aus, weil es bereits einige im Vorfeld gab. Zunächst ließ die Baugenehmigung lange auf sich warten. Sie liegt seit Februar vor. Um Spendengelder sammeln zu können, mussten Mitglieder des Presbyteriums einen Förderverein gründen. "Unsere großen Sponsoren können in Zukunft Gelder nicht mehr Kirchengemeinden, sondern nur noch Fördervereinen zukommen lassen", sagt Elke Pfitzer, die zur Vorsitzenden des Freundesvereins der evangelischen Kirchengemeinde Hoerstgen gewählt worden war. "Unsere großen Sponsoren sind die Sparkasse Duisburg Stiftung, die Volksbank Niederrhein und die Stadtwerke Kamp-Lintfort."

Der Brandschutz ist eine Ursache für den Totalumbau des Gemeindesaales. Denn der Raum in der ersten Etage durfte seit Anfang 2011 nicht mehr genutzt werden, da nur eine schmale Treppe ins obere Stockwerk führte. Die zweite Ursache war, dass es einen Sanierungsstau gab, weil viele Jahre nur das Nötigste am Gemeindesaal gemacht worden war — wenn von der neuen Toilettenanlage abgesehen wird. Sie ist das einzige, was neben den Außenwänden, den Fenstern und dem Dach erhalten bleiben soll.

"Alle Ver- und Entsorgungsleitungen werden neu gelegt", erläutert Architekt Hölsken die Umbau-Pläne. Der Blick in den Dachstuhl wird freigelegt werden. Unter dem Dach wird ein würfelförmiger Raum hängen, der mit einer sehr breiten Treppe mit dem Erdgeschoss verbunden sein wird. Der große Raum im Erdgeschoss soll durch verschiebbare Wände gegliedert werden können. Außerdem soll es links neben dem Eingang eine neue Küche Platz finden. 310 000 Euro stehen für den Umbau bereit, von denen 40 000 Euro vom Förderverein als Spenden gesammelt wurden.

"Wir nehmen dafür kein Darlehen auf", sagt Jürgen Kunellis, der stellvertretende Vorsitzende des Freundesvereins und Pfarrer von Sevelen sowie Rheurdt. "Bei rückläufigen Einnahmen aus der Kirchensteuer wäre das nicht verantwortlich. Nicht verantwortlich wäre es auch, nicht zu renovieren, weil sich hier das ganze Gemeindeleben abspielt." Schließlich verteilt sich dieses Gemeindeleben seit Mai diesen Jahres, nachdem der Gemeindesaal leer geräumt worden war, auf verschiedene Orte. Zum Beispiel findet der gemeinsame Mittagstisch für Senioren jeden Dienstag auf dem Bauerhof Anhuf an der Molkereistraße statt, der Kirchenchor probt in der Kirche. Treffen werden in den Gemeindeladen neben der Hoerstgener Pizzeria verlegt, den die Kirchengemeinde für die Phase des Umbaus angemietet hat.

(got)
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