Gesundheit in Kamp-Lintfort Diabetes-Check in der RP-Sprechstunde

Kamp-Lintfort  · Diabetologin Stefanie Weiß und die Diabetes-Beraterin Elisabeth Schmitz-Höner vom Kamp-Lintforter St.-Bernhard-Hospital beantworten am Montag, 18. Februar, am RP-Telefon alle Fragen rund um die Zuckerkrankheit.

 Diabetes-Beraterin Elisabeth Schmitz-Höner (links) und Diabetologin Stefanie Weiß bilden mit einer weiteren Kollegin im St.-Bernhard-Hospital in Kamp-Lintfort das noch junge Diabetes-Department. Bislang betreuen sie dort die stationär untergebrachten Patienten. Zusammen mit der RP bieten sie eine telefonische Sprechstunde an. Foto: Anja Katzke

Diabetes-Beraterin Elisabeth Schmitz-Höner (links) und Diabetologin Stefanie Weiß bilden mit einer weiteren Kollegin im St.-Bernhard-Hospital in Kamp-Lintfort das noch junge Diabetes-Department. Bislang betreuen sie dort die stationär untergebrachten Patienten. Zusammen mit der RP bieten sie eine telefonische Sprechstunde an. Foto: Anja Katzke

Foto: Anja Katzke

Diabetes tut erstmal nicht weh. „Er kann aber zu chronischen Folgeerkrankungen führen“, sagt Stefanie Weiß, Oberärztin in der Medizinischen Klinik I am St.-Bernhard-Hospital in Kamp-Lintfort. Deshalb warnt die Fachärztin für Diabetologie davor, eine Zuckererkrankung auf die leichte Schulter zu nehmen. Stefanie Weiß ist seit Oktober 2017 am St.-Bernhard-Hospital beschäftigt und hat dort zusammen mit zwei Diabetes-Beraterinnen ein eigenes Department aufgebaut. Noch betreut das Team alle an „Zucker“ erkrankten Patienten während ihres stationären Aufenthaltes im Kamp-Lintforter Krankenhaus. Die Ärztin kann es sich aber gut vorstellen, in Zukunft auch ambulante Angebote zu machen. „Wir sind aber noch ein neues Team. Deshalb liegt unser Fokus zurzeit darauf, die Strukturen in der Klinik zu festigen“, erklärt sie. Für den Grafschafter machen Stefanie Weiß und ihr Team eine Ausnahme: Am Montag, 18. Februar, beantworten sie den Lesern in der RP-Sprechstunde telefonisch alle Fragen rund um das Thema Diabetes.

„Diabetes ist eine Volkskrankheit, die deutlich zunehmen wird. Heute stellen wir schon bei Kindern den Typ-2-Diabetes fest, der in der Regel erst im mittleren bis höheren Lebensalter auftritt, im Volksmund als Alterszucker bekannt“, berichtet sie. Ursache: Bewegungsmangel und falsche Ernährung. Die Mediziner unterscheiden heute vier Formen der Zucker-Erkrankung. Typ 1 ist meist insulinpflichtig und entsteht oft schon im Kindes- und Jugendalter. Bei Typ 2 handelt es sich um „Alters-Diabetes“, der häufig familiär vererbt wird, oft aber auch der Lebensweise geschuldet ist. Typ 3 entsteht unter anderem durch die Erkrankung der Bauchspeicheldrüse. Typ 4 ist Schwangerschaftsdiabetes. Stefanie Weiß hat sich in ihrer Zeit als Oberärztin am Marienhospital in Gelsenkirchen auf die Diabetologie spezialisiert. „In Kooperation mit dem Patienten, durch Schulungen und die richtige individuelle Therapieform kann man heute sehr viel erreichen. Es hat sich in den vergangenen Jahren viel getan: Es gibt mehr Medikamente, auch solche, die man sich spritzen kann. Und es gibt viele verschiedene Insulinarten“, erläutert die Ärztin.

Noch immer sei der Diabetes aber oft ein Zufallsbefund im Rahmen anderer medizinischer Untersuchungen. Seine typischen Symptome seien unter anderem Durst, häufiger Harndrang, Infektanfälligkeit, Leistungsschwäche und vorübergehende Sehschwäche. Seine Folgeerkrankungen können chronisch werden: Durchblutungsstörungen und Nervenschädigungen – insbesondere im Bereich der Beine. Wunden brauchen länger, um zu verheilen. Besonders schwerwiegend ist der Diabetische Fuß. Bei der Behandlung befasst sich Stefanie Weiß mit den Lebensgewohnheiten der Patienten. „Wir machen uns ein Bild“, sagt sie. Ist der Patient schlank oder übergewichtig, sportlich oder eher bewegungsunfreundlich? Sie stellt auch Fragen zum häuslichen Umfeld. „Das ist vor allem wichtig bei Patienten, die Insulin spritzen müssen.“ Darauf baut sie auch die jeweilige individuelle Therapie auf. Sie fußt auf mehreren Säulen: Medikamente, Ernährung und Bewegung. Eine wichtige Rolle spielt die Schulung der Patienten, auf deren Mitarbeit es ankommt. Im St.-Bernhard-Hospital übernehmen dies die Diabetes-Beraterinnen Nilüfer Kleer und Elisabeth Schmitz-Höner. Sie ist am Montag, 18. Februar, ebenfalls in der RP-Sprechstunde telefonisch zu erreichen. „Wir erklären den Patienten in den Schulungen zum Beispiel, was im Körper passiert, warum die Zellen nicht so funktionieren, wie sie es sollten, und warum die Bauchspeicheldrüse zu wenig Insulin bildet.“ Ein Thema ist auch die Ernährung. „Die Patienten müssen keine Diät einhalten. Es ist alles nur eine Frage der Menge“, betont die Beraterin. In den Schulungen sind auch die Kontrolluntersuchungen durch die Hausärzte und Betreuungsprogramme ein Thema. „Am linken Niederrhein gibt es eine Schulungsgemeinschaft. Sie hat ihren Sitz in Rheinberg und ist ein Zusammenschluss von Damen und Herren, die hauptberuflich oder ehrenamtlich im Gesundheitswesen tätig sind und solche Schulungen organisieren. Sie bietet aber auch Hilfe zur Selbsthilfe chronisch Erkrankter“, erläutert Schmitz-Höner, die dort selbst Mitglied ist.

In Kamp-Lintfort gibt es außerdem einen Diabetiker-Stammtisch der Deutschen Diabetes-Hilfe. Die Gruppe trifft sich an jedem dritten Montag im Monat um 18.30 Uhr im Gesundheitszentrum Raum 2.

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