Kaarst Vier Oldtimer und ihre Geschichten

Neuss · Am Rande des großen Oldtimer-Treffens "Classic à la Kaarst" hat sich die NGZ unter den Auto-Liebhabern umgehört. Vom stattlichen BMW über einen zeitlosen Citroën bis hin zum rustikalen Ford – vier Besitzer stellen uns ihre "Schätzchen" vor.

 Hubert Kallen mit seinem BMW 502. Das Cabrio entdeckte er in einer zugewachsenen Garage.

Hubert Kallen mit seinem BMW 502. Das Cabrio entdeckte er in einer zugewachsenen Garage.

Foto: Lothar Berns

Am Rande des großen Oldtimer-Treffens "Classic à la Kaarst" hat sich die NGZ unter den Auto-Liebhabern umgehört. Vom stattlichen BMW über einen zeitlosen Citroën bis hin zum rustikalen Ford — vier Besitzer stellen uns ihre "Schätzchen" vor.

 Klaus Ewertson mit seinem Käfer Cabrio. Mit Perlmetallic-Lackierung war er damals nur vier Monate erhältlich.

Klaus Ewertson mit seinem Käfer Cabrio. Mit Perlmetallic-Lackierung war er damals nur vier Monate erhältlich.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Kaarst Rund 50 historische Fahrzeuge waren dieses Jahr bei "Classic à la Kaarst" — dem großen Oldtimer-Treffen beim Stadtfest "Kaarst Total" — zu sehen. Ihre Eigentümer führten sogenannte "Benzingespräche". Unsere Zeitung hat mit vier echten Oldtimer-Fans ein solches über ihre "Schätzchen" geführt — und dabei stets auch eine Geschichte hinter dem Fahrzeug erfahren.

 Jürgen Gillmann mit seinem Citroën 11CV. Weil der Viertürer viel Platz bietet, wird er öfters für Hochzeiten angefragt.

Jürgen Gillmann mit seinem Citroën 11CV. Weil der Viertürer viel Platz bietet, wird er öfters für Hochzeiten angefragt.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Der Barockengel Wegen seiner geschwungenen Linienführung erhielt der BMW 502 diesen Spitznamen. "Konrad Adenauer hatte ihn damals als Staatskarosse in Betracht gezogen. Weil er aber beim Einstieg mit seinem Hut hängenblieb, entschied er sich für Mercedes", erzählt Hubert Kallen. Schließlich hätte der schlechte Absatz dieses Modells den bayrischen Autobauer fast ruiniert. Der Vorster besitzt seit drei Jahren einen BMW 502, Baujahr 1958, als Cabrio. Er entdeckte es in einer zugewachsenen Garage. "Der Vorbesitzer, ein älterer Herr, hatte wohl Probleme dabei, in seine Garage zu fahren. Rechts und links war der Wagen verbeult, außerdem waren Holz und Lack verwittert", beschreibt er den Zustand von damals. Mit Platz für vier bis fünf Personen ist das Cabrio heute ideal für Familienausflüge.

 Michael Flanhardt mit seinem Ford A. Diese "modifizierten Kutschen" sind komplett mechanisch.

Michael Flanhardt mit seinem Ford A. Diese "modifizierten Kutschen" sind komplett mechanisch.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Das Hochzeitsauto Einen Citroën 11BN nennt Jürgen Gillmann seit 22 Jahren sein Eigen. Für ihn war dieses Modell schon immer ein Schwarm. "Es ist ein zeitloses Auto mit einem gewissen Charme. Viele Fahrzeuge von heute sind gleich, aber seine Individualität passt zu mir", erzählt der 75-Jährige. Weil der Viertürer im Fond viel Platz bietet, wird er öfters für Hochzeiten angefragt. "Das mache ich dann auch gerne", sagt Gillmann. Zwar sei der Wagen mit einem Lenkrad so groß wie das eines Lkw schwer zu steuern, aber dafür gleite er ruhig über die Straße.

Der Kult-Käfer Als junger Mann besaß Klaus Ewertsen bereits drei Käfer und schraubte fleißig an ihnen. "Ich kann ihn mit verbundenen Augen auseinandernehmen und wieder zusammensetzen", sagt der 53-Jährige. Sein Cabrio, Baujahr 1979, war vor acht Jahren ein Zufallsfund — und ist eine Seltenheit unter den Volkswagen: "Mit der Farbe Perlmetallic war er damals nur vier Monate erhältlich", sagt er. Mit Sportsitzen aus Leder, tiefergelegtem Fahrwerk und von 50 auf 70 PS verstärkt ist sein Käfer zudem ein spezielles Modell.

Die Kutsche Die Hupe erinnert an die Fernsehserie "Die Waltons", wenn John-Boy Walton mit seinem Wagen auf die Farm fuhr. Der Ford A, Baujahr 1930, trug in seiner Zeit für die Motorisierung der Landbevölkerung in den USA bei. "Viele nutzten ihn als Pick-Up mit Ladefläche oder als Coupé mit Schwiegermuttersitz", erzählt Michael Flanhardt. Auf der Suche nach einem Oldtimer sollte es für ihn unbedingt ein Vorkriegsmodell sein. Diese "modifizierten Kutschen" sind komplett mechanisch, "und es bedarf einer gewissen Manneskraft, um ihn zu bewegen", so der 55-Jährige. Dennoch eignet sich der Wagen für Ausflüge. "Wenn ich unterwegs bin, nehme ich das Umfeld oder die Gerüche noch wahr. Ich kann dabei gut abschalten", sagt er.

(stef)
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