Berufemesse in Kamp-Lintfort Die Kontaktbörse für Nachwuchskräfte
Kamp-Lintfort · Die Berufsorientierungsmesse „Connect me“ bringt nach zwei Corona-Jahren wieder Schüler, Studenten und Arbeitgeber zusammen. 40 Unternehmer stellen Ausbildungsberufe vor. Warum der direkte Kontakt so wichtig ist.
Der Fachkräftemangel ist am linken Niederrhein angekommen. Unternehmen finden keine Auszubildenden und müssen auf der Suche nach qualifiziertem Nachwuchs neue Wege beschreiten. Die Berufsorientierungsmesse „Connect me“ bietet Arbeitgebern eine gute Möglichkeit, mit Schülern und Studenten in direkten Kontakt zu kommen und ihre Unternehmen vorzustellen. Denn oft verbergen sich hinter sperrigen Berufsbezeichnungen, mit denen die jungen Leute vielfach nichts anfangen können, interessante und spannende Arbeits- und Aufgabenfelder.
Nachdem die Messe 2020 wegen der Corona-Pandemie ausfallen musste und 2021 nur digital stattfinden konnte, öffnet sie am Donnerstag, 22. September, 10 bis 16 Uhr, wieder auf dem Campus der Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort ihre Tore. „Wir haben mit dem digitalen Format zwar gute Erfahrungen gemacht. Es ist aber kein Ersatz für eine Präsenzveranstaltung“, sagt Beate Träm von der wir4-Wirtschaftsförderung, die ebenso wie Asdonkshof, Enni, Lineg, Marschmann und Lidl dem vor Jahren für die Region gegründeten Netzwerk für Ausbildung und Beschäftigung angehört. „Es gab dieses Jahr eine sehr große Nachfrage von Unternehmen, die sich gerne beteiligten wollten“, berichtete Beate Träm. 42 werden es in der kommenden Woche sein, die auf dem Campus der Hochschule ihre Stände aufbauen werden. Auf die Schüler und Studenten wartet eine Branchenvielfalt.
Neben den genannten Organisatoren stellen sich Unternehmen aus der IT-Branche ebenso vor wie die aus den Bereichen Anlagenbau, Wirtschaft, Chemie und vieles mehr. „Wir möchten gerne unbekannte Berufe vorstellen – zum Beispiel die Fachkraft für Abfall- und Kreislaufwirtschaft“, sagt Cornelia Bothen vom Asdonkshof. Denn viel zu oft hätten die Schüler falsche Vorstellungen von eigentlich hochkomplexen Berufen. Das sieht Ingo Plaschke von der Lineg ebenso: „Wir bekommen zu wenige Bewerbungen. Ein großes Problem ist die Erreichbarkeit der jungen Leute. Es ist unsere Aufgabe, die Berufe attraktiv rüberzubringen.“ Hier seien der persönliche Kontakt und der Austausch auf Messen wie „Connect me“ wichtig.
Asdonkshof und Lineg werden auf der örtlichen Berufsorientierungsmesse mit ihren Auszubildenden vertreten sein – für die Gespräche auf Augenhöhe. Die Lineg stellt beispielsweise die Ausbildungsberufe Bürokauffrau-/mann, den Geomatiker und den Wasserbauer vor. Der Asdonshof informiert über die Ausbildung zur Fachkraft für Abfall- und Kreislaufwirtschaft sowie zum Mechatroniker. „Die Arbeit auf einem Kompostwerk ist nicht nur komplex, sondern auch vielfältig“, sagt Ansprechpartnerin Sarah-Maria Ververs. Die Lineg bietet, wie Ingo Plaschke berichtet, für das nächste Ausbildungsjahr, das im August 2023 startet, sieben verschiedene Ausbildungsberufe an.
„Connect me“ ist jedoch nicht nur eine Messe für Schüler, die einen Ausbildungsplatz suchen. Auch Studenten, die beispielsweise ein Praxissemester in einer Firma absolvieren wollen oder auf Jobsuche sind, sind eingeladen, sich mit den Vertretern der beteiligten Unternehmen auszutauschen und gezielt Kontakte zu knüpfen. Auch die Hochschule selbst stellt sich vor. Die Veranstalter erwarten am Donnerstag, 22. September, insgesamt 900 Schüler der Klassen 9 und 10 aus der Region, die sich an den Messeständen informieren wollen. Diese befinden sich im Hörsaalzentrum, in der Mensa und auf dem Campus-Außengelände.
Es wirken auch die Verbände FachWerk Kreis Wesel und der SCI Moers mit. Die Schüler erhalten beispielsweise Bewerbungstipps, auch Berufsberatung wird angeboten.