Moers Christoph Müllmann: Sparmaßnahme ist existenzvernichtend

Moers · Eine Mehrheit im Weseler Kreistag plant, die Mitgliedschaft im Trägerverein des Landestheaters Burghofbühne zu kündigen. Sie hat eine Sparliste vorgelegt, die das Theater besonders hart treffen würde. Der Kreis ist zweitgrößter Zuschussgeber nach dem Land NRW und vor der Stadt Dinslaken.

Geplant sei, berichtet das Theater in einer Pressemitteilung, eine stufenweise Reduzierung der Mitgliedsbeiträge über fünf Jahre ab 2017 um 20 Prozent jährlich - um nach Ablauf dieser fünf Jahre gänzlich aus der Finanzierung auszusteigen. Kamp-Lintforts Erster Beigeordneter, Christoph Müllmann, Vorstandsvorsitzender des Trägervereins, hofft, dass sich die Fraktionen im Kreis Wesel eines Besseren besinnen: "Diese Sparmaßnahme ist existenz-vernichtend. Die Konsequenz wäre die Abwicklung des Landestheaters." Das würde auch eine Lücke ins Kamp-Lintforter Kulturprogramm reißen: Die Burghofbühne ist beim Freilichttheater Kamp und im Theaterprogramm mit Aufführungen vertreten. Eine weitere Zusammenarbeit besteht im Projekt "Jedem Kind ein Theaterbesuch".

Die Burghofbühne sei zwar das kleinste Landestheater in NRW. "Sie arbeitet aber wirtschaftlich erfolgreich", betont Müllmann. Der Kreis Wesel zahlt zurzeit jährlich Mitgliedsbeiträge in Höhe von 290.000 Euro und stellt damit 20 Prozent des Haushalts der Burghofbühne bei einem Gesamtetat von 1,5 Millionen Euro. Das Land zahlt Mitgliedsbeiträge in Höhe von 724.000 Euro, die Stadt Dinslaken 53.000 Euro. Das Theater verweist auf knapp 30 Prozent Eigenerlöse. Für Freitag, 20 Uhr, ist eine Podiumsdiskussion am Theatersitz, im Tenterhof in Dinslaken, mit den Kreistagsfraktionen terminiert.

Unter www.openpetition.de/petition/online/rettet-die-burghofbuehne-dinslaken kann die Burghofbühne unterstützt werden.

(aka)
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