NGZ-Spaziergang Zu Fuß auf der Kulturroute

Kaarst · Auf dem Weg von den "Brücken über den Nordkanal" zum historischen Stadtkern bis hin zur neuen Kaarster Mitte gibt es für Flaneure viel zu entdecken: Kunst, Geschichte und selbstverständlich Natur.

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Foto: klxm

Frische Luft tanken, dazu Kunst und Geschichte erleben, das bietet ein Spaziergang durch den Kaarster Norden. Die Anbindung der Regiobahn bietet auch Auswärtigen beste Möglichkeiten, die "Perle am Tor zum Niederrhein" zu erkunden. Wer an der Endstation Kaarster See aussteigt, erlebt direkt ein imposantes, aber auch strittiges Kunstwerk. Die "Brücken über den Nordkanal" des Vorster Künstlers Wilhelm Schiefer wurden über mehrere Jahre öffentlich diskutiert. Schließlich sorgte ein Förderverein für die Finanzierung, und seit 2008 reckt sich die Großinstallation an beiden Ufern des Nordkanals in 14 Meter Höhe. Die fünf Holztürme assoziieren für den Betrachter Urformen der Behausung.

Weiter geht es geradeaus am Parkplatz vorbei und links in die Biberstraße. Wenn die Autos nicht mehr weiterfahren dürfen, erlebt der Spaziergänger die Seite der Stadt, die sie einst geprägt hat. Es geht zwischen landwirtschaftlichen Feldern hindurch. Der Kaarster See ist nahe gelegen. Die Badesaison beginnt am 1. Mai.

Während die Landwirte auf ihrem Traktor links und rechts die Felder bewirtschaften, geht's weiter im großen Bogen. Vor der Autobahn rechts herum, denn die Kaarster Stadtgeschichte wartet. Der Spaziergänger betritt den historischen Kern von Kaarst, das Alte Dorf: im Mittelpunkt die romanische Kirche Alt St. Martin. Im 13. Jahrhundert erstmals nachweislich erwähnt, aber wahrscheinlich schon im elften gebaut, jüngst umfangreich saniert und renoviert. In der Traditionsgaststätte "Deutsches Haus" lohnt sich eine Getränkepause, zum Beispiel im Innenhof unter freiem Himmel. Gegenüber vom "Deutschen Haus" steht die Martinusstele von Professor Elmar Hildebrand. Sie ist Teil des Kunstwegs im Grüngürtel, der sich durch ganz Kaarst erstreckt. Es geht weiter, vorbei am denkmalgeschützten Husemeshof zur Eisdiele, die seit über 40 Jahren von der Familie Pastorelli betrieben wird. Mit einem kühlen Eis in der Hand wandert der Blick schließlich einmal links und einmal rechts. An der Rathausstraße steht die neue katholische Martinus-Kirche, ihr gegenüber die ehemalige Schaltzentrale der Stadt: Im Alten Rathaus hatte bis 1994 der Bürgermeister sein Büro.

Der Grüngürtel zieht sich weiter durch ein Wohngebiet zur neuen Mitte mit ihrem architektonisch außergewöhnlichen Rathaus. Hier gibt es viele Möglichkeiten zur Einkehr, aber auch ein Picknick im Stadtpark hat seinen Reiz. Der Skulpturenpark im See und an seinem Ufer zeigt 23 Kunststelen, die unter dem Titel "Zur Mitte hin" entwickelt wurden. Die letzte Etappe führt über die Erftstraße und beendet den Spaziergang, wie er begonnen hat: mit einer Skulptur von Wilhelm Schiefer. Vor der Feuerwache stehen sieben lebensgroße Figuren aus Stahl. Müde, mit rund sieben Kilometern in den Beinen und um viele Eindrücke reicher, kann dann mit der Regiobahn die Heimfahrt angetreten werden.

(NGZ)
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