Kamp-Lintfort Auf Achse für die Tiere auf Santorini

Kamp-Lintfort · Nach einer einjährigen Vorbereitungszeit hat sich das Kamp-Lintforter Ehepaar Angelika Kaiser und Mike Peun in einem 40-Tonner voller Spendengüter auf den Weg zu einer Tierhilfsaktion auf die griechische Ferieninsel gemacht.

 Angelika Kaiser (2. v.r.) und Mike Peun (links im Lkw) beladen mit Helfern den 40-Tonner. Am 8. Juni wollen sie Santorini erreichen.

Angelika Kaiser (2. v.r.) und Mike Peun (links im Lkw) beladen mit Helfern den 40-Tonner. Am 8. Juni wollen sie Santorini erreichen.

Foto: Klaus Dieker

Angefangen hatte das Ganze vor einem Jahr. Damals wollten die beiden in ihrem Urlaub einer verletzten Katze helfen und waren dabei auf ein privates, von Christina Kaloudi betriebenes Tierheim gestoßen, in dem zu diesem Zeitpunkt neben rund 80 herrenlosen Hunden, zahllosen verwaisten Katzen und einem Schweinepärchen auch einige betagte Esel betreut wurden. "Viele dieser Esel hatten jahrelang die Kreuzfahrt-Touristen auf steilen Kopfsteinpflasterwegen vom Hafen in die Inselhauptstadt getragen, und wurden, nachdem sie schließlich zu alt dafür geworden waren, einfach sich selbst überlassen. Christina fängt diese verwahrlosten Tiere ein und versorgt sie auch medizinisch, was natürlich nicht ganz billig ist", berichtete Angelika Kaiser.

Schon damals platzte Christina Kaloudis Gnadenhof für betagte Esel aus allen Nähten und brauchte dringend einen Ausbau, so dass Angelika Kaiser und ihr Mann spontan beschlossen: "Da müssen wir helfen." Aber wie? Mit ihren Verdienstmöglichkeiten als gelernte Verkäuferin und seinem Einkommen als Berufskraftfahrer waren die beiden alles andere als reich. "Na gut, dann mache ich halt das, was ich am besten kann", entschied Peun: "Nämlich einen mit allerlei Hilfsgütern gefüllten 40-Tonner dorthin bringen." Mit dieser Idee nahmen sie dann Kontakt zu einem in Mainz beheimateten Tierschutzverein auf, der seinerseits gerade dabei war, zahlreiche Sach- und Geldspenden für den Ausbau des Santoriner Tierheims zu sammeln. "Die waren natürlich ziemlich glücklich über unser Angebot", erinnert sich Angelika Kaiser. "So ein Transport kostet mit allen Drum und Dran etwa 8000 Euro. Das ist nicht wenig. In unserem Fall hat der Arbeitgeber meines Mannes, das Venloer Transportunternehmen Kempen, glücklicherweise nicht nur den Lastwagen, sondern auch den Treibstoff nach Santorini spendiert." Für die Maut- und Überfahrtkosten fanden die beiden weitere Spender in ihrem Bekannten- und Freundeskreis. Daneben baten sie in Tierfachgeschäften unter anderem um Trockenfutterspenden und Tiertransportboxen für Hunde und Katzen sowie auf zahlreichen Reiterhöfen in der Region um wetterfeste Pferdecken und Pflegematerial für die Santoriner Eselsenioren. Mit Erfolg. Als der 40-Tonner am Samstag vom Hof der Kamp-Lintforter Firma Thiel fuhr, enthielt er neben all den kleineren Sachspenden auch einem kompletten, vom Mainzer Tierschutzverein geschickten Eselsstall, ein kleines Röntgengerät, einen Lifter zum Transport verletzter Esel und zahlreiche Salzlecksteine. Wenn alles klappt, werden Angelika Kaiser und Mike Peun am 8. Juni auf Santorini eintreffen. Vier Tage später geht es dann wieder heim nach Kamp-Lintfort. Das, so hoffen beide, soll jedoch nicht das Ende ihrer "tierischen" Hilfsaktion sein.

Für alle, die ebenfalls etwas für das Santoriner Tierheim tun möchten, hier die Kontaktdaten: Tierschutzverein Santorini e.V., Holunderweg 24, 55128 Mainz, Telefon 06131 368831. www.tierschutzverein-santorini.de" .

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