Kamp-Lintfort Weizenbier aus heimischem Hopfenanbau

Kamp-Lintfort · "Geilings Bräu" aus Kamp-Lintfort wächst weiter. Den Braumeistertitel hat Firmengründer Johannes Lehmbrock inzwischen in der Tasche, am elterlichen Hof betreibt er seinen eigenen Hopfenanbau. Daraus braut er nun erstmals ein Weizenbier.

 Ein "Prost" auf die Heimat: Johannes Lehmbrock braut mit zunehmendem Erfolg "Geilings Bräu".

Ein "Prost" auf die Heimat: Johannes Lehmbrock braut mit zunehmendem Erfolg "Geilings Bräu".

Foto: Klaus Dieker

Vor mittlerweile drei Jahren Jahren kam der Kamp-Lintforter Johannes Lehmbrock auf die Idee, sein eigenes Bier zu brauen. Daraus entstand "Geilings Bräu", ein trübes Pils. Nach weiteren zwei Jahren des Ausprobierens kam im vergangenen Jahr schließlich der "Hopfentraum", ein sogenanntes India Pale Ale, auf den Markt. Doch für Lehmbrock kein Grund, die Füße hochzulegen. Denn der Firmengründer hat noch einiges vor.

Seit zwei Jahren hat der 27-Jährige sein Leben nun komplett der Braukunst verschrieben, seit dem vergangenen Jahr mit dem Titel des Braumeisters in der Tasche nun auch offiziell. "Seitdem geht's mit voller Kraft voraus", sagt Lehmbrock. Sein ungezügelter Tatendrang hat mittlerweile dafür gesorgt, dass "Geilings Bräu" immer weiter wächst.

"Ich konnte mittlerweile mehrere Freunde mit einem Nebenjob ausstatten und habe auch den Bauntrag für meine eigene Brauerei eingereicht. Auch die Biergemeinde wächst glücklicherweise stetig, ich gehe von einem Absatzplus von 25 Prozent in diesem Jahr aus", freut sich Lehmbrock über die jüngste Entwicklung seiner Firma. Zu diesem Wachstum haben unter anderem mehrere erfolgreich durchgeführte Veranstaltungen beigetragen. Der Kamp-Lintforter stemmte in Eigenregie die Bewirtung im diesjährigen Karnevalsfestzelt und konnte sich vor knapp zwei Wochen über rund 400 Besucher bei "Hopfen rockt" freuen. Diese Party im Saalhoffer Schützenfestzelt hatte er anlässlich der jüngst erfolgten Hopfenernte ausgerichtet.

Denn auch die Pflanzen baut Lehmbrock mittlerweile selbst an. "Ich habe vor zwei Jahren damit begonnen. Der Anbau entwickelt sich gut, es gab aber auch schon die ersten Probleme. Es hatte sich ein Schädling eingeschlichen und den Pflanzen zu schaffen gemacht. Aber am Ende hatten wir trotzdem einen tollen Ertrag und konnten nach der Ernte das Feld sogar noch um zwanzig Pflanzen erweitern und das Gerüst auf sechs Meter erhöhen."

Mit der Ernte konnte Lehmbrock sogar sein Portfolio erweitern. Aus dem eigenen Hopfen entwickelte er ein Weizenbier, das seine Premiere ebenfalls beim Hopfenfest feierte. "Zum Glück waren alle begeistert. Ich hatte die Idee schon vergangenes Jahr, da waren die Versuche aber noch nicht vielversprechend. Nach weiteren Tüfteleien und Tipps von meinen Braukollegen habe ich aber schließlich eine gute Rezeptur gefunden." Ob der Hopfen aus eigenem Anbau nun festen Einzug ins "Geilings Bräu"-Portfolio erhält, sei aber noch nicht abschließend geklärt. "Das ist ein sehr komplizierter und aufwendiger Weg. Als studierter BWLer muss ich eigentlich sofort abwinken, aber der Hopfenbauer und Bierliebhaber in mir hält dagegen."

Daher gelte es nun zunächst, weitere Ernten abzuwarten und das Geschäft in anderen Bereich voranzubringen. "Ich muss in den kommenden Monaten noch weitere Vertriebspartner für ,Geilings Bräu' finden", berichtet Lehmbrock. Zudem möchte er den Ausbau seiner elterlichen Scheune in eine Brauerei verstärkt forcieren. "Die Bauanträge sind eingereicht, aber die Genehmigung lässt noch auf sich warten. Im ländlichen Bereich ist das immer so eine Sache mit dem Baurecht. Aber ich bin optimistisch gestimmt und freue mich auf die Zukunft."

(RP)
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