Kaarst Vorster feiern sympathisches Königspaar

Kaarst · Trotz schlechten Wetters ziehen Schützenkönig Gerd II. Dicks und seine Königin Karin eine positive Schützenfest-Bilanz. Bei den Vorbereitungen haben viele Helfer mitangepackt. Mehrere tausende Gäste feierten am Wochenende im Zelt.

 Bei Gerd Dicks und seiner Gattin Karin am Samstag an der Residenz: Das Königspaar wird zum Umzug abgeholt. Zu diesem Zeitpunkt spielte das Wetter noch mit.

Bei Gerd Dicks und seiner Gattin Karin am Samstag an der Residenz: Das Königspaar wird zum Umzug abgeholt. Zu diesem Zeitpunkt spielte das Wetter noch mit.

Foto: Lothar Berns

Das Vorster Königshaus wird von einer Welle der Sympathie getragen. Bereits bei den Vorbereitungen auf das Schützenfest genoss es eine ungeahnte Hilfsbereitschaft. Und so zieht Schützenkönig Gerd II. Dicks eine Bilanz, wie sie erfreulicher kaum sein kann: "Man müsste in Vorst eigentlich Schlange stehen, um König zu werden." Und Königin Karin Dicks schwärmte: "Jetzt bin ich eine Vorsterin."

Es ist aber nicht so, als ob es nichts zu kritisieren gäbe: Das Wetter zeigte sich nicht gerade von seiner besten Seite, obwohl die Schützen den Antonius an der alten Kapelle gründlich geputzt hatten und der König sogar die Marienfigur freigeschnitten und gereinigt hatte. Als am Samstagmittag Lebkuchenherzen und Chips für die Karussells an die vielen Kinder verteilt wurden, war die Wetter-Welt noch in Ordnung. Abends musste der Zapfenstreich dann wegen des Regens erstmals seit Jahren ins Festzelt verlegt werden. Die Uniformen der Schützen waren zu diesem Zeitpunkt bereits ganz schön durchnässt. Und dass nach dem schwülwarmen Freitag bereits zwei Tage später im Zelt geheizt werden musste, damit hatte wohl niemand gerechnet.

Die Stimmung war trotzdem alles andere als unterkühlt: Beim letzten Schützenfest im Stadtgebiet für dieses Jahr standen die Besucher schon weit vor Mitternacht auf den Stühlen, die Band "Joynova" heizte ihnen so richtig ein. Am Samstag waren es rund 3000 Zeltbesucher, gestern Abend noch etliche mehr. Der enge Bezug des Königs zum Motorsport wurde immer wieder deutlich: In seiner Residenz an der Jägerstraße wies ein Schild auf das "Treibstofflager" hin, die Kindertagesstätte St. Antonius hatte ein Rennauto gebastelt, über den Köpfen der Majestät im Festzelt hing ein gemalter Rallyewagen mit funktionierenden LED-Scheinwerfern. Das "Volk" von König Gerd II. hatte wahrlich an alles gedacht: Das Straßenschild "Jägerstraße" war überklebt worden, statt dessen war dort "Grenadierstraße" zu lesen — eine Anspielung darauf, dass der König dem Grenadierzug "Wohlgemut" angehört. Dieser steht ihm ebenso als Wachzug zur Seite wie "Mer wollde all net": Hier macht Minister Rainer Milde mit und Gerd Dicks gehörte zu den Gründungsmitgliedern.

Dass die Residenz so prachtvoll aussah, das lag auch an Schmückmeister Theo Tillmann, die Vorarbeiten hatte Erich Niemeier geleistet. "Die Leute packen alle mit an": Diese positive Erfahrung hat Gerd II. Dicks besonders beeindruckt. Die Vorster Schützen hatten viele gute Ideen umgesetzt, zum Beispiel die, passiven Mitgliedern auf der Bühne Plätze anzubieten: "Menschen, die über Jahrzehnte hinweg viel für die Bruderschaft getan haben, wissen jetzt, wo sie hingehören, können mit Gleichgesinnten feiern", sagte Dieter Wimmers, Pressesprecher der St. Eustachius-Bruderschaft. Worüber sich der 1. Brudermeister Thomas Schröder gestern freute: "Die Messe war sehr gut besucht und es waren sehr viele junge Schützen darunter." Josef Gammersbach überraschte beim Frühschoppen mit einem Gedicht über das Vorster Schützenwesen: Pathos und Witz lagen ganz eng beieinander.

(barni)
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