Kamp-Lintfort Geilings Bräu wird jetzt in Saalhoff gebraut

Kamp-Lintfort · Johannes Lehmbrock lädt für den 14. Oktober zur Besichtigung der hochmodernen Anlage an der Saalhofer Straße 327 ein. Der Braumeister erläutert auf Führungen, wie sein Bier entsteht, und bietet Verkostungen an.

 Johannes Lehmbrock ist auf seine hochmodern eingerichtete Brauerei in Saalhoff stolz. Nur das Wappen muss noch aufgehängt werden.

Johannes Lehmbrock ist auf seine hochmodern eingerichtete Brauerei in Saalhoff stolz. Nur das Wappen muss noch aufgehängt werden.

Foto: Klaus Dieker

Als der Umbau der alten Halle an der Saalhoffer Straße begann, hatte Johannes Lehmbrock eine klare Vorstellung: "Die Besucher müssen sofort spüren, dass sie mitten in einer Brauerei stehen", sagt der Chef von "Geilings Bräu". Die Idee ist inzwischen Realität geworden. Nach ungefähr sieben Monaten Umbauzeit, ist die Brauerei eingerichtet. Auf rund 500 Quadratmetern kann der junge Bierbrauer tüfteln, ausprobieren und neue Sorten seines Geilings Bräu entwickeln, das bereits zahlreiche Freunde in der Region gefunden hat. "Es fehlen nur noch ein paar Kleinigkeiten", betonte Lehmbrock stolz und plant für den 14. Oktober von 10 bis 18 Uhr einen Tag der offenen Tür mit Führungen durch die Brauerei.

 Alles glänzt bei Geilings Bräu. Hier die Hopfenkanone.

Alles glänzt bei Geilings Bräu. Hier die Hopfenkanone.

Foto: aka

Das Brauhaus wurde in eine ehemalige landwirtschaftlich genutzte Halle gebaut. "Hier war mal ein Bullenstall, bevor mein Vater dann das Gebäude als Werkzeughalle nutzte", erzählt Lehmbrock. Nach dem Umbau erinnert nichts mehr an die frühere Nutzung. Wände und Decken sind in sachlichem Weiß gehalten. Das Sudhaus mit seinen großen glänzenden Kesseln, in denen aus Wasser und Malz die Würze hergestellt wird, steht im Fokus. Auch der Blick auf den Gär- und Lagerkeller ist frei. Er ist vom restlichen Bereich nur durch eine hohe Glaswand abgetrennt. "Hier finden Gärung, Reifung und die Lagerung statt." Sieben Tanks sind dort untergebracht.

 Das sind die Tanks, in denen das Bier reift und gelagert wird.

Das sind die Tanks, in denen das Bier reift und gelagert wird.

Foto: Anja Katzke

In diesem Bereich befindet sich für Lehmbrock eines der Herzstücke - eine Apparatur, die jedem Bierbrauer ein "Handwerks-Eldorado" bietet. "Temperatur und Druck werden von Hand betätigt." Außerdem gibt es einen Bereich für Fass- und Flaschenabfüllung. Und ein Kühlhaus ist ebenso eingerichtet. 2000 Hektoliter Bier könnte der Betriebswirt im Jahr brauen. Zwei- bis dreimal in der Woche soll Bier hergestellt werden. "Ich möchte mir weiterhin den Freiraum fürs Tüfteln geben", sagt er. Alle Genehmigung zum Betrieb der Brauerei hat Lehmbrock bereits in der Tasche. Zuletzt war das Lebensmittelamt vor Ort und gab grünes Licht. Natürlich hat Lehmbrock die Anlage schon ausprobiert. "Sie läuft", erklärt der Saalhofer. Die ersten Tanks seien bereits mit Bier abgefüllt. Für den Tag der offenen Tür hat er zwei neue Sorten aus der eigenen Hopfenernte gebraut. Ein Pale Ale und ein dunkles Bockbier. Einen Braumeister hat Lehmbrock bereits eingestellt. Er selbst will sich auf die Geschäftsführung von Geilings Bräu konzentrieren. Auch die Zusammenarbeit mit den Caritas-Werkstätten soll fortgesetzt werden. Deshalb ist die Brauerei in einigen Bereichen behindertengerecht eingerichtet. "Ich habe zwei, drei Aufgaben, die sie übernehmen können", sagt er. Das Saalhoffer Geilings Bräu gibt es seit fünf Jahren - ein kleines Jubiläum. In dieser Zeit hat Lehmbrock nicht nur sein Bier als Marke nach vorne gebracht, sondern auch das Studium der Betriebswirtschaftslehre beendet und sich zum Braumeister ausbilden lassen. Sein neues Ziel: "Ich möchte mit Geilings Bräu einen Marktanteil von 0,6 Prozent im Kreis Wesel erzielen."

(RP)
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