Stadtentwicklung in Kamp-Lintfort FDP für Erhalt nachbarschaftlicher Spielplätze

Kamp-Lintfort · Die Liberalen suchten das Gespräch mit den Anwohnern: „Das Gutachten spiegelt nicht die Interessen der Bürger wider. Es kann nicht sein, dass diese Spielplätze geopfert werden sollen, um Geld für den Haushalt locker zu machen“, sagt FDP-Chef Stephan Heuser.

 Ratsmitglied Stephan Heuser ist gegen den Verkauf von Spielflächen.

Ratsmitglied Stephan Heuser ist gegen den Verkauf von Spielflächen.

Foto: FDP Kamp-Lintfort

Die Liberalen setzen sich für  den Erhalt nachbarschaftlicher Spielplätze ein. Das aus 2018 stammende Gutachten, auf das das Spiel- und Sportflächenkonzept basiert, sei  nicht mehr aktuell und gebe nicht die Interessen der  Bürger wieder, teilt die FDP in einer Pressemitteilung mit. Die Ratsmitglieder  Michael Raskopf und Stephan Heuser  haben das Gespräch mit  Anwohnern in der Nachbarschaft des Spielplatzes „Lange Straße“ gesucht und auf  Flugblättern zur Rückmeldung ermuntert. „Einige Betroffene konnten wir persönlich sprechen. Am Beispiel dieses Spielplatzes wird besonders deutlich, dass die Pläne der Verwaltung nicht fundiert sind. So sind die Neubauten gegenüber des Platzes – auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Hahn – erst im Laufe der letzten Monate entstanden“, betont Stephan Heuser.  Viele Familien seien dort schon eingezogen. Eltern und Kinder seien entsetzt, dass nun der Spielplatz weichen soll.  Ihrer Pressemitteilung  hat die FDP einige  Aussagen von Eltern und Kindern protokolliert:  „Wir sind für den Erhalt des Spielplatzes. Zum einen haben wir selber ein Kleinkind, zum anderen wurde neben uns ein Neubaugebiet errichtet, in dem viele junge Familien wohnen. Darüber hinaus bekommen wir mit, dass der Spielplatz gut besucht wird und von vielen Kindern unterschiedlichen Alters genutzt wird. Es wäre sehr schade, wenn der Spielplatz wegfalle, nur um die Fläche zu bebauen. Gerade die Vielfalt der kleineren Spielplätze in der Nähe ist toll, denn so lässt sich das Spielen der Kinder mit einem Spaziergang verbinden. Darüber hinaus sind die Plätze so nicht überfüllt, was in der aktuellen Situation von großem Vorteil ist. Wir vermeiden zurzeit die größeren Spielplätze, da diese sehr voll sind. Dazu kommt, dass es für Kinder toll ist, immer mal wieder neue Spielplätze zu entdecken und ihnen Abwechslung zu bieten. Wir hoffen, dass dieser Spielplatz sowie die weiteren kleinen Spielplätze im Umkreis erhalten bleiben und nicht für eine Bebauung weichen müssen“, heißt es unter anderem. 

„Der Spielplatz mag nicht so spektakulär sein wie die Biberburg am Pappelsee oder der schöne Spielplatz am Kalisto. Dennoch können sich meine Kinder hier stundenlang aufhalten. Und nicht nur meine Kinder. Ich erlebe, dass der Spielplatz  oft und gerne von Kindern besucht wird. Da kommen kleinere Gruppen mit Kettcar, Roller und Fahrrädern. Eltern mit kleinen Kindern, die auf der großen Sandfläche Burgen bauen und Sandkuchen ‚backen’. Sogar die Tischtennisplatte wird immer mal genutzt. Der Spielplatz ist umgeben von hohen Bäumen, so dass die Kinder sich selbst an sonnigen Tagen dort aufhalten können.“ Dazu erklärt Stephan Heuser: „Spielplätze sind wichtige Treffpunkte in der Nachbarschaft, an denen Kinder unkompliziert Freunde finden und Eltern sie in guter Gesellschaft wissen. Es kann nicht sein, dass diese Spielplätze geopfert werden sollen, um Geld für den Haushalt locker zu machen.“  Michael Raskopf fügt hinzu: „Mit dem Auto zum nächsten Spielplatz zu fahren, ist weder praktikabel noch ökologisch. Außerdem wollen sich die Kinder auch selbstständig treffen und verabreden können – in der Nachbarschaft, nebenan.“ 

 Ratsmitglied 
 Michael Raskopf

Ratsmitglied Michael Raskopf

Foto: FDP Kamp-Lintfort

Die Liberalen befürchten, dass die  die Verwaltung mit der absoluten SPD-Ratsmehrheit ihre Pläne zur Bebauung der gekennzeichneten Spielplätze durchsetzen wird. Das wollen sie verhindern.   Die Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses findet am 25. Mai statt.

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