Ehrenamt in Kamp-Lintfort 72 Stunden im Einsatz für die Kita St. Josef

Kamp-Lintfort · Die Uhr tickt: Fast 80 Jugendliche aus Kamp-Lintfort werden im Rahmen der 72-Stunden-Aktion das Außengelände der Kita St. Josef erneuern, Bäume und Hecken pflanzen und einen Rollerweg für Bobbycars bauen.

 Rund 80 Kinder und Jugendliche bringen sich bei der 72-Stunden-Aktion in Kamp-Lintfort ein.

Rund 80 Kinder und Jugendliche bringen sich bei der 72-Stunden-Aktion in Kamp-Lintfort ein.

Foto: Anja Katzke

Im Josef-Jeurgens-Haus wird es plötzlich ganz ruhig. Bis gerade haben sich etwa 80 Jugendliche angeregt unterhalten, gelacht und gerätselt, welche Aufgabe sie wohl bis Sonntagnachmittag erfüllen werden. Als Bürgermeister Christoph Landscheidt den grünen Umschlag öffnet, sind alle Blicke auf ihn gerichtet. Bis zuletzt hatte das Organisationsteam um Luca Rusch dies geheim gehalten. Jetzt ist es raus: „Ihr werdet nicht weniger tun, als das Gelände der Kita St. Josef zu erneuern“, sagte Landscheidt, der die Schirmherrschaft übernommen hatte. Applaus brandet auf, Arbeitsgruppen und Teams werden eingeteilt, Aufgaben vergeben. Seit dem vergangenen Herbst hat das siebenköpfige Organisationsteam um Luca Rusch diesen Tag vorbereitet. Es stieß auf große Resonanz: 80 junge Menschen wollen bis einschließlich Sonntag freiwillig arbeiten – und zwar mit Schaufel und Spitzhacke. „Das ist Ehrenamt“, lobte denn auch der Bürgermeister das Engagement der jungen Leute im Alter von zwölf Jahren aufwärts.

Die Pfarrei St. Josef nimmt bereits zum dritten Mal an der Aktion teil, die vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend Münster und dem Bistum Münster ausgerichtet wird. Das Motto lautet „Uns schickt der Himmel“. In 72 Stunden werden dabei in ganz Deutschland Projekte umgesetzt, die die Welt ein Stückchen besser machen sollen. Zuletzt nahmen die Kamp-Lintforter 2013 teil: Damals haben 100 Jugendliche den Weinberg am Kloster Kamp wieder zugänglich gemacht. Sie entfernten Brennnesseln und Dornen, die sich im Weinberg ausgebreitet hatten. Auf der Obstwiese errichteten sie eine kleine Sitzgruppe als Rondell. „Es ist einfach cool, wenn alle zusammenkommen, um ein Projekt zu verwirklichen. Wir haben bei der Stadt angefragt, uns aber auch in der katholischen Gemeinde umgeschaut, welches wir dieses Mal umsetzen könnten“, erzählt Rusch. Die Wahl fiel auf das Außengelände der Kita St. Josef, das nicht sehr ansprechend sei. „Zu wenig Grün, zu viel gepflasterte Fläche“, lautet das Fazit der Organisatoren. Bis Sonntag werden die Teilnehmer der 72-Stunden-Aktion Bäume und Sträucher pflanzen, eine Holzhütte erneuern und einen Rollerweg für Bobbycars bauen. Als Experten holten sie sich die Gärtnerei Brandt, den Spielgerätebauer Mike Oberhäuser, die Schreinerei Holland ins Boot. Das siebenköpfige Team kontaktierte nicht nur die Experten, sondern suchte auch Sponsoren und kümmerte sich um die Verpflegung der Teilnehmer. Und so geht es weiter: Vom heutigen Freitag bis einschließlich Sonntag arbeiten die teilnehmenden Jugendlichen mit den Projektpartnern an ihrem Einsatzort. Am Sonntag, 26. Mai, 15 Uhr, werden sie das fertiggestellte Projekt der Öffentlichkeit vorstellen. Die Aktion wird mit einem kleinen Fest beendet.

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