Freizeit in Kamp-Lintfort „Pappelsee zieht 2020 Laga-Besucher an“

KAMP-LINTFORT · Die Wasserfläche, die Spiel- und Sportanlagen sowie die Gebäude am innerstädtischen Park dürften in eineinhalb Jahren eine Attraktion werden.

 Thomas Harhoff, Heidi Harhof-Bruns, Barbara Drese und Bernhard Kames gehören zur Arbeitsgemeinschaft „Pappelsee“.

Thomas Harhoff, Heidi Harhof-Bruns, Barbara Drese und Bernhard Kames gehören zur Arbeitsgemeinschaft „Pappelsee“.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Der Pappelsee gehört nicht zum offiziellen Gelände der Landesgartenschau 2020, genauso wenig wie die Backstein-Doppelhäuser um das innerstädtische Gewässer oder die Sportanlage Playparc und der große Kinderspielpatz. „Viele Besucher werden aber den Rückweg vom Kloster Kamp vorbei am Pappelsee nehmen“, ist sich Barbara Drese sicher. „Sie werden das letzte Teilstück des Wandelweges ersetzen. Der Pappelsee zieht an.“ Drese ist Sprecherin der Arbeitsgruppe Pappelsee, die eine Gruppe des Fördervereins der Landesgartenschau 2020 ist.

Sie ist fest davon überzeugt, dass der Pappelsee, der zurzeit fast trocken gefallen ist, in eineinhalb Jahren eine der Attraktionen für auswärtige Besucher sein wird. Da ist sie sich mit den anderen Aktiven dieser Gruppe einig, zum Beispiel Thomas Harhoff, Heidi Harhoff-Bruns oder Bernhard Kames. „Auch wenn der Pappelsee nicht zum offiziellen Gelände gehört, soll er von der Laga-GmbH mitbeworben“, berichten sie.

Sie selber werben auch für Park und See, in dessen Umkreis neben anderen Häusern 20 Doppelhäuser im Stil des Backsteinexpressionismus der 1920er Jahre stehen. Das Besondere dieser Häuser: schräg gemauerte Ziegel bilden Ornamente. „So viele Häuser in diesem Stile stehen nirgendwo in Deutschland so nah zusammen wie hier“, erzählt Bernhard Kames. Als Mitglied des Vereins Niederrhein führt er regelmäßig Besuchergruppen durch die Beamtensiedlung am Pappelsee, die wie ein großer Park angelegt ist.

Aber die 15 Aktiven der Gruppe, die sich bei der ersten Ideenwerkstatt zur Landesgartenschau im April 2015 gründete, werben nicht nur, sondern legen selbst Hand an. Schon im Sommer 2015 bauten sie Hochbeete, deren Rahmen aus alten Euro-Paletten bestehen. Mittlerweile befinden sich um den See vier Hochbeete, die unter anderem mit Salbei, Katzenminze, Rosmarin, Erdbeeren oder Brombeeren bepflanzt sind.

Bereits im Herbst 2015 schnitten sie Sichtachsen frei, räumten den Eingang zum Pappelsee an der Ecke von Berta- und Krusestraße auf. „Alles passiert in enger Abstimmung mit dem Grünflächenamt der Stadt“, erzählt Barbara Drese. Auch in enger Abstimmung mit der Stadt stellt die Arbeitsgruppe seit Herbst 2015 fünf Waldsofas und acht Waldbänke auf, die jeweils 600 Euro kosten. „Sie sind gestiftet zur Erinnerung an ein besonderes Ereignis“, erzählt Heidi Harhoff-Bruns. „Das besondere Ereignis kann schön sein, zum Beispiel ein runder Geburtstag, oder traurig, zum Beispiel, wenn eine Person aus dem engen Familienkreis unerwartet stirbt. Die Idee zu den Erinnerungsbänken haben wir aus England mitgebracht.“

Die bislang größte Aktion des Arbeitskreises war es, im Herbst 2017 am Pappelsee einen kompakten Trimm-Dich-Pfad aufzubauen, den Playparc. 50.000 Euro sammelte die Gruppe über den Stadtsportbund für die Trainingsgeräte ein. „Die Vorarbeiten haben wir übernommen“, erzählt Thomas Harhoff. „Auch viele andere haben mitgeholfen, die nicht der AG angehören, aber sie unterstützen. Es macht Spaß, in Gemeinschaft zu arbeiten. Der Playparc wird sehr gut angenommen.“ Drei große Projekte laufen zurzeit. 39 Laternen mit LED-Beleuchtung, die um den Pappelsee aufgestellt sind, gehen just in Betrieb. 500 Euro kostet eine Laterne, die die Stadt vorfinanziert und für die die Arbeitsgruppe Stifter sucht. Im Modellbecken, das bereits mit Erde gefüllt ist, die beim Bau des parallelen Wandelweges anfiel, sollen Blühparzellen entstehen, um Insekten und Bienen anzulocken. Für die Parzellen sucht die Arbeitsgruppe ebenso noch Stifter, wobei ein Quadratmeter für 25 Euro zu haben ist. Die Stifter können direkt oder über das Spendenportal www.gut-fuer-kamp-lintfort.de spenden.

 Zum dritten ist es die Entschlammung des Pappelsee, die im Jahr 2019 erfolgen soll, beauftragt von der Stadt. „Ein Zeitplan liegt aber noch nicht vor“, sagt Barbara Drese. „Die Wasserfläche des Sees befindet sich nach der Entschlammung auf Grundwasserniveau. Sie wird wieder groß sein und Schwäne anlocken, die zum Pappelsee gehören“, erläutert sie.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort