Kamp-Lintfort CDU will Altlasten-Lager verhindern

Kamp-Lintfort · Christdemokraten wollen im Stadtrat eine Resolution zum geplanten Bauwerk auf dem Bergwerk auf den Weg bringen.

 So sieht der schematische Aufriss des möglicherweise in Kamp-Lintfort entstehenden Sicherungsbauwerks aus.

So sieht der schematische Aufriss des möglicherweise in Kamp-Lintfort entstehenden Sicherungsbauwerks aus.

Foto: RAG

Der Antrag ist formuliert und an den Kamp-Lintforter Bürgermeister adressiert: Die CDU-Fraktion will in der nächsten Sitzung des Stadtrates eine Resolution beschließen. Sie richtet sich gegen das von der RAG Montan Immobilien geplante Sicherungsbauwerk, das auf dem ehemaligen Kokereigelände des Bergwerks West errichtet werden soll. "In der Resolution soll der Stadtrat die RAG gemeinsam und eindeutig auffordern, die auf dem Bergwerksgelände befindlichen konterminierten Materialien und Altlasten auf eine geeignete Sondermülldeponie zu transportieren und nicht in Form eines Sicherungsbauwerkes auf dem Gelände zu belassen", erläutert CDU-Fraktionsvorsitzender Simon Lisken.

Größte Aufgabe im Rahmen der Entwicklung des ehemaligen Zechengeländes ist die Sanierung im Bereich der alten Kokerei. Dort wird ein Sicherungsbauwerk entstehen, unter dem alle kontaminierten Altlasten gesammelt und gesichert werden. Dieses Sicherungsbauwerk soll laut RAG bis 2018 realisiert sein. Dabei werden alle Altlasten dort konzentriert, wo die höchste Belastung ist. Aktuell lässt die RAG Immobilien in Essen als Projektbeauftragte eine Gefährdungsabschätzung erstellen. Die CDU kritisiert: "Mengen sowie Höhe der Aufschüttung können noch immer nicht beziffert werden. Es ist völlig unklar, welche Gefahren von den kontaminierten Altlasten in Zukunft für unsere Bevölkerung ausgehen werden."

Vor dem Hintergrund der Kamp-Lintforter Bewerbung um die Landesgartenschau und der Planung, auch die Bahnlinie über das Bauwerk verlaufen zu lassen, könne die Errichtung eines Sicherungsbauwerkes nicht so hingenommen werden, erklären die Christdemokraten. "Das zum wiederholten Male angeführte Argument, die Altlasten aus Kostengründen auf dem ehemaligen Bergwerksgelände zu belassen, könne der Stadtrat in keiner Weise dulden.

"Die Kosten rechtfertigen es nicht, dass zumindest potenzielle Gesundheitsgefahren für die Bevölkerung dauerhaft im Zentrum der Stadt bleiben", betont auch Franz-Josef Hüls, Sprecher der CDU-Fraktion im Ausschuss für Stadtentwicklung. Die Christdemokraten geben zu bedenken, dass das Gelände des Bergwerks West mitten in der Stadt liegt und deshalb auch nicht mit anderen Bergbauflächen und Standorten zu vergleichen sei. Auch befürchtet die Kamp-Lintforter CDU-Fraktion auf diese Weise neben der Sondermülldeponie Eyller Berg einen zweiten "Giftberg" in der Stadt.

Auch andere Fraktionen wie SPD und FDP hatten sich Frühjahr nach Bekanntwerden der RAG-Planung äußerst skeptisch gezeigt. Für die Christdemokraten ist es "jetzt an der Zeit, mit der Resolution ein klares gemeinsames Zeichen an die RAG Immobilien" zu senden. Der Rat tagt am 30. September.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort