Kaarst Zu wenig Platz für die Kleinsten

Kaarst · Fest steht, dass ab dem Kindergartenjahr 2013 für 32 Prozent der Kinder unter drei Jahren ein Betreuungsangebot bereitstehen muss. Die Stadt hat Schwierigkeiten, die Vorgaben zu erfüllen.

 Die Kindertageseinrichtung Zapageck soll möglichst bald ausgebaut werden. Alle warten auf grünes Licht vom Land – auch die Mitarbeiterinnen Flori Prieto und Fee Gellrich-Jaueruik.

Die Kindertageseinrichtung Zapageck soll möglichst bald ausgebaut werden. Alle warten auf grünes Licht vom Land – auch die Mitarbeiterinnen Flori Prieto und Fee Gellrich-Jaueruik.

Foto: Lothar Berns

Wer im Rathaus mit dem Ausbau der Betreuungsangebote für Kinder unter drei Jahren befasst ist, ist nicht zu beneiden. Da gibt es viele Unwägbarkeiten. Wer zum Beispiel kann genau sagen, wie viele Kinder im entsprechenden Alter in einigen Jahren in Kaarst leben werden? Nicht jede bestehende Einrichtung kann entsprechend ertüchtigt werden. Das Land schreibt haarklein vor, welche Räume in welcher Größe vorgehalten werden müssen.

Und jetzt hakt es auch noch bei den Investitionszuschüssen von Bund und Land, die in der Regel 90 Prozent betragen: Die Verwaltung würde gerne grünes Licht vom Land für den vorzeitigen Ausbau der Kindertageseinrichtung Zapageck in Holzbüttgen bekommen. Claudia Poetsch ist im Jugendamt als Abteilungsleiterin für die Kindertageseinrichtungen zuständig. Sie weiß, dass die Landesregierung verlangt, dass ab 2013 32 Prozent der Kinder unter drei Jahren einen Betreuungsplatz bekommen müssen. Voraussichtlich leben dann in Kaarst 968 Kinder entsprechenden Alters. Also müssten 310 Plätze geschaffen werden, davon 70 Prozent in Kindertageseinrichtungen und 30 Prozent in der Tagespflege — so will es der Gesetzgeber.

Der Städte- und Gemeindebund rechnet mit einem weitaus höheren Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren. Aber auch die Forderung des Landes stellt die Stadt Kaarst vor große Probleme. Zurzeit existieren 147 Plätze in den Kitas für Kinder unter drei Jahren, diese Zahl muss binnen drei Jahren nach den derzeitigen Berechnungen auf 217 aufgestockt werden.

Nun sind die Gruppen mit besonders jungen Kindern deutlich kleiner, außerdem müssen Schlaf- und Abstellplätze für Kinderwagen geschaffen werden. Für die Einrichtungen Sieben Schmerzen Mariens und Benedictus bedeutet das, dass jeweils eine Gruppe geschlossen wird, um die dann freiwerdenden Kapazitäten für das neue, auf die Unterbringung von Kindern unter drei Jahren abgestimmte Raumkonzept umsetzen zu können. Der Umbau der städtischen Einrichtung an der Alten Heerstraße wird im Oktober abgeschlossen sein. Noch in diesem Jahr soll auch der Umbau des St. Aldegundis-Kindergartens fertig werden.

Die Kita Zapageck wird durch Anbau um eine fünfte Gruppe erweitert. Die Stadt wartet auf ein Signal vom Land, um mit den Arbeiten beginnen zu dürfen. Die städtische Einrichtung Geranienweg könnte Anfang Oktober in der Lage sein, Kinder unter drei Jahren in verstärktem Maße aufzunehmen — allerdings nur theoretisch: "Die Nestgruppe kann nicht wie geplant starten, weil dadurch zu viele Plätze für Kinder ab drei Jahren verloren gehen würden", bedauert Poetsch. Der Umbau der Kindertagesstätte Robert-Bunsen-Weg wird im November abgeschlossen sein — sie bleibt dreigruppig.

Möglicherweise könnte die Einrichtung "Buntakuntla" von der derzeitigen Ein- auf eine Zweigruppigkeit erweitert werden. "Das ist aber noch Zukunftsmusik", gibt Poetsch zu.

(NGZ)
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