Kaarst Wo in der Stadt noch Ruhebänke fehlen

Kaarst · Für 5000 Euro wurden fünf neue öffentliche Sitzgelegenheiten angeschafft. Aber stehen sie auch an der richtigen Stelle?

 Anwohnerin Helga Wickner freut sich über die neue Bank an der Drosselstraße/Ecke Broicherdorfstraße.

Anwohnerin Helga Wickner freut sich über die neue Bank an der Drosselstraße/Ecke Broicherdorfstraße.

Foto: ati

Für alle, die (noch) gut zu Fuß sind, klingt diese Nachricht im ersten Moment relativ unspektakulär, vermutlich: Die Stadt hat fünf neue Ruhebänke angeschafft. Für rund 1000 Euro pro Stück. Die stehen nun an der Einfahrt zum Dückershof (an der Kreisstraße K 37 zwischen Holzbüttgen und Büttgen), an der Straße Zum Großen Bruch in Richtung Kaarster See, an der Broicherdorfstraße in Richtung des Grünzugs Theodor-Heuss-Straße, an der Broicherdorfstraße gegenüber der Gaststätte "Haus Broicherdorf") und im Altenpark Holzbüttgen, also der Grünfläche an der Straße Am Pfarrzentrum.

Auf Antrag der CDU wurden vom Haupt-, Wirtschafts- und Finanzausschuss 5000 Euro für die Aufstellung zur Verfügung gestellt. Damit ist das städtische "Parkbank-Budget" fürs erste erschöpft. Aber stehen die die neuen Sitzgelegenheiten auch an den richtigen Stellen? "Die Standorte", sagt Tiefbauamtsleiter Jan Opial, "wurden von der Politik favorisiert. Dabei handelt es sich um Punkte, an Spazierwegen und in Grünanlagen, an denen sich Spaziergänger ,auf halber Strecke' erholen können." Auch der Bau- und Umweltausschuss sei über die Standorte informiert worden und habe keinerlei Einwendungen gehabt. Der Seniorenbeauftragte der Stadt Kaarst, Hans-Dieter Schmitz, sieht die Standortwahl derweil eher kritisch.

Jede Woche kommen ihm in seiner Sprechstunde im Rathaus die Alltagsprobleme der Generation "60 plus" zu Ohren. "Beschwerden über zu wenig Sitzgelegenheiten, vor allem in der Kaarster Stadtmitte", sagt er, "gehören regelmäßig dazu." Die Gründe kann Schmitz gut nachvollziehen. "Ich bin selber gehbehindert. Deshalb freue ich mich natürlich über jeden öffentlichen Sitzplatz, der neu geschaffen wird. Kaarst hat davon definitiv zu wenige." Für wichtiger als die Platzierung an Spazierwegen und Grünanlagen hält Schmitz allerdings eine ausreichende "Bank-Versorung" inmitten der Ortszentren, also zum Beispiel entlang der Maubisstraße: "Zwischen den Geschäften, Banken und Apotheken am Kreisverkehr und dem Rewe-Supermarkt an der Neusser Straße liegt sicherlich ein guter Kilometer Fußweg, aber es gibt auf der ganzen Strecke keine einzige Bank. Die sollten doch besser dort aufgestellt sind, wo sich regelmäßig viele Menschen bewegen, anstatt an Stellen, wo ab und an mal jemand spazieren geht."

Die Idee von CDU und Senioren Union, für eine fest installierte Rundbank im Maubiszentrum zu sammeln, kommt beim Seniorenbeauftragten dagegen gut an. "Ich hatte auch schon mal den Gedanken, ob dort nicht mobile Bänke nach Neusser Vorbild aufgestellt werden können", sagt er. "Aber dafür sind die Geschäfte im Maubiszentrum zu klein — sie haben keinen Platz und keine Lagermöglichkeit." Die ins Auge gefasste Rundbank wird insgesamt circa 3000 Euro kosten, die Aufstellmöglichkeiten sind bereits mit der Stadt abgeklärt.

(NGZ)
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