Schulen in Kamp-Lintfort Am Montag geht neue Mensa an Niersenbergschule in Betrieb

Kamp-Lintfort · Wände wurden versetzt, das Dach saniert, eine Lüftung eingebaut: Aus zwei improvisierten Klassenräumen in einem Pavillon an der Niersenbergschule wurde eine Mensa mit voll ausgestatteter Küche und rollbarer Theke, Lagerräumen und Räumen für die Mitarbeiter.

 Nach den Osterferien geht die neue Mensa an der Grundschule am Niersenberg in Betrieb.

Nach den Osterferien geht die neue Mensa an der Grundschule am Niersenberg in Betrieb.

Foto: Anja Katzke

Am Montag startet der Betrieb in der neu eingerichteten Schulkantine. Es handelt sich um die erste Baumaßnahme, die die Stadt im Rahmen des Landesprogramms „Gute Schule 2020“ umgesetzt hat, weitere sollen folgen. Die bessere Ausstattung der Schulen in Kamp-Lintfort tut Not: Die Geburtenrate steigt und damit auch die Schülerzahlen. „Unsere Erwartungen für das Schuljahr 2020/21 sind deutlich übertroffen worden“, berichtete Schuldezernent Christoph Müllmann im RP-Gespräch. „Wir rechnen mit 360 plus mehr Kindern in einem Jahrgang.“ Deshalb investiere Kamp-Lintfort trotz der derzeit anhaltenden Baukonjunktur und der enorm gestiegenen Kosten in ihre Schulen. Für die Niersenbergschule ist beispielsweise ein zweiter Bauabschnitt geplant. Dann geht es um einen An- und Umbau des Klassentraktes. Vor 2021 wird man diesen jedoch nicht angehen. Erst sind die anderen Schulen an der Reihe. So wird die Europaschule auf einer Grünfläche am Laubengang ein neues Lernhaus auf einer Bruttogeschossfläche von 2000 Quadratmetern erhalten. Auf drei Etage entstehen neue Klassenräume mit jeweils 71 Quadratmetern und Differenzierungsräumen mit je 35 Quadratmetern. „Wir haben uns bei der Planung nach den Vorgaben der Kölner Schulbaurichtlinie gerichtet“, erläutert Amtsleiterin Lydia Kiriakidou. Das Projekt wird im Holzmodulbau umgesetzt. Die Kosten belaufen sich auf 4,9 Millionen Euro, geplant war das Bauprojekt mit 3,5 Millionen Euro (RP berichtete). Die Ernst-Reuter-Schule an der Mittelstraße erhält ebenfalls eine neue Mensa, die zugleich als Aula mit Bühne und Selbstlernzentrum genutzt werden soll. Standort des neuen Gebäudes, das geschätzt 2,2 Millionen Euro kosten wird, ist der bisherige Toilettentrakt. Das Bauprojekt wird europaweit ausgeschrieben und laut Christoph Müllmann voraussichtlich ab Anfang 2020 realisiert. Auch für die Ernst-Reuter-Schule ist ein zweiter Bauabschnitt in den nächsten Jahren vorgesehen. Geplant ist, Klassentürme vor das Haupthaus zu setzen. Vorher werden jedoch die dringendsten Vorhaben abgearbeitet. Dazu gehört der Umbau der Mensa an der Grundschule am Pappelsee. Es ist vorgesehen, das vorhandene Gebäude durchgängig nutzbar zu machen. Das Souterrain, wo zurzeit noch der Tanzclub probt, soll zum Garten hin geöffnet und zur größeren Schulkantine umgebaut werden. Laut Christoph Müllmann soll der Baubeginn 2020 sein. Die geplanten Kosten belaufen sich auf derzeit 1,6 Millionen Euro. Noch keine konkreten Planungen und Kostenschätzungen gibt es für das Schulzentrum Kamper Dreieck. Klar sei aber, so Müllmann, dass die Gebäudekapazität langfristig bei einer Rückkehr von G8 zu G9 nicht ausreichen werde. Der Stadt stehen aus dem Programm „Gute Schule“ und aus der Kommunalen Investitionsförderung insgesamt 7,435 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung. Die Gesamtkosten belaufen sich nach heutiger Rechnung bereits auf 9,3 Millionen Euro. Den Fehlbetrag von rund 1,9 Millionen Euro muss die Stadt aus Eigenmitteln aufbringen. Christoph Müllmann hofft auf ein zweites „Gute-Schule“-Paket im Land und auf Schulbauprogramme des Bundes.

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