Firma in Kamp-Lintfort Erfolg mit Popcorn aus der Sterneküche

Kamp-Lintfort · Grillgemüse, Zimtzicke und Schmatzi für Schatzi: Die Firma Mahlgrad erobert von Kamp-Lintfort aus mit besonderen Popcorn-Sorten den deutschen Markt. „Pottcorn“ nennt sie ihr Produkt.

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Foto: Arnulf Stoffel

David Spickermann hat das Popcorn neu erfunden. Vor zwei Jahren kochte er noch unter Björn Freitag im Restaurant „Goldener Anker“ in Dorsten, das einen Michelin-Stern hat. Heute kreiert der 34 Jahre alte Koch Popcorn bei der Mahlgrad GmbH in Kamp-Lintfort. Aus heißem Butterkaramell, Popcorn aus französischem Mais, Muscovado-Zucker und Meersalz lässt er zum Beispiel ein Popcorn entstehen. „Wie in der Küche kombiniere ich Aromen“, sagt er. Passend zu den extravaganten Zutaten trägt das Popcorn einen außergewöhnlichen Namen. Es heißt Hüftgold und läuft unter der Marke Pottkorn.

Hüftgold ist einer der Popcornsorten, mit denen die Mahlgrad gerade den Markt in Deutschland, Österreich und der Schweiz erobert. Andere nennen sich Grillgemüse, wenn das Popcorn mit einer rauchigen BBQ-Gewürzmischung veredelt ist, Schmatzi für Schatzi, wenn es in belgische Schokolade getunkt wurde, oder Zimtzicke, wenn er mit Zimt, Spekulatius und Bratapfelcrumble versehen ist. „In den Wochen vor Weihnachten läuft Zimtzicke besonders gut“, erzählt Mahlgrad-Geschäftsführer Mario Grube.

 Bürgermeister Christoph Landscheidt (rechts) zu Besuch bei Mahlgrad, wo auch Kaffee geröstet wird.

Bürgermeister Christoph Landscheidt (rechts) zu Besuch bei Mahlgrad, wo auch Kaffee geröstet wird.

Foto: Arnulf Stoffel (ast)

Zusammen mit David Spickermann hatte er die Idee, Popcorn zu veredeln. „David hat einmal versucht, in einer Rösttrommel für Kaffee Popcorn herzustellen“, schmunzelt der 42 Jahre alte Kaufmann, wie gestern bei einem Besuch von Bürgermeister Dr. Christoph Landscheidt sowie den Wirtschaftsförderern Dieter Tenhaeff und Clarissa Niersmann. „Das hat nicht funktioniert, aber die Idee war geboren.“ Neben dem Catering und dem Kaffeerösten in Manufakturform baut die Mahlgrad die Popcornproduktion zurzeit zu ihrem dritten Standbein aus.

Dabei hat das Popcorn der Marke Pottkorn kaum etwas mit normalem Popcorn gemeinsam. Es ist aus einem speziellen französischen Mais hergestellt, der beim Ploppen eine runde Form annimmt, wie ein Pilz, englisch Mushroom. Um zu ploppen, wird der Mais in Luft erhitzt, nicht in Pflanzenöl. Das Popcorn bleibt kein normales Popcorn, sondern wird mit natürlichen Zutaten veredelt. Es wird nicht in durchsichtige Tüten gepackt, sondern in schwarze. Die Verpackung erhält kein Etikett, sondern eine Banderole. „So lassen sich kleine Serien mit einer persönlichen Banderole herstellen, zum Beispiel zu einer Hochzeit oder einem runden Geburtstag“, sagt Mario Grube.

Beim Verpacken bindet die Mahlgrad Behinderte ein, die bei den Caritas Wohn- und Werkstätten an der Gutenbergstraße in Moers arbeiten. Sie legen der Verpackung die Banderolen um, die neben Schwarz und Weiß nur mit einer Farbe und einem reduzierten Design auskommen. Dieses Design rundet die Marke Pottkorn ab.

Auch beim Verkauf geht die Mahlgrad neue Wege. Sie bietet Pottkorn, das laut Mahlgrad das „beste Pop im Pott“ ist, vor allem über das Internet an. Dazu haben einige Feinkostgeschäfte die Marke in ihren Regalen stehen, zum Beispiel Bührmann Weine in seiner Feinkostabteilung an der Franz-Haniel-Straße in Moers. „Über das Pottkorn sind viele auf unseren Kaffee aufmerksam geworden“, freut sich Mario Grube.

Er kann sich vorstellen, am neuen Standort an der Kruppstraße 38 im Kamp-Lintforter Gewerbegebiet Kamperbruch die Öffnungszeiten zu erweitern, die heute auf jeden Freitagnachmittag von 14 bis 18 Uhr beschränkt sind.

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