Kaarst Vom Hagel hart getroffen

Kaarst · Kaarst "Bevor der Hagel kam, waren die Kartoffeln 20 Zentimeter hoch. Nach dem Hagel waren es nur noch fünf Zentimeter." Thomas Knoch, Landwirt auf dem Neu-Knoch-Hof an der Osterather Straße, spricht für fast alle Kaarster Landwirte. Denn die Schäden, die die walnussgroßen Hagelkugeln vergangene Woche angerichtet haben, trafen nicht nur Auto- und Hausbesitzer, sondern vor allem auch die Landwirte.

 Die Ernte ist zu großen Teilen zerstört : Bauer Herbert Wilms zeigt die abgeknickten Ähren, die die Hagelkörner hinterlassen haben. Den Erdbeeren und Kohlrabi ging es nicht besser. Durch die harten Eisgeschosse wurden sie zerquetscht.

Die Ernte ist zu großen Teilen zerstört : Bauer Herbert Wilms zeigt die abgeknickten Ähren, die die Hagelkörner hinterlassen haben. Den Erdbeeren und Kohlrabi ging es nicht besser. Durch die harten Eisgeschosse wurden sie zerquetscht.

Foto: M. Reuter

Kaarst "Bevor der Hagel kam, waren die Kartoffeln 20 Zentimeter hoch. Nach dem Hagel waren es nur noch fünf Zentimeter." Thomas Knoch, Landwirt auf dem Neu-Knoch-Hof an der Osterather Straße, spricht für fast alle Kaarster Landwirte. Denn die Schäden, die die walnussgroßen Hagelkugeln vergangene Woche angerichtet haben, trafen nicht nur Auto- und Hausbesitzer, sondern vor allem auch die Landwirte.

Erst langsam wird das Ausmaß der Schäden absehbar. Wobei die Kaarster Landwirte immer noch nicht genau wissen, wie hoch der Schaden auf ihren Feldern in Euro zu beziffern ist. Das Problem erläutert Knoch: "Bei den Kartoffeln können wir nicht absehen, ob und inwieweit sich die Knollen unter der Erde wieder erholen."

Sicher ist aber: Die vom Eisregen zermalmten Triebe müssen erst einmal wieder nachwachsen. Und das kostet die Pflanze so viel Kraft, dass die Kartoffeln mit Sicherheit kleiner werden, als ohne Hagel. Zwölf der insgesamt 36 Hektar der Kaarster Ländereien des Neu-Knoch-Hofes sind durch den Hagel beschädigt. "50 Prozent aller Erdbeeren sind Schrott. Die haben durch die Hagelkörner braune Punkte bekommen, taugen nur noch als Dünger", so Knoch.

Seinen Kollegen in Kaarst geht es nicht besser: "Rosenkohl, Kürbis, Kartoffeln - die Schäden sind groß und wir wissen im Moment nicht, was noch wächst und was verdorben ist", sagt Christa Dixkes vom Dixkes-Hof in der Nähe des Ehrenmales. Erst, wenn die Ernte vorbei ist, wissen die Bauern genau, woran sie sind. "Eine Hagelversicherung hat hier kaum ein Landwirt. Die Versicherungen sind einfach zu teuer, das rechnet sich nicht", resümiert Dixkes.

Die NGZ fragte beim marktführenden Versicherer für Hagelschäden, der "Vereinigte Hagel", wie hoch die Prämien sind. Deren Pressesprecherin Bärbel Habbe rechnete als Beispiel die durchschnittliche Prämie für Erdbeerfelder aus: "Ein Hektar Erdbeeren kostet 15 000 Euro. Die Versicherungsprämie beträgt drei Prozent des Wertes - also pro Hektar rund 450 Euro."

Würde der Dixkes-Hof ausschließlich Erdbeeren auf seinen 13 Hektar Grund anbauen, so wären 5 850 Euro Versicherungssumme fällig. Soviel Geld kann kaum ein Landwirt aufbringen, vor allem nicht, weil die Preise für Dünger und für Kraftstoff exorbitant gestiegen sind und die Gewinnmargen bis aufs Blut drücken.

(NGZ)
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