Wir arbeiten für das AEZ Asdonkshof Die Deponie ist wie ein dreidimensionales Schachbrett

Serie | Kamp-Lintfort · Günter Templin und Daniel Splinther sorgen mit ihren Kollegen dafür, dass alle nicht mehr verwertbaren Abfälle fachgerecht und sicher auf der Asdonkshof-Deponie abgelagert werden.

 Günther Templin (links) und Daniel Splinther sind auf der Deponie des Asdonkshofs mit dem Radlader unterwegs.

Günther Templin (links) und Daniel Splinther sind auf der Deponie des Asdonkshofs mit dem Radlader unterwegs.

Foto: Norbert Prümen

46 Hektar groß, eingeteilt in acht Abschnitte: „Man muss sich unsere Deponie wie ein großes dreidimensionales Schachbrett vorstellen“, erklärt Günter Templin. Er sorgt zusammen mit seinem Kollegen Daniel Splinther sowie zwei weiteren Mitarbeitern im Abfallentsorgungszentrum Asdonkshof dafür, dass alle nicht mehr verwertbaren Abfälle fachgerecht und sicher abgelagert werden. „Und“, fügt Daniel Splinther hinzu, „wir haben hier noch Volumen frei für sehr viele Jahre.“ Auf der Deponie werden ausschließlich reaktionsarme Stoffe abgelagert. „Dazu gehören Bauschutt wie Asbest, Gips, Dämmungen und Mineralfasern, aber auch die Schlacke aus unserer Müllverbrennungsanlage. Sie macht prozentual den größten Teil aus“, erläutern die beiden Mitarbeiter der Deponie, deren genehmigtes Ablagerungsvolumen sich auf 10,5 Millionen Kubikmeter beläuft und aktuell im Jahr rund 85.000 prognostizierte Tonnen entsorgt.

 Die Deponie Asdonkshof aus der Vogelperspektive. Das genehmigte Ablagerungsvolumen beläuft sich auf 10,5 Millionen Kubikmeter. Aktuell werden im Jahr rund 85.000 prognostizierte Tonnen entsorgt.

Die Deponie Asdonkshof aus der Vogelperspektive. Das genehmigte Ablagerungsvolumen beläuft sich auf 10,5 Millionen Kubikmeter. Aktuell werden im Jahr rund 85.000 prognostizierte Tonnen entsorgt.

Foto: Michael Ricks

Der Schüttbetrieb läuft aktuell in zwei von insgesamt acht Bauabschnitten, im Bauabschnitt II allerdings nur im östlichen Teil. Günter Templin (52) ist bereits seit 1997, als das Abfallentsorgungszentrum in Betrieb ging, dort beschäftigt. Zuvor arbeitete er für die Ruhrkohle. Weil dort das Ende aber absehbar war, entschied er sich für eine Umschulung zum Entsorger. Daniel Splinther (42) ist Fachkraft für Kreislauf- und Abwasserwirtschaft. Seine Ausbildung absolvierte er auf einer Kläranlage in Wesel. „Ich wollte immer in einem Umweltberuf arbeiten. Ich habe Spaß daran, bin gerne draußen und packe an“, sagt er.

Auf der Deponie gebe es klare Abläufe und Vorschriften, die Sicherheit habe höchste Priorität: „Asbest zum Beispiel, das krebserregend ist, darf nur luftdicht verpackt angeliefert und entsorgt werden“, erklärt Templin. Nach dem Einwiegen der Abfallmengen steht deshalb immer die Prüfung: „Wir gucken darauf, dass die Verpackung nicht beschädigt ist“, erläutert Splinther. Im Schnitt zehn bis zwölf Anlieferungen erfolgen pro Tag. „Es muss vor allem die Nachverfolgung gewährleistet sein – die ganze Kette vom Anlieferer bis zum Ort der Deponierung“, erklärt Günter Templin. „Wir wissen genau, an welcher Stelle welches Material abgelagert wird.“

Ein Feld auf der Deponie des Abfallentsorgungszentrums ist etwa 40 mal 60 Meter groß. Die genannten Abfälle werden in zwei Meter tiefen Schichten eingebaut. Ganz wichtig: Die Deponie darf nicht stauben und muss deshalb „nass“ bleiben, betonen Templin und Splinther. „Der Planfeststellungsbeschluss ist die Bibel für Deponien. Danach haben wir uns zu richten.“

Für die Überwachung der Deponie der Klasse II ist die Bezirksregierung Düsseldorf zuständig und verantwortlich. Eine moderne Basisabdichtung und ein Sickerwasser-Erfassungssystem sollen garantieren, dass die Deponie auch in Zukunft sicher betrieben werden könne und nichts im Grundwasser landet. Das Sickerwasser werde in der MVA behandelt und damit Standortsynergien genutzt. „Es geht hier nichts raus“, betonen Splinther und Templin, die im Abfallentsorgungszentrum unter anderem auch für das Kanalnetz und den Abwasserbereich zuständig sind. Den angelieferten Bauschutt bringen sie mit dem Radlader auf die 46 Hektar große Fläche. Abgedeckt werden die deponierten Abfälle dann sofort mit der Schlacke aus der Müllverbrennungsanlage.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Frei heraus
Christian Lindner in Kamp-Lintfort Frei heraus