Anlage besteht aus zwei Gebäudekomplexen Wohnheim wächst nach Plan

Kaarst · Von Mareike Roszinsky Der erste Rohbau steht bereits, mit dem Bau des zweiten wird in zwei Monaten begonnen. Die Bauarbeiten für das Behindertenwohnheim der Graf-Recke-Stiftung am Bruchweg in Holzbüttgen gehen zügig voran.

Der erste Rohbau steht bereits, mit dem Bau des zweiten wird in zwei Monaten begonnen. Die Bauarbeiten für das Behindertenwohnheim der Graf-Recke-Stiftung am Bruchweg in Holzbüttgen gehen zügig voran.

Das bestätigte Elke Bücher, Assistentin der Geschäftsleitung, gegenüber der NGZ. "Die Anlage besteht aus zwei Gebäudekomplexen", erklärt sie, "einem Appartementhaus und einem Wohnheim". Während der Rohbau für das Wohnheim bereits fertig ist, wird mit dem Bau des Appartementhauses erst in zwei Monaten begonnen werden. "Grund für diese Verzögerung sind bürokratische Hürden, die wir nehmen mussten", erklärt Elke Bücher. Vor allem die Beantragung und die Bewilligung der öffentlichen Mittel hätten viel Zeit gekostet. Dadurch wird der Appartement-Komplex voraussichtlich erst im Herbst 2006 fertig.

"Dagegen wird das Wohnheim bereits im Sommer des nächsten Jahres beziehbar sein", so Bücher. Rund 1, 51 Million Euro kostet allein der Bau des Wohnheims - inklusive Grundstücksankauf. Insgesamt 16 Plätze wird das Wohnheim zur Verfügung stellen. Das Appartementhaus wird sieben kleinere Wohneinheiten bieten. "Die Kosten dafür werden sich schätzungsweise auf 808 000 Euro belaufen", bestätigt die Geschäftsleitung. Die Platzvergabe erfolgt nach dem so genannten "Pflichtvergabeprinzip", erläutert die Fachfrau. Das bedeutet, dass die Plätze vorrangig für Menschen aus der näheren Region, sprich Kaarst, Neusser Norden, bereit gestellt werden.

"Allerdings haben wir in unseren Düsseldorfer Einrichtungen auch Neusser. Wenn die Notwendigkeit besteht, können auch Menschen aus weiter entfernten Regionen dort Plätze bekommen", sagt Elke Blücher. Für das Frühjahr sei eine offizielle Vorstellung des Projektes in Holzbüttgen geplant, verkündet sie. Doch nicht nur mit bürokratischen Hürden mussten die Mitarbeiter der Graf-Recke-Stiftung kämpfen - auch mit Anwohnern am Bruchweg. Letztere waren besorgt, dass in dem Wohnheim Menschen einziehen können, die ihnen aufgrund ihrer Psyche in irgendeiner Art und Weise gefährlich werden könnten. Proteste gegen den Bau des Behindertenwohnheim, der von der Sozialpsychologischen und Heilpädagogischen Abteilung der Stiftung verantwortet wird, regten sich. Doch inzwischen hat sich die Situation weitgehend entschärft.

"Die Lage hat sich ein ganzes Stück entspannt", erklärt Elke Bücher. Die Graf-Recke-Stiftung sei auf die Anwohner zugegangen, es habe Gespräche gegeben. Das hieße aber nicht, so die Assistentin der Geschäftsleitung, dass es nicht noch Anwohner gäbe, die dem Projekt weiterhin skeptisch gegenüber ständen, so Bücher, gibt sich aber ansonsten bedeckt. "Insgesamt laufen die baulichen Sachen problemlos." Die Graf-Recke-Stiftung gehört zu den größten evangelischen Einrichtungen. Ihr Name geht zurück auf den Gründer der Stiftung, Adelberdt Graf von der Recke-Holmerstein (1791 bis 1878), der im frühen 19. Jahrhundert begann, ein Hilfsnetzwerk für Waisenkinder aufzubauen. Heute ist die Stiftung in vier Bereiche unterteilt: Diakonische Jugendhilfe, den integrativen Versorgungsverbund für Pflegebedürftige, den Sozialpsychologischen und Heilpädagogischen Verbund sowie den Projektbereich Gesundheit.

(NGZ)
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