Tuppenhof in Vorst Auf den Spuren der eigenen Wurzeln

Vorst · Der Düsseldorfer Verein für Familienkunde hatte jetzt zu einem Arbeitsabend auf dem Tuppenhof geladen.

 Der Tuppenhof in Vorst (Archivfoto).

Der Tuppenhof in Vorst (Archivfoto).

Foto: Lothar Berns

Einige von den Anwesenden sind schon viele Jahre dabei und konnten ihren Stammbaum bis ins 15. Jahrhundert  zurückverfolgen. Andere wollen sich jetzt erst in das Abenteuer stürzen.

Paul Janßen aus Neuss gehört dazu. Der 81-Jährige weiß, dass jemand mit einem extrem häufig vorkommenden Namen wie er es besonders schwer haben wird, nicht zuletzt deshalb, weil verschiedene Schreibweisen kursieren. Sein Neffe Rolf-Peter, der ihn bei der Ahnenforschung unterstützen wird, heißt mit Nachnamen Jansen.

Werner Lisken ist ein „alter Hase“. Das liegt nicht nur an seinem Alter – er ist 80 Jahre alt –, sondern auch an seiner Erfahrung als Ahnenforscher. „Mütterlicherseits bin ich bis 1484 gekommen.“ Der Vorfahre, um den es da geht, war Rektor der Universität Leipzig und ist deshalb urkundlich erwähnt. Zu seinen Vorfahren darf Werner Lisken auch Emilie Schneider zählen: Das war nicht nur seine Urgroßtante, sondern vor allem eine Nonne, die das Theresienhospital in Düsseldorf gegründet hat.

Monika Degenhard, die Vorsitzende des Düsseldorfer Vereins für Familienkunde, betreibt dieses Hobby seit 1982 – sie ist bis zum Jahr 1400 vorgestoßen – entsprechende Urkunden hat sie per Zufall im Erzbischöflichen Archiv in Köln ausfindig gemacht. Ihr Tipp für Anfänger: „Erstmal beim Standesamt nachfragen. Vor 1800 sind die Kirchenbücher eine sehr ergiebige Quelle.“ Neben einer gewissen Cleverness brauche der erfolgreiche Ahnenforscher aber immer auch Glück. „Man arbeitet wie ein Detektiv, das macht Spaß“, sagte die Vorsitzende des Vereins für Familienkunde. Das Internet nutzt sie im Gegensatz zu vielen anderen nicht für die Familienforschung. Paul Janßen zeigte sich alles andere als entmutigt: „Ich will Ahnenforschung betreiben und war bis jetzt komplett ahnungslos. Hier habe ich interessante Tipps bekommen.“ Da etliche Vorfahren aus dem Kreis Viersen stammen, wird er das Kreisarchiv in der Burg Kempen aufsuchen. Janßen fuhr optimistisch, aber nicht euphorisch nach Hause: „Ich weiß, dass es schwierig werden wird.“ Mit 81 hat er eine neue Herausforderung.

(barni)
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