"Planungsfehler" bei Bauarbeiten "Wir konnten nicht in unsere Wohnung"

"Das ist eine totale Fehlplanung", schimpfte Heinz Weyrather. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Erika ärgert er sich seit Tagen über die "chaotische Schlammwüste" vor dem Mehrfamilienhaus an der Broicherdorfstraße 67, dessen "Am Bingerhof" gelegener Eingang normalerweise bequem zu erreichen ist. Doch am vergangenen Montag reichte es dem Ehepaar endgültig - der Geduldsfaden riss, und die beiden Kaarster machten ihrem Unmut im Rathaus Luft.

Heinz Weyrather berichtete im Gespräch gegenüber der NGZ: "Wir standen auf der Straße und konnten nicht in unsere Wohnung." Zwei Stunden lang mussten sie warten, bis die Bauarbeiter einen Steg aus Brettern verlegt hatten und sie sicheren Fußes über das vom Regen aufgeweichte und von Baufahrzeugen durchfurchte Erdreich wieder zu ihrer Haustür gelangen konnten. Der Leiter des Bereiches Tiefbau im Technischen Rathaus, Jan Opial, sah sich die Situation vor Ort an und erklärte: "So etwas darf normalerweise nicht passieren."

Derzeit sorgt die Stadt Kaarst für den Kanalanschluss und eine Baustraße, die zum Neubaugebiet an der Bussardstraße führt. Das von der Stadt mit den Arbeiten beauftragte Unternehmen habe "die Baumaßnahme zu großzügig angelegt", räumte Opial ein. Heinz Weyrather schilderte: "Der Straßenbelag war auf beiden Seiten gleichzeitig entfernt worden." Jan Opial erklärte: "Das war nicht korrekt. Die Firma muss den Bürgern eine Möglichkeit gewähren, ihr Haus zu Fuß zu erreichen. Wir haben sofort angeordnet, dass ein Steg errichtet wird." An dem Verbindungsweg "Am Bingerhof" zum Neubaugebiet an der Bussardstraße sei lediglich das eine Haus betroffen gewesen.

Opial betonte gestern auf Anfrage der NGZ: "Bis Mittwoch wird auch eine provisorische Garagenzufahrt geschaffen." Denn zu allem Überfluss gelangten Heinz und Erika Weyrather zwar noch mit ihrem Auto in die Garage ("Wir hatten Angst, im Schlamm stecken zu bleiben.") - aber hinausfahren können sie den Wagen nicht mehr, da in der Zwischenzeit auch die andere Straßenseite aufgerissen worden sei. "Und das ohne uns vorher zu informieren", so der verärgerte Rentner. Seine berufstätige Frau habe mit dem öffentlichen Personennahverkehr zur Arbeit nach Düsseldorf fahren und dabei mehrmals umsteigen müssen. Heinz Weyrather schilderte: "Meine Schwägerin ist nicht so gut zu Fuß - sie konnte über den unsicheren Weg nicht einmal zum Einkaufen gehen." Die Situation sei für alle vier Parteien in dem Haus "unzumutbar". czek

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