Kamp-Lintfort Fastenzeit - ein Politiker übt Verzicht

Kamp-Lintfort · Der Landtagsabgeordnete René Schneider bloggt jetzt auf seiner Internetseite übers Fasten.

Kamp-Lintfort: Fastenzeit - ein Politiker übt Verzicht
Foto: Armin Fischer

Vor neun Jahren hat er das erste Mal gefastet: "Ich wollte ein wenig abnehmen und brauchte für mich einen festen Zeitrahmen", erinnert sich René Schneider. Deshalb wählte er die 40-tägige Fastenzeit zwischen Aschermittwoch und Ostern. Seither übt der Landtagsabgeordnete regelmäßig Verzicht - in seinem Fall insbesondere auf Zucker und Alkohol. Er hat festgestellt, dass es ihm guttut. "Man fühlt sich entgiftet. Ein Mars und der Nachtisch nach dem Essen schmecken zwar super. Danach hat man aber ein richtiges körperliches Tief."

René Schneider fastet aber nicht nur, er bloggt auch darüber auf seiner Internetseite www.reneschneider.de. Denn er weiß, wie schwer das Durchhalten fällt. "Gerade als Politiker wird man oft an der Theke auf ein Bier eingeladen." Auf seiner Homepage hat er fünf Tipps aufgeschrieben für alle, die das Verzichtüben einmal ausprobieren und es ihm gleichtun wollen. "Bisher habe ich nur positive Resonanz erhalten. Ich ernte zwar zuerst immer verwunderte Blicke, wenn ich sage: ,Nein Danke. Ich faste'. Es folgt aber meistens der Satz: ,Sollte ich auch mal machen'." Wichtig sei, sagt der Politiker, dass man sich ein festes Ziel vornehme. Der Verzicht müsse eine echte Einschränkung bedeuten. "Sieben Wochen lang keine Dominosteine und Lebkuchen zu essen, fällt uns sicher allen leicht."

Er weiß nur zu gut, dass die ersten Tage schwerfallen. "Das Stück Kuchen am Nachmittag wird ja schnell zur Gewohnheit. Aber wenn man es durchhält, tut es nicht nur körperlich gut, es stärkt auch den eigenen Willen. Es ist ein gutes Gefühl, wenn man es geschafft hat." René Schneider gönnt sich deshalb auch keinen Karenztag. "Das weicht nur den Willen auf." Einer seiner Tipps: Man muss seine Ziele deutlich und positiv formulieren. "Wenn man sagt: Ich esse keine Pommes mehr. Dann denkt man die ganze Zeit nur noch an Pommes." Ein weiterer Tipp: Fristen setzen und ein Datum festlegen, so dass man sich auf das Ende freuen kann. "Ich sage immer: Am Ostersonntag mache ich mir es so richtig schön und überlege, welchen Kuchen ich an diesem Nachmittag dann essen möchte. Man muss darauf hinfiebern können", berichtet Schneider. "Irgendwann denkt man viel bewusster darüber nach, was man isst und trinkt."

Wer schon mal gefastet hat, weiß, dass der Genuss nach dem Fasten viel größer ist. "Ich war vor einigen Jahren kurz nach der Fastenzeit in unserer Partnerstadt Edremit in der Türkei. Es gab nach dem Essen eine dieser leckeren türkischen Süßspeisen. Sie hat einfach unglaublich geschmeckt", sagt Schneider. Das Fasten sei aber nur ein Thema, das er auf seiner Internetseite aufgreife, erzählt René Schneider. "Ich möchte mich dort ein stückweit spiegeln, so wie ich bin, und meine Gedanken zu unterschiedlichen Themen mitteilen." René Schneider startet am Freitag, 3. März, in den Landtagswahlkampf. Auf dem Prinzenplatz wird er sein Team vorstellen.

(RP)
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