Kamp-Lintfort Das Pumpenhaus soll bis 2016 fertig sein

Kamp-Lintfort · Die Arbeiten sind derzeit ins Stocken geraten. Die Arbeiten im Inneren gehen nur langsam voran, weil der mögliche Investor noch mit der RAG Immobilien GMBH verhandelt. Es geht um Altlasten und Leitungsrechte.

 Michael Kahlert, Juri Pattberg und Klaus Deuter (v.l.) packen auch selber kräftig mit an, um den Umbau des Pumpenhauses voran zu treiben. Auch mit Blick auf die Landesgartenschau, die 2020 nach Kamp-Lintfort kommen soll, wollen sie ein ansprechendes Resultat erzielen.

Michael Kahlert, Juri Pattberg und Klaus Deuter (v.l.) packen auch selber kräftig mit an, um den Umbau des Pumpenhauses voran zu treiben. Auch mit Blick auf die Landesgartenschau, die 2020 nach Kamp-Lintfort kommen soll, wollen sie ein ansprechendes Resultat erzielen.

Foto: Klaus Dieker

Nach dem ursprünglichen Zeitplan sollte der Umbau des Pumpenhauses schon im Sommer dieses Jahres vollendet sein. Im Erdgeschoss des Gebäudes, das neben dem Lehrstollen und der Lehrwerkstatt auf dem Lintforter Bergwerksgelände liegt, sollte ein Versammlungsraum fertig sein. Dieser 100 Quadratmeter große Raum hat auch den Namen Theatersaal, da dort vor knapp 100 Jahren Bühnenstücke aufgeführt wurden. Im Keller sollte die Fördergemeinschaft für Bergmannstradition Linker Niederrhein Platz für ihr Archiv und ihre Utensilien zur Bergbaugeschichte finden. Und in einer Galerie, die über dem Versammlungsraum liegt, sollte es eine Fläche für Ausstellungen geben, die 50 Quadratmeter groß ist.

Doch der Innenausbau des Pumpenhauses, das zukünftig zusammen mit dem Lehrstollen das "Zentrum für Bergbautradition" bilden soll, ist ins Stocken geraten. Denn der mögliche Investor konnte sich mit der RAG Immobilien noch nicht auf den Kauf einigen.

Dieser ist Inhaber eines Unternehmens für Spezialstahl-Veredlung, der eine enge Verbindung zu Kamp-Lintfort hat. Seinen Namen will er aber nicht in der Öffentlichkeit genannt wissen. Das hat er mit dem 50-jährigen Unternehmer aus Neukirchen-Vluyn gemeinsam, der in Kamp-Lintfort seine Jugend verbrachte und vor 1,5 Jahren starkes Interesse gehabt hatte, das Pumpenhaus und die Lehrwerkstatt zu kaufen.

Damals war das Vorhaben gescheitert. Zum einen konnte nicht die Frage geklärt werden, wer für mögliche Altlasten zuständig ist, die noch nicht bekannt sind und erst in der Zukunft entdeckt werden. Zum anderen war es die ungeklärte Frage nach Wegerechten für Wasser- und Stromleitungen, die unter dem Grundstück verlaufen.

Auch der neue mögliche Investor will diese beiden Fragen beantwortet haben, bevor er einen Kaufvertrag unterzeichnet, mit dem er das Pumpenhaus inklusive Grundstück für einen niedrigen fünfstelligen Euro-Betrag erwirbt. "Die Verhandlungen laufen seit März 2014", sagt Klaus Deuter. Der Vorsitzende der Steigergemeinschaft West leitet das "Team am Lehrstollen", das ehrenamtlich das Pumpenhaus auf Vordermann bringt. "Altlasten sind unwahrscheinlich, weil in drei Probebohrungen keine Kontamination des Bodens festgestellt wurde. Ich hoffe, der Kaufvertrag wird bald unterzeichnet." Denn solange die Unterschriften fehlen, kann das "Team am Lehrstollen" nicht mit den beiden nächsten großen Aufgaben beginnen. Das sind der Trockenausbau des Pumpenhauses und der Einbau der Galerie, die auf Stahlständer stehen soll. "Angefangen haben wir im Juli 2013, als die Extra-Schicht vorbei war", erzählt Michael Kahlert, der als Mitglieder der Fördergemeinschaft zum zehnköpfigen "Team am Lehrstollen" gehört.

"Zuerst haben wir die Druckluftwerkstatt herausgeräumt, die sich hier befand." Neue Fenster und Türen kamen herein. Dann verlegten die Mitarbeiter des Teams, die drei- bis viermal in der Woche im und um das Pumpenhaus herum arbeiten, neue Elektrokabel und neue Abwasserleitungen. Außerdem räumten sie das Außengelände auf. "Alles ist ehrenamtlich", sagt Team-Mitarbeiter Juri Pattberg.

Das Team kauft Material mit dem Geld, das es erhält, wenn es den Theatersaal im Pumpenhaus, den Lehrstollen oder das Außengelände vermietet. "Hier werden Geburtstage, Unternehmensjubiläen oder Vereinsfest gefeiert", erzählt Deuter. Nebenkosten für Strom, Wasser und Heizung übernimmt die RAG MI, die noch keine Miete für Pumpenhaus und Lehrstollen nimmt. Denn sie hat mit Blick auf die Landesgartenschau, die im 2020 nach Kamp-Lintfort kommen soll, ein Interesse daran, dass sich Pumpenhaus und Lehrwerkstatt zu einem Zentrum für Bergbautradition entwickeln.

Deshalb geht Deuter davon aus, dass die Arbeiten schnell vorangehen, wenn der RAG MI und möglicher Investor sich geeinigt haben, zumal Letzter auch die Kosten für den Einbau der Galerie übernehmen will. "Im Sommer 2016 soll alles fertig sein", blickt er in die Zukunft.

(got)
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