Tüftler in Kamp-Lintfort Erfinderfestival und Bastler-Treff auf dem Campus Kamp-Lintfort

Bei der „Mini Maker Faire“ trafen sich am Wochenende an der Hochschule Rhein-Waal kleine und große Tüftler. Es machten viele Erfinder mit.

 Vater Nils Ostergaard (Mitte) mit seinen Kindern Malte (links) und Ronja (rechts) schauten sich auf der Mini-Maker-Faire um.

Vater Nils Ostergaard (Mitte) mit seinen Kindern Malte (links) und Ronja (rechts) schauten sich auf der Mini-Maker-Faire um.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

„Ich weiß, wie Löten geht!“, ruft ein Mädchen. Sie bastelt einen „Bibberich“, ein kleines batteriebetriebenes Ding, das auf Kabelbeinen über den Tisch wackeln soll. Franz-Josef Kuhnigk gibt ihr ein paar Tipps, dann ist sie fertig. „Ich kann das – das ist die Maker-Idee“, sagt Annette Klinkert. Sie hat die „Mini Maker Faire“ mit organisiert, die am Samstag in der Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort stattgefunden hat. „Maker Faires“ sind Erfinderfestivals, Treffpunkte für Bastler, Wissenschaftler und Selbermacher – die sogenannten „Maker“. Die Maker-Szene in Deutschland wächst und ist unglaublich vielfältig. Das zeigt sich auch in Kamp-Lintfort. Unter dem Motto „The Green Edition“ (die grüne Ausgabe) präsentiert ein Dutzend Maker-Gruppen ihre Ideen, von den Gemeinschaftsgärten des Essbaren Kleverlands bis zum Solar-Rennwagen der Aachener Studenten. An den meisten Ständen können Besucher experimentieren, basteln oder Dinge ausprobieren. Es gibt sogar einen Workshop, bei dem schon Kinder aus einer Webcam ein optisches Mikroskop zusammenbauen können. Die Nonprofit-Organisation e-Nable hat künstliche Hände aus dem 3D-Drucker mitgebracht, die Menschen ohne Finger oder Hände das Greifen ermöglichen. Die meisten Besucher schaffen es beim ersten oder zweiten Versuch, damit eine Plastikflasche hochzuheben.

Thomas Laubach und Michael Roßkopf haben ihre selbstgebauten Spielekonsolen mitgebracht, auf denen man auf 32 mal 32 Bildpunkten zum Beispiel Aliens abwehren kann. „Wir möchten Kindern und Jugendlichen die Furcht vor Naturwissenschaften nehmen“, sagt Laubach. Ihre Bauanleitung haben die beiden ins Internet gestellt, sie freuen sich, wenn andere die Konsolen nachbauen. Klinkert erklärt, wie wichtig die Zusammenarbeit ist. Die meisten Maker teilten ihre Ideen mit anderen und arbeiteten gemeinsam an Projekten. Und auch die „Mini Maker Faire“ in Kamp-Lintfort ist, so sagt sie, „ein Experiment, mit dem wir Menschen aus der Hochschule und der Stadt zusammenbringen wollen“. Sie wollten jedem zeigen, dass jeder Mensch ein Erfinder ist. Klinkert ist zufrieden, denn es sind viele Menschen gekommen. Die Veranstaltung versteht sie auch als Testlauf für das geplante Green FabLab, in dem Besucher während der Landesgartenschau im kommenden Jahr zu „grünen“ Themen experimentieren können.

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