Kamp-Lintfort Eltern wollen Kita Kunterbunt betreiben

Kamp-Lintfort · Der Jugendhilfeausschuss besichtigt in der nächsten Woche die heilpädagogische Kita Kunterbunt in Hoerstgen. Eine Elterninitiative möchte die Einrichtung an der Molkereistraße als Kindertagesstätte weiterführen.

 Der Kreis Wesel ist Träger der heilpädagogischen Kita, gibt die Trägerschaft aber zum 31. Juli 2015 die Trägerschaft auf.

Der Kreis Wesel ist Träger der heilpädagogischen Kita, gibt die Trägerschaft aber zum 31. Juli 2015 die Trägerschaft auf.

Foto: Klaus Dieker

Noch ist der Kreis Wesel Träger der heilpädagogischen Kindertagesstätte an der Molkereistraße in Hoerstgen. Wie berichtet, gibt er die Trägerschaft jedoch zum 31. Juli 2015 auf. Inzwischen ist eine Gruppe Eltern an die Stadt Kamp-Lintfort herangetreten - mit dem Vorschlag, die Einrichtung als Elterninitiativ-Kindertagesstätte weiterzuführen und zu betreiben.

Wie aus der Vorlage zum Jugendhilfeausschuss hervorgeht, befürwortet die Kamp-Lintforter Verwaltung diese Idee und vermittelte der Elternschaft bereits verschiedene Gespräche mit dem Kreis Wesel und dem Landesjugendamt. Das Thema steht nun Mittwoch, 9. September, auch im Kamp-Lintforter Jugendhilfeausschuss zur Beratung an.

"Das Jugendamt bedauert das Auslaufen der Kita, da es sich um eine Einrichtung handelt, in der man Kinder mit einem vielfältigen und hohen Förder- und Unterstützungsbedarf adäquat betreuen kann", heißt es in der Vorlage. Der Politik wird deshalb vorgeschlagen, die Planungen zum Weiterbetrieb der Einrichtung zu befürworten und die Verwaltung mit der Umsetzung konkreter Planungsschritte und der Erarbeitung einer Entscheidungsgrundlage für die politischen Gremien zu beauftragen.

Aus Sicht der Verwaltung spricht einiges für den Fortbestand der Einrichtung in Hoerstgen. So gibt eine große Nachfrage bei einem relativ knappen Platzangebot in Kamp-Lintfort. Den Wegfall der Plätze in Hoerstgen sehen die Experten kritisch. Auch liege Hoerstgen für Eltern in den Außenbezirken gut erreichbar. Die Kita Kunterbunt könnte als Schwerpunkt-Kita für integrative Gruppen fortgeführt werden. Ein weiterer Punkt, der aus Sicht der Verwaltung für den Weiterbetrieb spricht, ist, dass sich das Gebäude im städtischen Eigentum befindet und eine Vermarktung der Liegenschaft sich nicht abzeichne.

Die Elternschaft arbeitet laut Verwaltung gerade auf eine Vereinsgründung hin, allerdings müssten diverse Fragen zur Finanzierung, Vermietung, Personalausstattung noch geklärt werden.

Der Jugendhilfeausschuss muss sich auch mit der Zukunft der Kita Regenbogen befassen, die sich in Trägerschaft der evangelischen Kirchengemeinde befindet. Die Gemeinde, die offenbar seit 2004 mit einem strukturellen Defizit belastet ist, hat der Stadt angekündigt, die Kita Regenbogen zum 31. Juli 2016 schließen zu wollen. Eine Mitfinanzierung des Trägeranteils für die Einrichtung sei nicht mehr zu verantworten. Die Stadt Kamp-Lintfort, die bereits 2012 eingesprungen war und beschlossen hatte, sich in Höhe des Trägeranteils der Kirchengemeinde an den Betriebskosten zu beteiligen, legt zur Sitzung des Jugendhilfeausschusses einen Rettungsvorschlag vor, der einen jährlichen städtischen Aufwand von bis zu 67 700 Euro für die Kita Regenbogen bedeutet. Aus ihrer Sicht sind die Plätze der Einrichtung im Angebotsspektrum der Stadt notwendig.

(RP)
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