Kaarst Warten aufs Turmkreuz

Kaarst · 2011 stellten Fachleute bei der Reparatur eines Sturmschadens an der denkmalgeschützten Kirche St. Aldegundis fest, dass das Turmkreuz verrostet und instabil ist. Seither wartet die Gemeinde auf Hahn, Kreuz und Kugel.

 Kirchenvorstandsmitglied Paul Häusgen ist für das Thema "Turmkreuzsanierung" zuständig. Die ständigen Verzögerungen ärgern ihn.

Kirchenvorstandsmitglied Paul Häusgen ist für das Thema "Turmkreuzsanierung" zuständig. Die ständigen Verzögerungen ärgern ihn.

Foto: Lothar Berns

Wer unten auf dem Rathausplatz steht und nach oben in Richtung Himmel schaut, stellt fest, dass Büttgen, oder besser gesagt — der Alten Pfarrkirche St. Aldegundis — etwas Entscheidendes fehlt. Seit Fachleute im Oktober vergangenen Jahres bei der Reparatur eines Sturmschadens an der denkmalgeschützten Kirche feststellen mussten, dass das Turmkreuz durchrostet und instabil ist, wartet die Gemeinde auf die Sanierung von Hahn, Kreuz und Kugel.

 Deutlich zu erkennen: Die Befestigung des Kreuzes ist durchrostet.

Deutlich zu erkennen: Die Befestigung des Kreuzes ist durchrostet.

Foto: Berns, Lothar

Mittlerweile ist ein Jahr vergangen und noch immer ist der aus dem 13. Jahrhundert stammende, weithin sichtbare Turm ohne krönende Spitze. Nicht nur Paul Häusgen, Mitglied des Kirchenvorstandes in Büttgen, hat das Gefühl, dass das viel zu lange dauert. "Spätestens im Oktober, also noch vor Wintereinbruch, hieß es, solle mit den Arbeiten begonnen werden", sagt Häusgen. "Bis heute ist mir allerdings kein Termin bekannt." Auch Siegfried Liedmann, bis vor kurzem ebenfalls Kirchenvorstandsmitglied und "Turmkreuz-Beauftragter", sagt: "Das Ganze hat etwas von der ,Unendlichen Geschichte'."

Weil dabei der Turm der denkmalgeschützten Pfarrkirche nach einem Sturm im Sommer 2011 beschädigt war, musste die Denkmalbehörde für die Reparatur um Erlaubnis gebeten werden. "Um den Schaden möglichst schnell zu beheben, wurde die Genehmigung seinerzeit auch zügig erteilt", sagt Liedmann. "Bei der Reparatur stellten Statiker und Dachdecker dann Ende Juni fest, dass die Bewegungen des Turmkreuzes stärker als normal üblich waren. Es wurde vorgeschlagen, die Befestigungen von einem Kran aus genauer zu untersuchen."

Der Kostenvoranschlag dafür sei vom Erzbischöflichen Generalvikariat ebenfalls schnellstmöglich genehmigt worden. Die Stadt Kaarst erteilte die denkmalrechtliche Erlaubnis zur Untersuchung. Ende Oktober wurde der Turm im Detail überprüft. Diagnose: Turmkreuz durchrostet und instabil — ein Sicherheitsrisiko.

Ein Dackdecker, sagt Liedmann, habe daraufhin die Kosten für die Sanierung ermittelt, im Februar gab der Kirchenvorstand sein Okay. Ende April schließlich habe es einen Ortstermin mit allen Beteiligten gegeben — "leider zunächst ohne die Denkmalbehörde".

Mittlerweile hat das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland einen Sanierungsvorschlag ausgearbeitet. "Das alte Kreuz", sagt Häusgen, "soll verzinkt, beschichtet und dann später mit einem Kran regelmäßig kontrolliert werden. Die Frage ist: Wann? Seit Anfang Juli warten wir jetzt auf den konkreten Sanierungstermin."

(NGZ)
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