Kamp-Lintfort Fotograf sucht das besondere Motiv

Kamp-Lintfort · Wolfgang Lietzow aus Hoerstgen fotografiert den Niederrhein.

 Wolfgang Lietzow (rechts) präsentierte seine Bilder.

Wolfgang Lietzow (rechts) präsentierte seine Bilder.

Foto: Stoffel

Seine ersten Fotos schoss Wolfgang Lietzow, als er zwölf Jahre war. "Es waren Schwarz-Weiß-Bilder" erzählt der gebürtige Westpreuße, der mit drei Jahren nach Dinslaken kam und dort seine Kindheit verbrachte. "Ich habe sie selbst entwickelt." Dem Fotografieren, seinem Hobby, ist er treu geblieben, als er Kommunalbeamter in Duisburg wurde und seine Frau Christel Lietzow kennenlernte, um mit ihr in Hoerstgen eine Familie zu gründen. Mittlerweile öffnet er seit über sechs Jahrzehnten die Blende.

Dabei präsentiert er regelmäßig seine Bilder, von denen einige in Büchern veröffentlicht wurden, zum Beispiel in "Kamp-Lintfort - Menschen und Denkmäler". Am Montag lud er zu einer Bilderprojektion in den Hoerstgener Gemeindesaal ein. Der 74-jährige Hoerstgener hat ein Auge für besondere Motive. "Als ich diese Wildgänse gesehen habe, musste ich einfach meine Kamera rausholen", erzählt er, während er ein schneebedecktes Feld zwischen Hoerstgen und Sevelen zeigt, auf dem Hunderte dieser Zugvögel sitzen. Auf seinen Fotos hält Wolfgang Lietzow das Leben am Niederrhein fest. Der Hobbyimker fotografiert gerne Tiere, zum Beispiel eine Biene, die sich gerade auf einer Mohnblume niedergelassen hat, oder ein Fohlen mit seiner Mutter. "An diesem Motiv konnte ich nicht vorbeigehen", sagt er, auch wenn er darauf gewartet hat.

Der Tubist im Hoerstgener Posaunenchor holt sich außerdem gerne Menschen vor die Linse, zum Beispiel beim Karnevalsumzug in Sevelen oder beim Gemeindefest in Hoerstgen. Gerade weil sie den Augenblick festhalten, sind die Fotografien oft dokumentarisch, etwa wenn er Grubenlokomotiven zeigt, die am Schacht IV in Hoerstgen auf den Abtransport warten. Oder wenn er ein Bild an die Wand wirft, wie dieser Schacht von einer Maschine halb abgeknabbert ist, um ein riesiges Gebläse sichtbar werden zu lassen. "Schacht IV ist Geschichte", berichtet der 74-Jährige.

Dabei liegt es ihm fern, jeden Tag an den gleichen Ort zu kommen, um das gleiche Motiv in anderen Lichtverhältnissen zu variieren. Er sucht lieber neue Punkte auf, zum Beispiel wenn er mit dem Männerverein jeden Sommer einen Tagesausflug unternimmt, etwa nach Utrecht. An dem niederländischen Eisenbahnknotenpunkt besuchten er, die Männer und ihre Frauen das Verkehrsmuseum. "Hoerstgen-Sevelen hatte ja Mal einen Bahnhof", berichtet Wolfgang Lietzow

Der Männerkreis der evangelischen Gemeinde Hoerstgen trifft sich jeden dritten Montagabend im Monat. Vorsitzender ist Wolfgang Lietzow, Telefon 02842 42639.

(RP)
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