Kaarst Will Ikea noch mehr Fläche?

Kaarst · Dem Vernehmen nach interessiert sich das schwedische Möbelhaus wieder für die 40 000 Quadratmeter große Optionsfläche südlich des neuen Standorts, offiziell für weitere Parkplätze und Lagerhallen.

 In der bisherigen Planung sind neben dem bereits festgelegten Gelände Optionsflächen vorgesehen: östlich des neuen Standorts mit circa 12 000, und südlich davon mit etwa 40 000 zusätzlichen Quadratmetern.

In der bisherigen Planung sind neben dem bereits festgelegten Gelände Optionsflächen vorgesehen: östlich des neuen Standorts mit circa 12 000, und südlich davon mit etwa 40 000 zusätzlichen Quadratmetern.

Foto: woi

Wieviel Fläche soll das Möbelhaus "Ikea" im neuen Gewerbegebiet am Kaarster Kreuz bekommen? Eigentlich schien diese entscheidende Frage bereits geklärt. In der bisherigen Planung sind neben dem bereits festgelegten Gelände sogenannte Optionsflächen vorgesehen: östlich des neuen Standorts, in Richtung Autobahn, mit circa 12 000, und südlich davon mit etwa 40 000 zusätzlichen Quadratmetern.

Kaarst: Will Ikea noch mehr Fläche?
Foto: L. Berns

Die kleinere Fläche, das ist wohl Konsens, wird Ikea zugestanden, damit das Möbelhaus von der Autobahn aus später auch gut sichtbar ist. Das südliche Areal hingegen soll, jedenfalls ließ sich der Wille der politischen Mehrheit bislang so interpretieren, nicht an das Unternehmen aus Schweden gehen. Bislang sah es auch so aus, als würde sich auch das Möbelhaus — nach jahrelangen Debatten über Größenvorstellungen — mit insgesamt rund 120 000 Quadratmetern Grundstücksfläche zufriedengeben. Nach Informationen unserer Zeitung sind die 40 000 Quadratmeter jetzt aber wieder Teil der Grundstücksverhandlungen mit der Stadt. Mit anderen Worten: Ikea möchte die Zusatzfläche womöglich doch haben, offiziell für weitere Parkplätze und Lagerhallen. Die Größe des Grundstücks lässt kritische Kaarster daran jedoch zweifeln.

Im November hatte der Rat als Leitziel für die Gewerbegebietsplanung entschieden, dass südlich des neuen Ikea-Standorts keine zusätzliche Sondergebietsfläche, auf denen sich Möbel-Einzelhandel ansiedeln kann, geschaffen wird. Planungsrechtlich verhindert werden soll damit ein sogenannter "Ikea-Homepark", der dem Möbelhaus die Ansiedlung weiterer Kundenfrequenzbringer ermöglicht. Vor allem CDU und Grüne befürchten für diesen Fall nämlich einen Verkehrskollaps.

Einen konkreten Auftrag an die Verwaltung, die Kontrolle über die Optionsfläche nicht per Verkauf aus der Hand zu geben und Ikea bei einer möglichen Anfrage abzusagen, hat die Politik bisher noch nicht erteilt. Auf Antrag der Grünen, das bestätigt Fraktionschef Christian Gaumitz, wird es allerdings noch im März eine Sondersitzung des Grundstücksausschusses geben — mit eben diesem Tagesordnungspunkt. Bürgermeister Franz-Josef Moormann wollte sich gestern zum Thema nicht äußern. Lars Christoph (CDU), Vorsitzender des Grundstücksausschusses, sagt: In dem Beschluss, weder einen Homepark noch eine Möbelmeile zu realisieren und dies bei den Grundstücksverhandlungen zu berücksichtigen, komme der Wille des Rates zum Ausdruck, dass die Stadt im Eigentum der Flächen bleiben soll. "Dadurch soll gesichert werden, dass die südlichen Flächen von der Stadt selber schrittweise in der gewünschten Maßstäblichkeit vermarktet werden können."

Die Gerüchte um eine erneute Optionsflächenanfrage Ikeas, bestätigt Franjo Rademacher, Vorsitzender des Förderkreises Holzbüttgen, seien auch ihm zu Ohren gekommen. "Ich habe jedoch vollstes Vertrauen, dass sich die Verwaltung bei allen Gesprächen und Verhandlungen an die gefassten Beschlüsse der Politik hält und umsetzt. In diesem Zusammenhang darf ich auch an unsere Emnid-Umfrage zu Ikea und zum Gewerbegebiet erinnern. Die Ergebnisse zeigen deutlich, wie groß die Verantwortung der Verhandlungsführer aus Politik, Verwaltung und von Ikea ist, wenn sie Bürgermeinung wirklich ernstnehmen wollen."

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort