Kaarst Windradpark wird vollendet

Kaarst · Kaarst Das Projekt "Windpark" im Kaarster Norden wird schon bald abgeschlossen sein. Schon seit vergangenem Jahr drehen sich dort fünf Rotoren. Baurechtliche Probleme hatte es mit dem sechsten gegeben.

Doch diese Probleme sind nun gelöst, voraussichtlich im August wird die Bezirksregierung die Genehmigung erteilen, wie Bereichsleiter Bruno Nelles gestern mitteilte. "Damit sind die Kapazitäten des Windparkes ausgeschöpft; es wird auf absehbare Zeit keine weiteren Räder in Kaarst mehr geben", sagte er.

"Wir haben das sechste Windrad auf dem Plan um 30 Meter Richtung Kaarst verschoben", erläutert Ludwig Stein, Projektleiter der Firma Plambeck, die die Windräder in Kaarst baut.

Damit ragen die Flügel nicht mehr in Willicher Grund - was im vergangenen Jahr dazu geführt hatte, dass nur fünf der sechs rotierenden Riesen errichtet werden konnten.

Probleme mit angrenzender Wohnbebauung hatte es keine gegeben. Auf Kaarster Seite sind die nächsten Häuser rund einen Kilometer von den Rädern entfernt, auf Willicher Seite ebenso.

Ist jetzt wirklich ausgeschlossen, dass weitere Windräder in Kaarst errichtet werden? Bruno Nelles erläutert die Sachlage: "Es könnte passieren, dass die jetzigen Windräder irgendwann einmal entfernt werden und gegen eine größere Anzahl kleinerer Räder ersetzt werden."

So könnte durch die höhere Zahl der Windräder unterm Strich mehr Energie erzeugt werden - doch diese Wahrscheinlichkeit ist äußerst gering, da ja gerade erst von der Firma Plambeck investiert wurde und sich diese Investition erst einmal rechnen muss.

Variante zwei: Wenn ein Landwirt auf die Idee käme, an seinem eigenen Hof ein Windrad zu bauen, wäre das prinzipiell erlaubt. Einschränkung: Die dort gewonnene Energie müsste der Bauer ausschließlich für seinen eigenen Hof nutzen.

Die Energie der bald sechs Rotoren im Kaarster Norden wird jedoch verkauft und in das allgemeine Stromnetz eingespeist. "Für einen Landwirt lohnt es sich finanziell nicht, ein eigenes Windrad zu bauen", so Nelles.

Ein weiterer Windpark könnte nur dann entstehen, wenn der Stadtrat dafür stimmen würde - was zurzeit aber überhaupt kein Thema ist.

Kaarst selbst profitiert nicht unmittelbar von den Rädern: "Höchstens durch die Gewerbesteuer", sagt Nelles. Die Stadt ist jedoch gesetzlich verpflichtet, ein entsprechendes Areal für Windkraftanlagen auszuweisen - so wie jede andere Kommune auch.

In der Regel verfahren die Städte dann nach der Platzierungs-Devise: So weit abseits wie möglich vom eigenen Bereich. Pech nur, dass die Nachbarkommunen ebenso verfahren. So kommt es, dass die Windräder in Korschenbroich den Eindruck vermitteln, auf Büttgener Gebiet gebaut worden zu sein.

Das sechste Windrad hat genau die selben Maße wie die fünf anderen: Die Gesamthöhe beträgt 135 Meter, die Nabenhöhe 95 Meter. Der Rotor hat einen Durchmesser von 80 Metern.

Kaarster Bürger hatten sich sorgenvoll an die NGZ gewandt und befürchtet, diesseits der Autobahn werde gerade ein neues Windrad errichtet.

In der Verlängerung der Straße An der alten Landwehr wird nämlich gerade ein fast quadratisches Grundstück erschlossen, das sehr an die Maße einer Windrad-Baustelle erinnert.

Doch Bruno Nelles kann beruhigen: "Es handelt sich bei diesem Bauvorhaben nicht um ein Windrad. Ein landwirtschaftlicher Betrieb an der Bussardstraße baut dort lediglich eine Lagerhalle."

(NGZ)
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